I, Tonya
Tonya Harding galt in den frühen 90-ern als eines der größten Eiskunstlauf-Talente der USA, dann kam ihr Fall. Anlässlich der heutigen Ausstrahlung des Filmes "I, Tonya" (Bild, 20.15 Uhr bei ARTE), der ihre Geschichte erzählt, zeigt unsere Galerie Harding und weitere Sporthelden, die tragisch abstürzten.
© IMAGO / Capital PicturesBoris Becker
Der Sieg in Wimbledon 1985 (Bild) war sein erster ganz großer Triumph, insgesamt gewann er sechs Grand-Slam-Turniere - damit ist Boris Becker bis heute der erfolgreichste deutsche Tennisspieler. Von seinen Leistungen auf dem Platz war zuletzt aber nur selten die Rede, wenn es um Boris Becker ging ...
© Getty Images/Allsport/Steve PowellBoris Becker
Bereits 2002 wurde Boris Becker in München wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, 2022 kam dann der ganz große Hammer: Ein Gericht in London verurteilte den heute 55-Jährigen wegen Insolvenzdelikten zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Nach siebeneinhalb Monaten wurde Becker vorzeitig entlassen und anschließend nach Deutschland abgeschoben.
© Getty Images/Chris J RatcliffeJan Ullrich
Jan Ullrich mit dem gelben Trikot bei der Tour 1997 - nie zuvor war die Radsport-Begeisterung in Deutschland so groß wie damals. Jan Ullrich holte seinerzeit als erster Deutscher den Gesamtsieg bei der legendären Tour de France. Auch in den Folgejahren fuhr er bei der Tour ganz vorne mit, außerdem holte er zwei Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren und Olympia-Gold. Dann der erste echte Tiefpunkt: seine Verwicklung in den Dopingskandal um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes.
© Pascal Rondeau/Allsport/Getty ImagesJan Ullrich
Jan Ullrich wurde nach dem Doping-Skandal von der Tour de France 2006 ausgeschlossen, danach ging es nur noch weiter bergab. Ullrich hatte immer wieder mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen, verlor nach einem Autounfall 2014 seinen Führerschein, soll 2018 auf dem Grundstück seines damaligen Mallorca-Nachbarn Til Schweiger randaliert und später eine Escort-Dame angegriffen haben. Ullrich wurde mehrfach festgenommen.
© Bryn Lennon/Getty ImagesJan Ullrich
Immerhin, nach all den Negativschlagzeilen der letzten Jahre gab es zuletzt wieder kleine Lichtblicke. Ullrich ist heute nach eigener Aussage clean und stieg vor einiger Zeit sogar wieder aufs Fahrrad. Im Oktober 2021 absolvierte der heute 49-Jährige erfolgreich den Radmarathon "Mallorca 312".
© Getty Images/Andreas RentzTiger Woods
Tiger Woods - ein echter Ausnahmesportler und einer der erfolgreichsten Golfer aller Zeiten. Im Lauf seiner Karriere gewann er 15 Major-Turniere und führte über 683 (!) Wochen die Weltrangliste an. Doch auch er erlebte einen schlimmen Absturz.
© J.D. Cuban/Getty ImagesTiger Woods
Das Bild vom sauberen Vorzeige-Sportler fiel 2009 krachend in sich zusammen, als bekannt wurde, dass Tiger Woods seine Ehefrau jahrelang betrogen hatte. Der Golfer selbst bezeichnete sich in einer Stellungnahme als sexsüchtig und begab sich in Therapie - alle Sponsoren ließen ihn fallen, in den Medien war vom "Tigergate" die Rede. 2017 gab es wieder Ärger: Woods wurde nach einer Autofahrt unter Drogeneinfluss festgenommen.
© Getty Images/Lannis WatersTiger Woods
Noch einmal Golf spielen auf höchstem Niveau? Nach dem "Tigergate" hielten das viele für ausgeschlossen. Aber Tiger Woods hat es geschafft: 2019 gewann der inzwischen 47-Jährige zum wiederholten Male das Masters in Augusta, eines der größten Golf-Turniere der Welt - was für ein Comeback!
© Getty Images/Kevin C. CoxTonya Harding
Sie galt in den frühen 90-ern als eines der größten Eiskunstlauf-Talente der USA: Tonya Harding. Doch wenn es um sie geht, erinnert sich heute niemand mehr an ihre schönsten Küren oder irgendwelche Medaillen, sondern an einen der größten Skandale der Eiskunstlauf-Geschichte.
