Die besten Filme von Woody Allen
Er gewann vier Oscars und schuf einige der größten Meisterwerke des Kinos: Woody Allen ist eine echte Hollywood-Ikone. Anlässlich seines neuen Romantik-Thrillers "Ein Glücksfall" (ab sofort im Kino) zeigen wir die besten Filme der Filmemacher-Legende aus New York.
© Andreas Rentz/Getty Images"Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten" (1972)
Woody Allen als deprimierte Spermazelle, als Hofnarr und als Latin Lover: Das alles bot 1972 "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" - die erste Allen-Produktion, die in Deutschland ins Kino kam. Noch heute ein urkomischer Film, der "sexuelle Aufklärung" schrullig persifliert. Neben "Bananas" womöglich der verrückteste Allen überhaupt.
© ARD / Degeto"Der Stadtneurotiker" (1977)
1977 feierte Woody Allen mit "Der Stadtneurotiker" einen seiner größten Erfolge: In dem stark autobiografischen Klassiker blickte Allen als Komiker Alvy mit bissiger Ironie auf seine Beziehung zu Annie (grandios: Allens damalige Partnerin Diane Keaton) und sein Leben im jüdischen Milieu. Noch immer der Allen-Film schlechthin - und prämiert mit vier Oscars.
© Fox"Manhattan" (1979)
Älterer Mann trifft junge Frau und verliebt sich in sie: In "Manhattan" (1979) erzählte Woody Allen jene Geschichte, der er sein ganzes Leben lang treu bleiben sollte. Die in wunderschönem Schwarzweiß gedrehte Rom-Com gilt vielen als einer der besten Allen-Filme überhaupt - auch wenn "Manhattan" in Zeiten von MeToo bisweilen auch kritisch betrachtet wird.
© 20th Century Fox"Stardust Memories" (1980)
In "Stardust Memories" von 1980 porträtierte Woody Allen einen Regisseur und spielte ihn gleich selbst. Die offensichtlich an Allen angelehnte Figur muss Fans und Kritikern Rede und Antwort stehen, wobei viele Ängste offenkundig werden. Es geht um Selbstzweifel, berufliche Probleme und seine Beziehungen zu Frauen. Noch heute einer von Woody Allens persönlichsten Filmen.
© Fox"Zelig" (1983)
Woody Allen machte Mockumentaries, als dies noch kein Begriff war. Die grandios-bedrückende Fake-Doku "Zelig" von 1983 gehört zu seinen absonderlichsten, aber auch besten Werken. Er spielt darin Leonard Zelig, der in den 20-ern als "menschliches Chamäleon" bekannt wird und sich immer allem anpasst. Ein herausragender Film über (jüdische) Identität.
© ZDF/Kerry Hayes"Hannah und ihre Schwestern" (1986)
In "Hannah und ihre Schwestern" entwarf Woody Allen 1986 ein komplexes Beziehungsgeflecht. Zwei der Nebendarsteller - Michael Caine und Dianne Wiest - erhielten einen Oscar, und Allen als Drehbuchschreiber wurde ebenfalls prämiert. Auch Carrie "Prinzessin Leia" Fisher war in dem intelligenten Beziehungsdrama zu sehen.
© Fox"Verbrechen und andere Kleinigkeiten" (1989)
In "Verbrechen und andere Kleinigkeiten" spielte Woody Allen an der Seite seiner damaligen Muse Mia Farrow einen erfolglosen Dokumentarfilmer. In zwei voneinander unabhängigen Geschichten gelingt es ihm Dank eines brillanten Drehbuchs mühelos, Tragisches und Komisches miteinander zu verbinden.
© ZDF / Kirch-Media"Bullets Over Broadway" (1994)
Für "Bullets Over Broadway" machte Woody Allen 1994 eine Zeitreise in die 20er-Jahre. Der Film, der Dianne Wiest ihren zweiten Oscar einbrachte, erzählt von einem Theaterdebütanten, der sein erstes Stück von einem Mafiaboss finanzieren lässt. Der drückt ihm jedoch seine untalentierte Freundin aufs Auge: Sie soll eine Hauptrolle spielen.
© ARD / Degeto"Match Point" (2005)
Kein typisches Allen-Werk, aber eines der besten und bösesten: 2005 erzählte "Match Point" von Tennislehrer Chris (Jonathan Rhys-Meyers), der in der Affäre mit Nora (Scarlett Johansson) tiefste Abgründe auslotet. Zugleich Gesellschaftsporträt, High-Society-Report, Liebesfilm, Tragödie und Krimi - meisterhaft verwoben zu einem düster-zynischen Ganzen.
