Inga Lindström: Die zweite Chance - Di. 17.11. - ZDF: 20.15 Uhr

Ein neues Leben ist wie eine neue Liebe

10.11.2020 von SWYRL/Sven Hauberg

Alle lieben Sven. Doch der kann sich nach einem schweren Unfall an nichts und (fast) niemanden erinnern.

Während seines Rudertrainings wird Sven Meibach (Bert Tischendorf) schwer verletzt und muss ins künstliche Koma versetzt werden. Als er wieder aufwacht, leidet er unter Amnesie. Er weiß nicht, was er arbeitet und wo er wohnt, und auch seine Frau Julia (Jördis Richter) erkennt er nicht wieder. Dafür aber will jetzt jeder um ihn herum wissen, was das Beste für ihn ist. Sven muss sich entscheiden: Will er zurück in sein altes Leben - oder noch einmal ganz von vorne beginnen? "Die zweite Chance" aus der "Herzkino"-Reihe "Inga Lindström" will großes Gefühlskino sein, ist dabei aber so einfühlsam wie ein Schlag mit einem Ruder gegen den Kopf. Das ZDF wiederholt den Film nun zur Primetime als Alternative zum Fußball im Ersten.

Zusammen mit seiner Frau Julia (Jördis Richter) betreibt Sven Meibach eine Schreinerei in Stockholm. Das junge Paar hat sich mit der Werkstatt einen Lebenstraum verwirklicht, der Svens Mutter Marlene (Alexandra von Schwerin) aber nicht so recht in den Kram passen will. Sie hätte Sven lieber in die Fußstapfen ihres Mannes Olof (Götz Schubert) treten sehen, der kurz davor steht, ans oberste schwedische Gericht berufen zu werden. Nach dem Unfall ihres Sohnes tut Marlene alles, ihn davon zu überzeugen, doch noch Jura zu studieren - und seiner Ex-Freundin Kristina (Finja Martens) eine zweite Chance zu geben.

Denn an die kann sich Sven wundersamerweise noch erinnern. Das wiederum bringt Julia zur Verzweiflung, die ihrerseits alles daran setzt, Sven wieder zu dem zu machen, was er vor dem Unfall einmal war: ihr Ehemann. Derweil plagen Vater Olof ganz andere Sorgen, denn am Tag von Svens Unfall hat er mit seinem SUV eine Fahrradfahrerin über den Haufen gefahren und anschließend Fahrerflucht begangen. Ein Geständnis aber würde seine Karriere ernsthaft gefährden - und das will seine Frau Marlene nicht zulassen ...

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Gestelztes Ensemble und hölzerne Dialoge

Was diese beiden Geschichten miteinander zu tun haben, mag das Geheimnis von Drehbuchautorin Christiane Sadlo (Schweden-Fans besser bekannt unter ihrem Pseudonym Inga Lindström) bleiben. Möglicherweise soll der Plot um die Fahrerflucht ein wenig Spannung in das ansonsten nach Schema F inszenierte Melodram bringen, schafft es aber höchstens, kurzzeitig von der knochentrocken inszenierten Haupthandlung abzulenken.

Die böte in ihrer Grundkonstellation durchaus Potenzial, wäre Stoff für eine Verwechslungskomödie oder aber ein feinfühliges Drama. Humor sucht man im Pseudo-Schweden der Inga Lindström jedoch vergeblich, und für ein überzeugendes Drama agiert das Ensemble von "Die zweite Chance" zu gestelzt. Die Dialoge sind hölzerner als die Möbel, die Sven und Julia schreinern, und nicht einmal der schwedischen Landschaft, sonst die heimliche Hauptrolle bei "Inga Lindström", ist hier ein größerer Auftritt vergönnt.

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