Bares für Rares
Einen tiefen Einblick in Horst Lichters Denken gewährte der Moderator in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares". Zuschauer erfuhren neben seiner originellen Definition von Kunst auch, wie Lichter als Verkäufer die Händler manipulieren würde.
© ZDFBares für Rares
Auf dem Tisch stand eine Skulptur. "Oh, das sieht aber schön aus! Und es ist Bronze", gab sich Horst Lichter fachkundig. "Das ist für mich ein wahres Kunstwerk. Weißt du warum?", fragte er den Kollegen Maier. Der ahnte, dass es eine rhetorische Frage war und schwieg höflich.
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"Im ersten Moment, wenn du flüchtig drüber guckst, erkennst du nichts", sagte Lichter. "Und wenn du einmal dein Auge gebunden hast, erkennst du alles - da ist Leben drin, da ist Bewegung drin", fuhr er fort. Sein Fazit: "Das ist toll."
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"Du wirst immer besser", adelte Albert Maier den Kollegen. "Du hast mir viel beigebracht", lobte Lichter. Doch was erkannte man denn nun eigentlich, wenn man genauer hinsah? Vier aufgeregte Wildgänse.
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Mitgebrachte hatte das Federvieh Prof. Dr. Tilman Hoppstock aus Darmstadt. Mit seinen Eltern war der Künstler Gotthelf Schlotter persönlich bekannt. Die Skulptur hatte Schlotter ihnen als Freundschaftsgeschenk vermacht. Der Professor hatte es geerbt.
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"Der Preis ist nicht ganz so wichtig", verkündete der sympathische Konzertgitarrist. 300 bis 500 Euro hielt er für adäquat. Allerdings dürfte es mehr Geld werden, wenn Albert Maier mit seiner These recht hätte, so der Professor.
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"Wenn es sich um ein Unikat handelt, was mich überraschen würde, dann dürfte der Preis wahrscheinlich höher liegen", vermutete der Verkäufer zu Recht.
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"Ich kann zum Thema Unikat nur sagen: Hier steht 1 von 1", so Albert Maier. "Deshalb bin ich mir da relativ sicher." Die Kunstwerke von Gotthelf Schlotter seien "wirklich sehr gesucht". Der Experte taxierte daher auf 1.000 bis 1.200 Euro.
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Horst Lichter verriet, wie er agieren würde, wenn er selbst mal in den Händlerraum dürfte: "Ich würde einfach paar Sätze reinwerfen zum Denken: "1 von 1 ... Schlotter ... Bronze ... Persönlich bekannt - und schon läuft das Spiel!"
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Fabian Kahl (links) untersuchte das Mitbringsel mit Augen und Händen. Es gelang ihm, die vermeintlich abstrakte Kunst zu deuten: Gänse in Aktion.
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"Der Albert meint, es ist ein Unikat", stellte der Professor sein Mitbringsel strategisch lug vor. Ganz wie Lichter ihm geraten hatte. "Es steht auch drauf: 1 von 1", unterstützte Fabian Kahl die These.
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"Außergewöhnlich", fand Wolfgang Pauritsch - was ja bei Unikaten keine Seltenheit ist. "80 Euro kann man schon geben", machte Walter Lehnertz seinen Running Gag. "Ja, das ist ein netter Scherz", blockte Tilman Hoppstock ab. Wolfgang Pauritsch war origineller: "Viermal 80."
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Alle Händler boten für die Skulptur. Christian Vechtel (links) bot 600 Euro, doch Tilman Hoppstock blieb gelassen: "Das ist doch ein guter Anfang." Fabian Kahl staunte: "Ein guter Anfang?" Er erwarte für das Unikat 1.000 bis 1.200 Euro, erklärte der Professor.
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"Aber wir wissen noch nicht, ob es ein Unikat ist, das ist nur die Aussage von unserem Experten Albert", blieb Wolfgang Pauritsch skeptisch. Fabian Kahl erinnerte daran, dass er die Aufschrift "1 von 1" gelesen habe.
