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Beyoncé, die neue Queen of Country? Das sind die Musik-Highlights der Woche

29.03.2024 von SWYRL/John Fasnaugh

Sum 41, Maite Kelly und Beyoncé, die ausgiebig den afroamerikanischen Wurzeln im Country nachspürt: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Country - die Musik rückständiger weißer Amerikaner? Oh no, Honey! "Cowboy Carter" sei ausdrücklich "kein Country-Album", erklärt Beyoncé, und doch taucht sie mit ihrem jüngsten Werk tief in die Geschichte des Genres ein, um ein paar Dinge klarzustellen. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Sum 41 und Maite Kelly.

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Beyoncé - Cowboy Carter

Beyoncé Knowles hat 32 Grammys gewonnen, über 200 Millionen Tonträger verkauft und gilt schon lange als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Musikwelt. "Queen B", wie Fans sie gerne nennen, muss niemandem mehr irgendetwas beweisen und verdient jeden roten Teppich, den man ihr ausrollt. Wenn ihr dann so offensichtlich eine Tür vor der Nase zugeschlagen wird, dann gefällt ihr das natürlich überhaupt nicht. Dann nimmt sie Anlauf und tritt die Tür ein.

Hierzulande bekam man nicht sonderlich viel davon mit, in den USA war es seinerzeit aber durchaus ein Aufreger, als Beyoncé 2016 mit dem Titel "Daddy Lessons" bei den CMAs (so etwas wie die Grammys der Country-Szene) auftrat und hinterher heftig kritisiert wurde, vor allem eben von Country-Fans. Die Botschaft: Sie, eine afroamerikanische R'n'B- und Pop-Sängerin, gehöre hier nicht hin. Beyoncés Antwort: ein ganzes Album, auf dem sie intensiv die afroamerikanischen Wurzeln des Country erforscht. Etwa fünf Jahre lang soll die gebürtige Texanerin an "Cowboy Carter" gearbeitet haben - ein ambitioniertes, aber auch abwechslungsreiches Großwerk von knapp 80 Minuten Spielzeit, das im Stile einer traditionellen Südstaaten-Radioshow (unter anderem moderiert von Willie Nelson) präsentiert wird.

Die 42-Jährige taucht zwischen Gitarre und Fiedel, zwischen Kutschen-Liedern und einer neuen Version von "Jolene" (mit Grußwort von Dolly Parton) tief ein in die Welt von Westernmusik und Americana. Zahlreiche Country-Nachwuchsstars der Black Community (zum Beispiel Tanner Adell, Brittney Spencer, Willie Jones) helfen ihr dabei. Beyoncé, die neue Queen of Country? Nein, darum geht es nicht. Die Künstlerin betont: "Das ist kein Country-Album. Das ist ein Beyoncé-Album." Es soll hier niemandem etwas weggenommen werden, es soll hier nichts neu erfunden werden. Es sollen hier vielmehr ein paar Dinge geradegerückt werden - und so, wie Beyoncé es macht, wird sich davor (bis auf das CMA-Publikum vielleicht) auch kaum jemand verschließen können.

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Sum 41 - Heaven :x: Hell

Ein neues Album von Sum 41 - das ist für viele Menschen womöglich ein "Was, die gibt's noch?"-Moment. Ja, noch. Aber nicht mehr lange. Schon im Mai 2023 kündigte die kanadische Punkrock-Truppe, die vor allem in den frühen 2000-ern große kommerzielle Erfolge feierte, ihr baldiges Ende an. "Wir werden unseren alten und neuen Fans, die uns auf jede erdenkliche Weise unterstützt haben, für immer dankbar sein", hieß es damals in einem Social-Media-Statement. Gleichzeitig versprachen Frontmann Deryck Whibley (der Ex von Avril Lavigne) und seine Mitstreiter ein offiziell letztes (Doppel-)Album, das ab sofort erhältlich ist.

Warum ziehen sich Sum 41 von der Bühne zurück? In gewisser Weise ist wohl (neben dem Wunsch nach mehr Freizeit) auch das neue Songmaterial daran "schuld". Die Arbeiten an "Heaven :x: Hell" begannen bereits 2022 und führten die Band zu einem "Aufhören, wenn's am schönsten ist"-Entschluss. In einem Radiointerview erklärte Sänger und Gitarrist Deryck Whibley Ende 2023: "Das ist wahrscheinlich die beste Platte, die wir je gemacht haben." Auch als Live-Band seien Sum 41 nie besser gewesen als zuletzt. Er glaube schlicht nicht, dass sich das alles in Zukunft noch steigern ließe.

"Heaven :x: Hell" enthält insgesamt 20 Songs. Auf der ersten Albumhälfte ("Heaven") steht Pop-Punk im Vordergrund, also eher die Art Musik, mit der Sum 41 vor gut 20 Jahren die Charts eroberten (manche werden sich noch an "Fat Lip" erinnern, den größten Hit von damals). Auf der anderen Hälfte ("Hell") geht es deutlich härter zu, hier wird vor allem Heavy Metal gespielt. Für Whibley ist es der perfekte Mix, wie er in einer Begleitinfo zu "Heaven :x: Hell" noch einmal klarstellt: "Das ist die Platte, mit der ich abtreten möchte." Bevor es endgültig aus ist mit Sum 41, steht aber noch eine ausgiebige Abschiedstour an - unter anderem auch mit mehreren Festival-Auftritten in Deutschland.

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Maite Kelly - Nur Liebe

Das neue Album, eine Woche später als ursprünglich angekündigt: Maite Kelly hatte sichtlich mit sich zu kämpfen (und musste sich nach eigener Aussage sogar die Tränen verkneifen), als sie ihre Follower unlängst via Instagram über die Verschiebung ihres achten Langspielers informierte. Produktionstechnische Schwierigkeiten waren dazwischengekommen. Aber jetzt ist alles gut, jetzt ist die Platte endlich da, bei der es mehr als je zuvor um die ganz großen Emotionen geht. Sie heißt "Nur Liebe".

"Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ein Album ohne das Thema Liebe zu machen", erklärt Maite Kelly. "Ich bin kläglich daran gescheitert. Ich kann wohl nicht anders. Nur Liebe bewegt mein Herz." Sie hätte es von vornherein besser wissen können, schließlich nannte Maite Kelly schon ihre 2018er-Platte "Die Liebe siegt sowieso". Und von einem "Scheitern" kann mit Blick auf die neuen Lieder auch niemand sprechen. 13 zeitgemäß und hochwertig produzierte Schlagertitel, die von der "Liebe in all ihren Facetten" (und dabei auch vom Wunsch nach Frieden) erzählen, das dürfte bei der inzwischen enorm großen Fangemeinde von Maite Kelly gut ankommen. Zuletzt hat dieses Prinzip ja auch hervorragend funktioniert: Mit "Die Liebe siegt sowieso" (2018), "Hello!" (2021) und dem Best-of "Love, Maite" (2023) landete das ehemalige Mitglied der Kelly Family immer mindestens in den Top-5 der deutschen Albumcharts.

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