ZDF-Trödelshow mit Horst Lichter

"Ein Altherrenwitz": "Bares für Rares"-Händler verspotten hoch geschätztes Akt-Gemälde

16.11.2022 von SWYRL/Natalie Cada

Obwohl der "Bares für Rares"-Experte Gefallen an dem "frechen" Bild fand, blitzte die Darstellung eines Atelier-Akts im Händlerraum ab.

"Einfach hässlich", fand eine Kandidatin bei "Bares für Rares" das Objekt, das sie ins Pulheimer Walzwerk zu Moderator Horst Lichter mitgebracht hatte. Das kann passieren - außerdem ist persönliche Abneigung längst kein Grund, dass ein Kunstwerk in der ZDF-Trödelshow nicht doch einen hohen Preis erzielt. Tatsächlich sah es zunächst gut für das Verkäuferpaar Christiane und Michael aus Viersen aus. Der Experte war vom ungewöhnlichen Leinwand-Akt sehr angetan.

Horst Lichter hingegen hatte wie das Kandidatenpaar so seine Schwierigkeiten mit der frivolen Darstellung einer unbekleideten Dame. Nach erstem Schnaufen befand er: "Das ist eine Szene, die lieber unbeobachtet bleiben sollte." Experte Albert Maier stimmte da zwar zu, meinte aber auch, dass die Darstellung "ganz explizit nach außen schreit".

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"Bares für Rares": Hoher Expertenpreis dank einer "gewissen Ausstrahlung"

Das gerahmte Gemälde stammte aus Familienbesitz und wurde als Teil des Mobiliars samt Haus vererbt, klärten Christiane und Michael die Trödelrunde auf. Sie gaben zu: "Das Bild ist nicht so unser Stil, und deshalb liegt es seit 20 Jahren nur auf dem Schrank!" Experte Maier hatte nun genug an Schmähungen gehört. Er lobte zunächst das "gelungene Format". Ein Bild dieser überschaubare Größe könne man schließlich "überall aufhängen".

Zudem war das Werk signiert: von dem polnisch-deutschen Maler Paul Kapell, der laut Maier auf dem Kunstmarkt bekannt sei. "Seine Preise schwanken", relativierte er, machte aber klar: "Wäre das hier eine Zirkus-Szene würde der Preis durch die Decke gehen." Dem Experten gefiel indes auch die Dame im Atelier, die sich nach dem Aktmodellstehen offenbar gerade wieder anzog, ganz gut. Er datierte die Entstehung auf die 1920er- bis 30er-Jahre.

Blieb für Horst Lichter nur noch die Frage nach dem Preis. "1.000 Euro wären schon schön", tat der Verkäufer kund. Das traf sich ziemlich genau mit der Expertenschätzung. "Das Bild ist gut gemacht und hat eine gewisse Ausstrahlung", sagte Albert Maier und kam auf auf einen Wert von 800 bis 1.000 Euro.

"Das ist schon ein bisschen heikel alles"

Im Händlerraum kippte dann die Stimmung. "Das ist schon ein bisschen heikel alles", gestand Daniel Meyer beim Anblick der gemalten Atelier-Szene. Susanne Steiger schlussfolgerte: "Die hatte gerade Spaß!" Jos van Katwijk fragte sich, was der Künstler wohl kurz vorm Malen gemacht hatte. Antwort Daniel Meyer: "Ein echter Maler muss enthaltsam bleiben und sexuelle Engergie sublimieren, also in die Kunst tragen!"

"Boah, was bist du schlau!", veräppelte Walter Lehnertz seinen Kollegen Meyer, aber am Bild selbst hatte er dennoch überhaupt kein Interesse. Komisch eigentlich, denn das frivole Kunstwerk hätte doch gut in sein sagenumwobenes "Erotikzimmer" in die Eifel gepasst. Aber nichts da: "Für mich ist das nichts, das ist zu grob gemalt!", winkte Lehnertz ab.

Daniel Meyer bezeichnete die Darstellung sogar als "Altherrenwitz" und sprach dem Maler die Bedeutung ab: "Der hat sich nicht besonders hervorgetan!" Die Zeichen standen also schlecht für einen guten Verkauf, und so starteten auch die Gebote sehr niedrig. Meyer bot 100 Euro, wiewohl er alles, nur "kein Meisterwerk" erkannte.

Verblüffende Szene: Verkäufer nimmt Uhr trotz Top-Geboten wieder mit

Danach folgte noch ein Gebot von Jan Cizek, doch bei 200 Euro von Meyer war erst mal Schluss. Nach harter Verhandlung um die Schmerzgrenze des Verkäufers trafen sich beide Parteien in der Mitte und einigten sich auf 500 Euro. Die Verkäuferin, so gab sie hinterher zu, hätte auch bei einem niedrigeren Preis zugestimmt.

Eine verblüffende Szene gab es im weiteren Verlauf der "Bares für Rares"-Ausgabe vom Mittwoch. Für eine Armbanduhr "Monaco" der Firma Heuer von Anfang der 1970er Jahre wünschte sich der Verkäufer 8.000 Euro. Sven Deutschmanek schätzte die Vintage-Uhr auf 6.500 bis 7.500 Euro. Doch als das gewünschte Gebot von 8.000 Euro von Daniel Meyer fiel, machte der Verkäufer einen unvermittelten Rückzieher: "Ich hänge zu sehr an der Uhr, ich nehme sie wieder mit!"

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