Wie viel?
Ralf Dadischeck aus Hilst konnte seine Vase von Meissen leider nie zu Hause aufstellen. "Durch meine Kinder war die Gefahr zu groß, dass die Vase zu Bruch geht", erklärte der Verkäufer in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Deshalb sollte sie nun veräußert werden - für eine astronomische Summe. Allerdings hinterließ die Anreise deutliche Spuren am guten Stück, wie auch Horst Lichter (Bild) feststellen musste.
© ZDF"Auf dicke Hose gemacht!"
"Eindrucksvoll" dachte der eine, "einen auf dicke Hose gemacht" der andere, als Experte Colmar Schulte-Goltz und Horst Lichter diese Vase zu Gesicht bekamen. Das Spitzenstück der Porzellan Manufaktur Meissen hatte aber leider einige Blessuren. "Was natürlich ein Drama ist", nahm Lichter vorweg.
© ZDFSeltenes Stück
Riesige Begeisterung und großes Bedauern lagen bei der Expertise nah beieinander. Denn die reichlich geschmückte Vase mit gemalten Szenen nach dem französischen Rokoko-Maler Antoine Watteau stammte aus der Zeit um 1860 und war ein wirklich seltenes Stück. "Ich kenne so eine Vase nur ein einziges Mal aus einer Auktion", erklärte der Experte.
© ZDFTransportschäden
Doch leider dämpften die Beschädigungen die Begeisterung, zumal die Vase beim Transport ins Pulheimer Walzwerk weitere Blütenansätze lassen musste. Das schlug sich auch in der Expertise nieder. Doch der Verkäufer hatte seine ganz eigene Preisvorstellung.
© ZDFVorsicht: Porzellan!
20.000 Euro wünschte sich der Verkäufer für seine Vase. Die stolze Summe schockte nicht nur Horst Lichter, der nur noch ein "Hui, ui, ui!" hervorbrachte. Doch was sagte Colmar Schulte-Goltz dazu? Wie viel war das stark gestoßene Porzellan überhaupt noch wert?
© ZDFNiedriger Schätzpreis
Wegen der drastischen Beschädigungen kam Experte Schulte-Goltz auf einen Schätzpreis von "nur" noch 6.000 bis 7.000 Euro. "Man wird wahrscheinlich Tausende in die Restaurierung dieses Stücks investieren müssen, um die Blüten wieder zu ergänzen", so seine Einschätzung. Schweren Herzens nahm der Verkäufer dennoch die Händlerkarte an.
© ZDFSchwacher Start
"Prunkvoller geht's wohl nicht mehr!", strahlte Händler Wolfgang Pauritsch die Vase mit dem üppigen Blumenbelag an und startete sogleich mit einem Gebot von 500 Euro. "Meine Mutter hat damals eine Versicherung in Höhe von 55.000 DM abgeschlossen", fuhr ihm der Verkäufer mit etwas schroffem Ton sogleich in die Parade.
© ZDFGeld für Beifahrer
David Suppes (rechts) erhöhte relativ unbeeindruckt auf 800 Euro. "Dann kann ich mir wenigstens noch einen Beifahrer dazu holen, der die Vase für mich trägt!", scherzte er. Selbst als die Gebote auf 3.000 Euro kletterten, winkte der Verkäufer ab: "Wir dümpeln so dahin."
© ZDFLetztes Gebot: 5.500 Euro
Dann kam Susanne Steiger mit ins Spiel und erhöhte letztlich auf 5.500 Euro - und der Verkäufer schlug halb zähneknirschend, halb erfreut ein. Witzig fand Händler Pauritsch den Vergleich mit dem Wert der Police: "Lustig ist, dass die Vase mal für 55.000 DM versichert war und du sie für 5.500 Euro gekauft hast! Gratulation!"
© ZDFReisewecker von Jaeger-LeCoultre
Weiteres Objekt der Sendung: ein Reisewecker von Jaeger-LeCoultre aus den 1960er-Jahren. Experte Sven Deutschmanek taxierte das kleine Luxus-Objekt aus der Schweiz auf 400 bis 500 Euro. Händler David Suppes zahlte sogar deutlich mehr: stolze 1.300 Euro im Glauben, "vielleicht eine Sonderedition" gekauft zu haben.
© ZDFArmreif mit Amethyst
Ein Armreif mit Amethyst hatte eine etwas ungewöhnliche Punze: 560 verwies in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie nach Russland oder Osteuropa. Expertin Wendela Horz taxierte das Stück auf 500 Euro. Und diesen Preis bezahlte Händlerin Susanne Steiger auch.
© ZDFBlechspielzeug der Firma E. Plank
Die "Russische Schaukel" der Firma Ernst Plank stammte von 1925 und zählte somit zum seltenen Vorkriegs-Blechspielzeug. Obwohl Experte Deutschmanek das Stück "sensationell" erhalten fand, konnte er dem Wunschpreis von 1.000 Euro nicht zustimmen. Er taxierte das Objekt auf 700 bis 800 Euro - Händler Daniel Meyer zahlte 650 Euro.
© ZDFMedaille des Freimaurerbunde
Eine Kupfer-Medaille des Freimaurerbundes zeigte Georg V., König von Hannover, als er 1857 in den Freimaurerbund eintrat. Expertin Wendela Horz schätzte den Wert auf 250 bis 350 Euro. Händler David Suppes legte am Ende 250 Euro dafür auf den Tisch.
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