23.06.2025 von SWYRL/Maximilian Haase
Ein unscheinbarer Mann kommt überraschend ins Gefängnis - und verfolgt dort einen finsteren Racheplan: Der prominent besetzte deutsche Thriller "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" zeigt kammerspielhaft eine düstere Welt aus Gewalt, Drogen und Vergeltung.
Rache ist süß, wie man sagt - und zahlreiche genüsslich durchdeklinierte Rache-Thriller aus Hollywood scheinen dies filmisch zu belegen. In Deutschland fristet das Genre eher ein Dasein am Rande. Umso erfrischender also, wenn ein Film wie "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" dies zu ändern trachtet. Der zweite Spielfilm unter Regie des Duos Martin Hawie und Laura Harwarth erzählt die Geschichte eines unscheinbaren Mannes, der nach einem rätselhaften Überfall im Gefängnis landet und auf der Suche nach Vergeltung immer tiefer in einen Sumpf aus Verrat und Gewalt gerät. 3sat wiederholt das vielfach nominierte und prominent besetzte Knast-Kammerspiel nun am späten Mittwochabend.
Frank (Lucas Gregorowicz) scheint ein unauffälliger Mann zu sein. Umso überraschender also, dass er einen Geldtransporter überfällt und sich anschließend ohne Widerstand der Polizei stellt. Die Tat wirkt kalkuliert - und tatsächlich verfolgt Frank einen verborgenen Plan. Im Gefängnis trifft er auf Fuad (Denis Moschitto), einen misstrauischen und skrupellosen Drogenhändler mit weitreichenden Verbindungen - und Franks eigentliches Ziel. Was außer ihm keiner weiß: Fuad war einst in einen Unfall verwickelt, bei dem Franks Ehefrau und Sohn ums Leben kamen. Der Täter beging Fahrerflucht, blieb jedoch unbehelligt. Franks Haft ist kein Zufall - sie ist der Beginn eines kalten Rachefeldzugs.
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Klaustrophobisches Knast-Kammerspiel
Während Frank sich zunehmend in die Machtspiele rivalisierender Gangs verstrickt, vertraut er sich der scheinbar wohlmeinenden Gefängniswärterin Susanna (Katharina Schüttler) an. Doch auch sie ist tiefer in das System aus Schmuggel und Gewalt verstrickt, als es zunächst scheint. Plötzlich findet sich Frank inmitten eines Geflechts aus Täuschung und Vergeltung wieder. In düsteren Bildern verdichtet "Die Zukunft ist ein einsamer Ort" das klaustrophobische Kammerspiel immer mehr zum Rachethriller - und zeigt den Gefängnisalltag mit seiner unausweichlichen Eskalation schonungslos.