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"Aber das ist nicht eingeprägt, das ist nachträglich drauf geritzt", meinte Pauritsch. "Drauf ritzen kann man viel auf Bronze." Der Verkäufer erwiderte: Der Künstler und seine Eltern waren Freunde und die Skulptur stand stets im Wohnzimmer.
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"Hat er Sie vielleicht sogar für Ihre Eltern gemacht?", wollte Kahl wissen. "Das ist, was ich glaube", erwiderte der Verkäufer. Wolfgang Pauritsch war jetzt erst recht angefixt und bot 800 Euro. "Der Fabian guckt so interessiert", behauptete Tilman Hoppstock.
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"Viel Geld, aber auch eine außergewöhnliche Bronze", dachte Kahl laut. Pauritsch ließ sich breitschlagen als der Verkäufer um 950 Euro bat. Dafür erhielt er eine Skulptur, die sogar von Horst Lichter als Kunstwerk deklariert wurde.
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Lin Noll aus Lahr hatte eine Plattenkamera dabei, die zirka 1880 produziert wurde. Sven Deutschmanek berichtete, dass die zu Porträtierenden damals mit einer Nackenstütze versehen wurden, damit die Bilder wegen der langen Belichtungszeiten nicht verwackelten.
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Der Oldtimer der Fotografie solle 100 Euro bringen, hoffte die 36-Jährige. Sven Deutschmanek erweiterte den Spielraum auf bis zu 150 Euro. Christian Vechtel kaufte den Kellerfund für 110 Euro.
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Ihren Stiefmütterchen-Anhänger hatte Nicole Krause immer stiefmütterlich behandelt: "Ich trage keinen Schmuck", erklärte die 53-Jährige aus Schwelm. Ursprünglich gehörte der mit Silber vergoldete und mit Amethysten verzierte Anhänger der Urgroßmutter ihres Mannes.
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"Es gibt so Sachen, da verliebt man sich auf den ersten Blick, und dann muss man das unbedingt haben ... Einfach richtig Mädchen, oder?", erklärte Susanne Steiger ihren Impulskauf. Mit 250 Euro lag sie deutlich unter der Expertenschätzung. Wendela Horz empfahl 400 bis 500 Euro.
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Das Ölgemälde von C. Bruckner bekam Kevin Kumbruch von seinen Eltern mit auf den Weg. Der Gewinn sollte hälftig geteilt werden. 400 Euro erhoffte sich der 28-jährige Kölner. Experte Albert Maier hielt 50 Euro weniger oder mehr ebenfalls für denkbar.
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"Bruckner kenne ich eigentlich nur im Silberbereich", dachte Fabian Kahl laut. Er, Christian Vechtel und Wolfgang Pauritsch waren sehr interessiert. "Das ist ja ein richtiges Bietergefecht", staunte Walter Lehnertz. Am Ende erstand Pauritsch das Gemälde für 420 Euro.
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"Er ist entweder ein guter Verkäufer, extrovertiert, er geht viel mit Menschen um", versuchte Lichter, den Gast einzuschätzen. Der Moderator freute sich über seine Menschenkenntnis: Franz Theodor Schulte ist Schulleiter und Musiker.
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Das Armband aus 750er Gold wollte der 70-Jährige aus Kirchhundem für 2.500 Euro veräußern. Wendela Horz erhöhte auf bis zu 3.300 Euro. Fabian Kahl war das Schmuckstück sogar 4.000 Euro wert.
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"Vintage-Uhren sind sehr begehrt", wusste Horst Lichter. Sven Deutschmanek wusste sogar noch mehr. Beispielsweise, dass die Uhr "Chronolympic" der Schweizer Marke Certina aus den Sechziger oder Siebziger Jahren stammen muss.
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Sandra Libitowski aus Leverkusen wünschte sich bis zu 2.500 Euro dafür. "In dem Zustand" hielt Sven Deutschmanek allerdings nur 800 bis 1.000 Euro für ratsam. Am Ende wurden es 1.050 Euro. Fabian Kahl bot 50 Euro mehr als Wolfgang Pauritsch.
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