Echtes Leben: Fußballprofi Benjamin Henrichs - Mi. 03.09. - ARD: 23.35 Uhr

Auch Bundesligastars können verzweifeln

27.08.2025 von SWYRL/Eric Leimann

Die ARD-Reihe "Echtes Leben" porträtiert Menschen, die durchs Schicksal aus der Bahn geworfen werden und einen neuen Ansatz im Leben finden müssen. Auch Fußballstars wie Benjamin Henrichs kann es treffen. Der Film erzählt von einer schweren Verletzung und dem harten Weg zurück.

Wenn eine Achillessehne reißt, hört man einen lauten Knall. Fast so wie ein Peitschenhieb. Hätten im Spitzenspiel von RB Leipzig bei Bayern München kurz vor Weihnachten 2024 nicht viele tausend Menschen für ein gewisses Grundrauschen gesorgt, vielleicht würden heute das ganze Stadion davon erzählen, wie es war, als sich Fußballnationalspieler Benjamin Henrichs schwer verletzte. Die ARD-Reihe "Echtes Leben" porträtiert Menschen, die durchs Schicksal aus der Bahn geworfen werden. Menschen, die einen neuen Ansatz im Leben finden müssen. In wenigen Berufen sind jene Sekunden, in denen man sich eine schwere Verletzung zuzieht, so entscheidend wie bei Profisportlern. Der 30-minütige Film "Echtes Leben: Fußballprofi Benjamin Henrichs" porträtiert den 28-Jährigen in der Zeit seiner Verletzung. Die Doku entstand in enger Zusammenarbeit mit Henrichs' Schwester Tabea, die ihren Bruder während der Reha-Zeit begleitet.

Benjamin Henrichs wurde im Februar 1997 als Sohn eines Deutschen und einer Ghanaerin im nordrhein-westfälischen Bocholt geboren. Ein Achillessehnenriss ist eine der schwersten Verletzungen, die es im Fußball gibt. Der Heilungsprozess ist schwer vorherzusehen. Vielleicht wird der Bewegungsapparat nie mehr wieder so, wie er einmal war. Der Film zeigt, wie Benjamin Henrichs versucht, die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen. Dabei geht es auch um die emotional nicht zu unterschätzende Belastung der Psyche, dass einem Fußballprofi neben dem ungewissen Heilungsprozess auch das plötzlich fehlende Scheinwerferlicht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und die Leidenschaft des Fußballspiels selbst im Leben fehlen. Wer ist man denn noch, wenn Mannschaft, Trainer, Fans und Medien erst mal nicht mehr mit einem rechnen?

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Comeback im Oktober 2025?

Banjamin Henrichs hat das Glück, gläubiger Christ zu sein. Bei Gott fühlt er sich ebenso aufgehoben wie in seiner Familie. Und doch muss er den Kampf mit dem Zweifel, ob und wann er wieder auf sein altes Niveau kommt, mit sich alleine ausfechten.

Henrichs galt einmal als eines der größten Fußballtalente des Landes. Im August 2016 zeichnete ihn der Deutsche Fußball-Bund in der Kategorie U19-Junioren mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold aus. Es ist die höchste Auszeichnung, die man in Deutschland als Einzelspieler im Nachwuchsbereich erhalten kann. Wer so früh auf ein hohes Podest gehoben wird, kann der überhaupt Krise? Die Doku baut weitgehend auf Bildmaterial der Geschwister Henrichs selbst und liefert intime Einblicke in einer der schwierigsten Phasen eines Sportlerlebens.

Spätestens zur WM 2026 will Benjamin Henrichs wieder auf dem Platz stehen. Während des Trainingslagers RB Leipzigs zur neuen Saison 2025/26 in Donaueschingen konnte er nur individuell trainieren. Sieben Monate ist sein Achillessehnen-Riss her, in dessen Folge er zweimal operiert werden musste.

Ob das Comeback des Benjamin Henrichs gelingt? Niemand kann es derzeit seriös sagen. Der Plan von Spieler, Ärzten und Arbeitgeber sieht vor, dass Henrichs seiner Mannschaft ab Oktober "wieder helfen kann", wie es so schön heißt. Wenn man ehrlich ist, müsste es heißen: Wenn es gut läuft, kann er dann vor allem auch wieder sich selbst helfen.

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