Terra X History: Im Schatten der Bombe - 80 Jahre Hiroshima - Mi. 06.08. - ZDF: 22.15 Uhr

Die Angst vor der Bombe

04.08.2025 von SWYRL/Hans Czerny

80 Jahre nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki am 06. und 09. August 1945 blickt die "Terra X History"-Doku auf die nukleare Bedrohung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zurück.

Die Zerstörungskraft der Bomben auf Hiroshima und Nagasaki am 06. und 09. August 1945 war schrecklich. Die USA wollten den Krieg mit Hitler-Deutschland verkürzen und die blutige Invasion Japans verhindern. Etwa 140.000 Menschen starben in Hiroshima sofort, in Nagasaki sollen es 74.000 gewesen sein. Unzählige starben durch Verstrahlungen, litten an Krebs, es gab Verbrennungen, Missbildungen und Fehlgeburten. Die 90 Minuten-Doku "Terra X History: Im Schatten der Bombe - 80 Jahre Hiroshima" von Dirk van den Berg und Pascal Verroust konzentriert sich indessen weniger auf die Katastrophen von damals. Im Hinblick auf Putins neuerliche leichtfertige Drohungen beschreibt sie vor allem die wiederkehrende Angst vor der Bombe seitdem und die Versuche, sich ihrer zu erwehren.

Seit 1945, als Amerika die bedingungslose Kapitulation Japans erzwang, wurde nie mehr der berühmte "rote Knopf" gedrückt, mit dem der Befehl zum Einsatz einer Atombombe gegeben werden konnte. Schon damals hatte ein Großteil der Erbauer nicht mit einem tatsächlichen Einsatz gerechnet, bis der Befehl zum Einsatz dann doch durch den Roosevelt-Nachfolger Harry S. Truman nur kurz nach dem erfolgreichen Test bei Los Alamos am 16. Juli 1945 gegeben wurde. Die Angst vor der Atombombe, sie verging nie wieder und bestimmte vor allem den Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion.

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"Die Frage der Abschreckung stellt sich heute neu"

"Die Frage der Abschreckung stellt sich heute neu. Im Kalten Krieg und danach standen die NATO-Partner ohne Vorbehalte unter dem atomaren Schutzschild der USA. Dies hat Donald Trump infrage gestellt und Europa, auch Deutschland, damit herausgefordert", sagen die deutsch-französischen Autoren des Beitrags. Sie verweisen aber auch auf "mehr als 2.000 Nukleartests", die seit Hiroshima im nuklearen Wettrüsten in allen Teilen der Welt gestartet wurden. Acht Staaten, darunter führend die USA und die Sowjetunion, führten bisher Atomwaffenversuche an "geschützten" Orten, in Wüsten wie der Nevada-Wüste und auf Atollen (Marshallinseln) durch. Verstrahlungen führten zu zahlreichen Folgeschäden bei Menschen und Tieren, Landstriche wurden verseucht.

Am 1. März 1954 zündeten die USA auf dem Bikini-Atoll im Pazifik die bis heute stärkste amerikanische Wasserstoffbombe. Mit 15 Megatonnen war "Bravo" dreimal stärker als geplant und 1.000-mal stärker als die Hiroshima-Bombe. Ihr katastrophaler radioaktiver Fallout war um ein Vielfaches höher als vorausgesehen. Bei der "Operation Hardtack" führten die USA vom 28. April bis zum 18. August 1958 insgesamt 35 Atomtests durch. Die Testserie verzeichnete zu diesem Zeitpunkt mehr nukleare Detonationen als alle vorherigen nuklearen Explosionen im Pazifik. Auf der Insel Runit im nordöstlichen Teil der Marshallinseln befindet sich der so genannte "Runit Dome": unter einer Betonkuppel mit einem Durchmesser von 120 Metern lagern über 100.000 Kubikmeter radioaktiver Abfälle der zwischen 1946 und 1958 auf den Marshallinseln durchgeführten Atomtests der USA.

Inzwischen werden die Versuche zum größten Teil unterirdisch durchgeführt. Aber auch diese sollen durch ein weltweites Testverbot verhindert werden. Entsprechende Verträge wurden jedoch noch immer nicht von allen Atommächten unterzeichnet.

"Im Schatten der Bombe" berichtet von der verheerenden Zerstörung atomarer Waffen unter der Mitwirkung namhafter Wissenschaftler, aber auch von Opfern und Betroffenen, die unter den atomaren Versuchen noch immer zu leiden haben.

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