12.06.2025 von SWYRL/Hans Czerny
Die Dänen gelten als besonders glücklich, Dänemark gilt als eines der glücklichsten Länder der Welt. Dass das so bleibt, dafür sollen rigide Einwanderungsbestimmungen samt Ausweisungen sorgen. Härte statt Gemütlichkeit, statt "Hygge"?
Ein altes Sprichwort besagt es, dass es denen gut geht, die Dänen zu Freunden haben. Dänemark gilt laut Umfragen seit Langem als eines der glücklichsten Länder der Welt, Dänen erweisen sich, soweit zumindest das Klischee, als rundum glückliche Menschen. Doch auch schon seit Jahren verteidigen die Dänen ihre Idylle, ihre Gemütlichkeit (genannt "Hygge") durchaus mit Klauen und Zähnen. Inzwischen werden rigide Einwanderungsbestimmungen durchgesetzt und Flüchtlinge in Ausweisungslagern gehalten. Die ARD-Auslandskorrespondenten Christian Blenker und Julia Wäschenbach fühlen der dänischen Migrationspolitik auf den Zahn und stoßen in der "Weltspiegel Doku: Dänemark - Härte statt Hygge" auf allerlei Grenzwertigkeiten, was die Menschenwürde anbetrifft.
Nach den großen Fluchtbewegungen des Jahres 2015 wurden in Dänemark befristete Aufenthaltserlaubnisse die Regel, auf Verstöße gegen verschärfte Einreiseverbote stehen hohe Haftstrafen, Familienzusammenführungen wurden drastisch eingeschränkt. Asylbewerber sollen gar in Drittstaaten - unter anderem Ruanda - auf den Bescheid ihres Asylantrags warten. "Kommt nicht nach Dänemark!", so dürfte das Motto der Restriktionspolitik der seit 2019 regierenden sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen lauten.
Die Auslandskorrespondenten begleiten Einheimische und Migranten auf der idyllischen Insel Aeroe mit ihren weißen Traumstränden und Heidelandschaften, aber auch im Stadtviertel Gellerup von Aarhus, wo viele Migranten angesiedelt sind. Einheimische verteidigen ihren Wohlfahrtsstaat, während andere aus ihrem Viertel verwiesen werden. Und sie besuchen das "Ausreisezentrum" Kærshovedgård im jütländischen Niemandsland, wo die Zustände an russische Gefängnisse erinnern.