© ZDF / Clive Cook"Scoop" (2006)
2006 setzte Allen wieder auf leichte Kost: "Scoop" dreht sich um die Enttarnung eines Serienkillers. Scarlett Johansson gab diesmal das blonde Naivchen, das von einem Enthüllungsjournalisten aus dem Jenseits die Story ihres Lebens zugespielt bekommt. Ein Kriminallustspiel, mit dem Allen seinen Hang zur unterhaltsamen Seichtheit idealtypisch auslebte.
© ZDF / Remi Adefarasin"Vicky Cristina Barcelona" (2008)
In den Nullerjahren drehte Woody Allen immer wieder in Europa. Für "Vicky Cristina Barcelona" holte er 2008 zum dritten Mal Scarlett Johansson vor die Kamera, außerdem Javier Bardem und Penélope Cruz. In der witzigen und sexy Komödie, die leichtfüßig Klischees entkräftet, lässt Allen das vermeintlich prüde Amerika auf ein "dekadentes" Europa prallen.
© Concorde"Blue Jasmine" (2013)
Woody Allen hat wie kaum ein zweiter Filmemacher das Talent, Frauen zu einem Oscar zu verhelfen. Auch Cate Blanchett verdankt ihm ihren zweiten Academy Award - für ihre Rolle als abgestürzte High-Society-Lady, die sich in "Blue Jasmine" (2015) ein neues Leben aufbauen muss.
© Warner"Irrational Man" (2015)
Mit "Irrational Man" schuf Allen 2015 im Alter von 80 Jahren eine Art Querschnitt durch sein Schaffen. Zunächst kommen sich in der Tragikomödie - ganz klassisch Allen - Joaquin Phoenix als Kleinstadt-Prof und Emma Stone als Studentin näher. Doch liegt die Spannung nicht in der Affäre - sondern in einem Verbrechen. Unterhaltsame Intellektuellen-Mord-Romanze.
© Warner / W.A.S.P. 2014 / Sabrina Lantos"Crisis in Six Scenes" (2016)
"Ich habe jede Sekunde bereut, seit ich zugesagt habe", schimpfte Woody Allen über die Dreharbeiten zur von Amazon finanzierten Mini-Serie "Crisis in Six Scenes". Ein Glück, dass er den Kopf trotzdem nicht in den Sand stecke. Denn Allens erste Arbeit fürs Fernsehen ist ein brüllend komisches Stück voller jüdischem Humor.
© Jessica Miglio / Amazon Studios"A Rainy Day in New York" (2019)
Mit "A Rainy Day in New York" lieferte Woody Allen 2019 seinen besten Film seit Jahren: Zwei junge Leute begeben sich von ihrer Provinzuni für einen Tag in den "Big Apple". Timothée Chalamet, der seine Rolle als Alter Ego des jungen Woody Allen anlegt, ist eine Wucht. Aber Elle Fanning als dauerhicksende Nachwuchsreporterin ist der wahre Star.
© Gravier Productions, Inc., Photo by Jessica Miglio"Rifkin's Festival" (2020)
Woody Allens "Rifkin's Festival" (2020) erzählt von einem US-Paar, das dem Filmfestival von San Sebastian einen Besuch abstattet. Während er sich in eine Einheimische verliebt, beginnt sie (gespielt von Gina Gershon, Bild) eine Affäre mit einem französischen Regisseur (Louis Garrel). Konsequenterweise feierte Allens Werk seine Premiere 2020 beim Festival in der nordspanischen Stadt.
© San Sebastian Film Festival"Ein Glücksfall" (2024)
Woody Allen ist als Persönlichkeit umstritten, wird als Filmemacher aber bis heute gefeiert. Auch bei der Premiere von "Ein Glücksfall" in Venedig erntete er viel Beifall. Der Romantik-Thriller erzählt von Fanny (Lou de Laâge), die in Paris eine echte Bilderbuch-Beziehung mit ihrem Mann führt - bis plötzlich ihr alter Schulkamerad Alain (Niels Schneider, rechts) auftaucht. Eine komplizierte Liebesgeschichte, mal wieder. "Ein Glücksfall" läuft ab sofort in den deutschen Kinos.
© Weltkino/Gravier Productions/Thierry Valletoux