© Mike Powell/Allsport/Getty ImagesTonya Harding
Hardings (links) große Rivalin war Nancy Kerrigan (Mitte). Bei der Vorbereitung auf die Olympiade 1994 in Lillehammer kam es dann zu einem grotesken Zwischenfall, der mit Sport nichts mehr zu tun hatte: Ein Mann attackierte Kerrigan und schlug mit einer Eisenstange auf ihr Bein ein. Wie sich später herausstellte, hatte Hardings Ehemann den Schläger angeheuert.
© Pascal Rondeau/Allsport/Getty ImagesTonya Harding
Tonya Harding stritt ihre Beteiligung an dem Angriff ab, wurde wegen Behinderung der Ermittlungen aber trotzdem zu drei Jahren Haft auf Bewährung und einer hohen Geldstrafe verurteilt. Später sorgte sie mit einem Sextape und gescheiterten Comeback-Versuchen (unter anderem als Boxerin) für Negativ-Schlagzeilen. Der Film "I, Tonya" (2017) handelt von ihrem Leben.
© Getty Images/Frederick M. BrownO.J. Simpson
"Ich bin nicht schwarz, ich bin O.J.", lautet das wohl berühmteste Zitat O.J. Simpsons. Und das stimmte, denn ganz Amerika liebte den ehemaligen Football-Star: Er galt als Charmeur und Unterhaltungstalent, bereits zu seinen aktiven Zeiten als Sportler machte der American-Football-Star sich auch als Schauspieler ("Roots", "Die nackte Kanone") einen Namen.
© Getty Images/Hulton ArchiveO.J. Simpson
1994 wurde O.J. Simpson des Mordes an seiner Exfrau Nicole Brown Simpson und ihrem Bekannten Ronald Goldman angeklagt. Als Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde, stellte er sich nicht, sondern flüchtete in einem weißen Ford Bronco auf dem Interstate Highway 405. Die von Hubschrauberkameras live in die Wohnzimmer gesendete Verfolgungsjagd wurde zum TV-Ereignis.
© ZDF/Joseph R. VillarinO.J. Simpson
Sechs Wochen nach seiner Verhaftung begann der spektakuläre Mordprozess gegen Simpson, der live im Fernsehen übertragen wurde. O.J. Simpson wurde zunächst freigesprochen, nach einem weiteren Prozess mit neuen Beweisen aber doch zu einer Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 33,5 Millionen US-Dollar an die Opferfamilien verurteilt. Simpson beteuerte bis zu seinem Tod seine Unschuld.
© AFP/Getty Images/Dan MircobichO.J. Simpson
Einige Jahre nach dem Mordprozess landete Simpson wieder vor Gericht - und schließlich im Gefängnis: Wegen bewaffneten Raubüberfalls wurde er 2008 zu 33 Jahren Haft verurteilt, nach neun Jahren wurde der Rest seiner Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Diese endete wegen guter Führung im Dezember 2021. Am 10. April 2024 erlag er einer Krebserkrankung.
© Getty Images/Jason BeanLance Armstrong
Erst besiegte er den Hodenkrebs, dann gewann er siebenmal die Tour de France: Die Karriere von Lance Armstrong (Bild, im gelben Trikot) war eine Hollwood-reife Heldengeschichte. Dann erging es ihm jedoch wie vielen anderen herausragenden Radsportlern ...
© Doug Pensinger/Allsport/Getty ImagesLance Armstrong
Von Beginn gab es rund um die großen Erfolge von Lance Armstrong immer wieder Doping-Gerüchte. Zumal im Lauf der Jahre auch einige seiner Team-Mitglieder überführt wurden. Dem US-Amerikaner selbst konnte aber während seiner aktiven Zeit nie etwas nachgewiesen werden.
© Doug Pensinger/Allsport/Getty ImagesLance Armstrong
Der große Knall kam dann in den Jahren 2011 und 2012. Eine umfangreiche Untersuchung der US-Antidopingagentur ergab, dass Armstrong über Jahre intensiv gedopt hatte, nur eben so clever, dass man es lange nicht nachweisen konnte. Alle ab August 1998 gewonnenen Titel wurden aberkannt, darunter auch seine sieben Tour-de-France-Siege, und Armstrong wurde lebenslang gesperrt. Der gute Ruf war damit endgültig dahin: Armstrong gilt heute als einer der größten Betrüger, die es im Profisport je gegeben hat.
© Getty Images/Alex WongPaul Gascoigne
Auf dem Spielfeld ein Genie, abseits des Rasens ein echtes Enfant terrible: Paul "Gazza" Gascoigne erlaubte sich viele derbe Späße mit seinen Mitspielern und rülpste zwischendurch auch mal in TV-Mikrofone. Daneben sorgte er durch wiederholte Alkohol-Exzesse für Schlagzeilen - schon während seiner aktiven Karriere gab es mehrere Aufenthalte in Entzugskliniken.
