27.05.2025 von SWYRL/Paula Oferath
"Azubi Storys" zeigt ehrlich und aus der Nahperspektive, wie Ausbildungen wirklich ablaufen. Mit Höhen, Tiefen und viel Herz. Alle Folgen der ersten Staffel sind in der ARDMediathek zu sehen.
"Azubis dürfen das", heißt es oft. Doch wie viel darf tatsächlich schieflaufen, und wie viel Nachsicht und Geduld braucht ein Ausbilder im Umgang mit seinem Lehrling? Die neue, zehnteilige Doku-Serie "Azubi Storys" (alle Folgen der ersten Staffel in der ARDMediathek zu sehen, produziert von WDR und NDR) geht diesen Fragen auf den Grund und zeigt eindrücklich, was es heißt, einen Beruf von Grund auf zu lernen.
Ob der perfekte Haarschnitt, das sichere Anbringen eines Gerüsts oder die Besamung einer Kuh - hinter jeder Ausbildung stecken besondere Herausforderungen. Die Berufe erfordern nicht nur Können, sondern sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft. Voraussetzung dafür sind kompetente Ausbilder und ein wertschätzender Umgang. Wie der Alltag von Ausbildern und Auszubildenden aussieht und mit welchen Herausforderungen sie heute im Besonderen zu kämpfen haben, zeigt die Doku.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
Ein Weckruf an die Gesellschaft
"Azubi Storys" wirft einen authentischen Blick auf den Ausbildungsalltag. Mit all seinen Herausforderungen, Lernmomenten und zwischenmenschlichen Dynamiken. Es ist eine Erinnerung daran, wie viel Mut, Neugier und Fingerspitzengefühl hinter jeder guten Ausbildung stecken. Vielleicht ein bisschen auch ein Weckruf an eine Gesellschaft, die dringend Nachwuchs sucht, das Thema stärker als zuletzt in den Fokus zu rücken.
Trotz des Potenzials, das in Ausbildungsberufen steckt, entscheiden sich immer weniger junge Menschen dafür. Heute gibt es mehr als doppelt so viele Studierende wie Auszubildende. Neben dem gesellschaftlichen Trend zur Akademisierung wirkt sich auch der demografische Wandel aus: Die Jahrgänge schrumpfen. Dabei sind Ausbildungsberufe unverzichtbar. Dass hinter jedem dieser Berufe auch eine Menge Spaß stecken kann, zeigt die Doku auf unterhaltsame Weise. Dogmen der Marke "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" gehören definitiv der Vergangenheit an.
"Manchmal stellt sie Fragen, die echt überflüssig sind"
"Krass, ist das hoch", staunt Constantin in der ersten Folge, als er Schädlinge in schwindelerregender Höhe beseitigen muss. Er macht eine Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer und hat ADHS. Eine Besonderheit: Sein Vater Eike ist sein Ausbilder. Doch beide wissen, dass der richtige Umgangston im Beruf entscheidend ist.
Begleitet werden auch Denise und ihr Chef André. Denise macht eine Ausbildung zur Friseurin, und der Arbeitsalltag im Salon ist alles andere als langweilig. "Mein erster Haarschnitt, und direkt soll alles exakt gleich lang werden. Is' klar!", sagt sie mit einem Augenzwinkern. "Manchmal stellt sie Fragen, die echt überflüssig sind", meint André, der auf 30 Jahre Berufserfahrung zurückblickt, mit einem Schmunzeln. Das Verhältnis zwischen den beiden ist locker, doch sobald die Schere in der Hand liegt, wird es ernst.
Die nicht nur für Azubis und solche, die es werden wollen sehenswerte Doku-Serie begleitet noch viele andere Auszubildende. Gezeigt werden unter anderem Schornsteinfeger, Zimmerer, Landwirte, Hafenschiffer, Tierpfleger und auch Krankenpfleger.