© Hulton Archive/Allsport/Stu ForsterPaul Gascoigne
Alkohol- und Drogenprobleme ohne echte Aussicht auf Besserung: 2014 begab sich Gascoigne, der auch schon einen Selbstmordversuch hinter sich hat, zum siebten Mal in eine Entzugsklinik - ohne Erfolg, es gab auch danach immer wieder Rückfälle. Darüber hinaus hatte "Gazza" in jüngerer Vergangenheit wiederholt Ärger mit der Justiz, unter anderem aufgrund von Schlägereien in Pubs, rassistischen Entgleisungen und sexuellen Übergriffen.
© Getty Images/Justin SetterfieldMatti Nykänen
Neben Jens Weißflog war er einer der größten Skispringer der 80-er: Matti Nykänen. Der Finne gewann unter anderem viermal Olympia-Gold sowie fünf Weltmeistertitel. Bis heute gilt Nykänen als einer der erfolgreichsten Sportler, die Finnland je hervorgebracht hat - nach der Karriere lief es für ihn jedoch nicht mehr so gut.
© Getty Images/Allsport/Mike PowellMatti Nykänen
Matti Nykänen versuchte sich als Popsänger, arbeitete später als Stripper und sorgte immer wieder mit Alkohol- und Drogenexzessen für Aufsehen. 2009 soll er seine damalige Ehefrau mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben - ein Gericht verurteilte ihn anschließend zu einer 16-monatigen Haftstrafe. 2019 starb Nykänen mit 55 Jahren an einer Bauchspeicheldrüsen- und Lungenentzündung.
© Gray Mortimore/Getty ImagesMarion Jones
Gold bei den Sprints über 100 Meter und 200 Meter sowie bei der 4-mal-400-Meter-Staffel, außerdem Bronze bei der 4-mal-100-Meter-Staffel und beim Weitsprung: Marion Jones war mit insgesamt fünf Medaillen eine der großen Gewinnerinnen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney. Wenige Jahre später wurden ihr jedoch all diese Erfolge wieder aberkannt ...
© Andy Lyons/Allsport/Getty ImagesMarion Jones
Ab 2005 wurde gegen Marion Jones ermittelt, 2007 gestand sie dann alles: Ja, sie hat über Jahre wissentlich gedopt. Die US-Sportlerin wurde daraufhin gesperrt, musste ihre Medaillen zurückgeben und Siegprämien in Höhe von 700.000 US-Dollar zurückzahlen. Damit war Jones finanziell ruiniert. Diverse Comeback-Versuche, unter anderem im Basketball, scheiterten - Jones konnte im Leistungssport nie wieder Fuß fassen.
© Getty Images/Stephen CherninDiego Maradona
Diego Maradona bei einem Länderspiel der argentinischen Nationalmannschaft 1985 - da war die Welt noch in Ordnung. Kein anderer Spieler prägte diese Ära so sehr wie Maradona, den viele Fans bis heute für den besten Fußballer aller Zeiten halten. Seine Karriere nahm in jedoch einen sehr unrühmlichen Verlauf.
© Hulton Archive/Allsport/Getty ImagesDiego Maradona
Noch einmal einen Weltmeistertitel für Argentinien holen, das war der Plan - aber es wurde nichts daraus. In den 90-ern wurde Maradona wegen Drogen- und Doping-Delikten gleich zweimal zu einer 15-monatigen Sperre verurteilt. Eine der beiden Sperren traf ihn während der WM 1994 in den USA: Maradona brillierte erst auf dem Rasen, wurde dann nach einer auffälligen Urinprobe aus dem Turnier genommen.
© Hulton Archive/Allsport(Getty ImagesDiego Maradona
Diego Maradona beendete seine aktive Fußballerkarriere 1997, danach kämpfte er immer wieder mit schweren gesundheitlichen Problemen. Im Jahr 2000 erlitt er einen Herzinfarkt, der wohl auf seinen Kokain-Konsum zurückzuführen war, später landete er immer wieder in Suchtkliniken und Krankenhäusern. Am 25. November 2020 starb Maradona im Alter von 60 Jahren nach einem weiteren Herzinfarkt.
© Getty Images/Marcelo EndelliOscar Pistorius
Manche nannten ihn "Fastest man on no legs", andere verpassten ihm den Spitznamen "Blade Runner": Oscar Pistorius kam mit einer Fehlbildung seiner Beine zur Welt, wurde mit speziell angefertigten Prothesen aber trotzdem Leistungssportler. Er gewann diverse Paralympics-Medaillen, nahm später auch mit Erfolg an Wettbewerben für nicht-behinderte Athleten teil - eine schöne Geschichte, die heute jedoch von einer privaten Tragödie überschattet wird.
© Getty Images/Julia VynokurovaOscar Pistorius
2013 erschoss der ehemalige südafrikanische Sprinter Pistorius seine Lebensgefährtin Reeva Steenkamp. Ein tragischer Unfall, beteuerte Pistorius - er habe angenommen, nicht auf seine Freundin, sondern auf einen Einbrecher zu schießen. Das Gericht nahm ihm diese Version nicht ab: Nach mehreren Verfahren wurde Pistorius wegen Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt.
© Getty Images/Charlie ShoemakerLamar Odom
Lamar Odom stand lange mit Kobe Bryant auf dem Platz, gewann mit den Los Angeles Lakers zwei NBA-Meisterschaften. 2009 heiratete er dann Khloé Kardashian - es hätte eigentlich kaum besser laufen können. Doch dann setzte er all das aufs Spiel.
© Getty Images/Harry HowLamar Odom
Im August 2013 wurde Odom mit Drogen am Steuer erwischt und zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt, wenige Wochen später fand man den 2,09-Meter-Mann bewusstlos in einem Bordell - nach exzessivem Kokainkonsum versagte seine Niere, außerdem erlitt er mehrere Herzinfarkte auf einmal und zwölf Schlaganfälle.
© Getty Images/Emma McIntyreLamar Odom
Nach dem Zusammenbruch lag Odom drei Monate lang im Krankenhaus - er erholte sich gesundheitlich, seine Basketball-Karriere war nach dem Zwischenfall aber vorbei. Auch in jüngerer Vergangenheit sorgte Odom wieder für eher unschöne Schlagzeilen: In seiner Autobiografie "Darkness to Light" erklärte er 2019, dass er sexsüchtig sei und mit über 2.000 Frauen geschlafen habe. Die Ehe mit Khloé Kardashian wurde 2016 geschieden.
© Getty Images/Jemal CountessRebecca Twigg
Rebecca Twigg war in den 80-ern und frühen 90-ern eine feste Größe in der Radsport-Welt, gewann zwei olympische Medaillen und sechs Weltmeistertitel. Nach einem schweren Sturz nahm ihr Leben Ende der 90-er jedoch eine tragische Wendung.
© Getty Images/Steve PowellRebecca Twigg
Twigg kämpfte sich nach ihrem Unfall zurück in den Radsport, schloss gleichzeitig ihr IT-Studium ab und arbeitete dann als Programmiererin. Aufgrund von Depressionen und Angststörungen verlor sie jedoch ihren Job und wurde obdachlos. Zuletzt lebte Twigg, die auch schon zwei gescheiterte Ehen hinter sich hat, in ihrer Heimatstadt Seattle auf der Straße.
© Matthew Stockman/Allsport/Getty ImagesRonaldinho
Ronaldinho, Weltfußballer von 2004 und 2005, im Dress des AC Mailand. Der Brasilianer, der eigentlich Ronaldo de Assis Moreira heißt, war der vielleicht begnadetste Fußballspieler seiner Generation und ließ die schwierigsten Tricks kinderleicht aussehen. Mit der Disziplin hatte er es allerdings nicht so, und auch jenseits des Fußball-Rasens war er, beschönigend ausgedrückt, ein ziemlicher Hallodri.
© Getty Images/Claudio VillaRonaldinho
Wenn man es so macht wie Cristiano Ronaldo und sich fit hält, kann man auch mit 39 Jahren noch auf hohem Niveau spielen. Wenn man es so macht wie Ronaldinho, ist die Karriere mit 30 mehr oder weniger vorbei. Nach seiner Zeit bei Barcelona und Milan reichte es nur noch für ein bisschen Spaß-Gekicke in der brasilianischen Liga. Der eigentliche Absturz kam aber erst später.
© Getty Images/Buda MendesRonaldinho
Das will in Brasilien schon etwas heißen: 2018 wurde Ronaldinho von der dortigen Regierung wegen des Verursachens von Umweltschäden auf seinem Grundstück zu einer Strafzahlung in Höhe von umgerechnet 2,2 Millionen Euro verdonnert. Der nächste Hammer dann im März 2020: Bei der Einreise nach Paraguay wurde Ronaldinho mit einem gefälschten Pass erwischt und eingesperrt - fast ein halbes Jahr verbrachte er im Gefängnis, ehe er nach einer Bußgeldzahlung wieder freigelassen wurde.
© Getty Images/Matthias Hangst