Bares für Rares
"Die sehen cool aus." Walter "Waldi" Lehnertz (links) ist gleich von dieser kuriosen Sammlung begeistert. Vor ihm stehen 95 Eierbecher und 6 zugehörige Eierlöffel. Verkäuferin bei "Bares für Rares" (ZDF) ist Gisela, die sich über einen Erlös von 300 Euro freuen würde. Das könnte klappen, denn auch Jan Čížek zeigt Interesse.
© ZDFBares für Rares
"Eieiei!" "Horst Lichter (Mitte) war von der außergewöhnlichen Kollektion sofort beeindruckt: "Dolle Sache, noch nie gesehen. Total verrückt, durchgeknallt." Gisela Schwetke hat sie von ihrer Schwägerin zum Verkauf erhalten. Experte Detlev Kümmel ordnet die Becher der Kollektion "Speedy & Friends" aus dem Hause Casablanca GmbH aus Bocholt zu.
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Um 1998 habe die Firma Casablanca, so führt Kümmel aus, zunächst nur einen Eierbecher hergestellt - den Original-Speedy. Der ist in der vorliegenden Sammlung sogar enthalten. Weil "Speedy" so gut ankam, dehnte die Firma die Produktion aus und entwarf weitere Motive von "Speedys Freunden" - insgesamt 119 Stück. Alle sind aus Kunststoff, aber handbemalt.
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Der Fantasie waren bei der Firma Casablanca wohl kaum Grenzen gesetzt. So gibt es unter den "Freunden von Speedy" einen "Love"-Eierbecher (Foto), aber auch Figuren wie Gärtner oder Läufer. Kümmel stellt einige leichte Gebrauchsspuren fest, schätzt den Wert der Sammlung aber trotzdem auf 400 bis 600 Euro. Lichter: "Und das ohne Eier!"
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Im Händlerraum gibt's bei näherer Begutachtung der Eierbecher eine Überraschung für Lehnertz. "Wie geil ist das denn?", ruft er, als er einen besonderen Becher entdeckt: "Das ist Waldi, der Dackelfreund von Speedy!" Sein Impuls: "Da muss ich dat ja fast kaufen." Aber auch Čížek eiert nicht herum, sondern eröffnet mit 100 Euro.
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Wer gewinnt den Eier(becher)lauf? Bei 310 ist Lehnertz fast raus, aber: "So billig kriegt Jan das nicht: 350! Engelchen, kommen wir zwei mit 350 klar?", fragt er Verkäuferin Gisela Schwedtke direkt. Die stimmt zufrieden zu: "Ja, wir kommen klar." Der Deal ist fix und Lehnertz zückt die Geldscheine. Da gibt es für die Verkäuferin eine weitere Überraschung.
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Lehnertz lässt sich den Kauf von sich selbst noch was extra kosten. Er legt einen Fünfziger drauf. "Weil da so'n komischer Waldi dabei ist, kriegste von mir die Anfangsexpertise", sagt er und händigt der glücklichen Verkäuferin 400 Euro aus. Aber Lehnertz hat schon einen Plan: "Den Waldi verkauf ich für 400, den Rest verschenke ich."
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Ulla aus Herdecke bringt ein "Hentschelkind" zu "Bares für Rares". So werden die Porzellanfiguren genannt, die Julius K. Hentschel angeblich nach seinen eigenen Kindern modellierte. Die Verkäuferin erhofft sich 500 Euro. Expertin Dr. Bianca Berding weiß, dass die Produktion der Figuren in der Porzellanmanufaktur Meissen um 1906 begann.
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Das Problem: Dr. Bianca Berding muss der Verkäuferin verkünden, dass es sich bei ihrer Figur nicht um eine über 100 Jahre alte, sondern eine viel jüngere Produktion handelt. "Dieses Hentschelkind stammt von 1996." Zudem gebe es die Hentschelkinder sehr zahlreich am Markt. Aber eine gute Nachricht hat sie. Ihre Schätzung lautet 400 bis 600 Euro.
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Im Händlerraum muss Ulla früh zugeben, dass ihr Hentschelkind kaum 30 Jahre alt ist. Trotzdem steigt Christian Vechtel mit 100 Euro ein. Alle anderen Händler beteiligen sich am Bieterstreit, den schließlich Liza Kielon für sich entscheidet. Sie zahlt 430 Euro aus. Die Verkäuferin ist damit voll und ganz zufrieden.
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Bettina von Flotow und ihr Sohn Maxim präsentieren eine Stabbrosche. Sie meinen, dass es sich um eine aus dem italienischen Königshaus handeln könnte. Die Verbindung: Die von Flotows entstammen dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht, und die Brosche könnte ein Geschenk aus Rom gewesen sein. Die Hoffnung der Verkäufer: etwas im "vierstelligen Bereich".
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Experte Patrick Lessmann muss bremsen. Er schätzt den Wert der Brosche nur auf 650 bis 700 Euro. Und genau diese Summe erzielen die von Flotows im Händlerraum, wo sich Christian Vechtel durchsetzt. Horst Lichter verkündet derweil den Namen, den er trüge, entstammte er dem Adel: "Wilhelm Horst von Lichtenstein zu Rommerskirchen an der Gillbach."
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"Das ist ein cooles Spielzeug", stellt Lichter fest, als Rainer Romann und seine Tochter Ramona hereinspazieren. Sie präsentieren eine funktionstüchtige Figur des legendären Stuntman Evel Knievel. Im Sattel des Motorrads kann er per Kreiselmotor zum Aufziehen umhersausen. Beim Spielen gab es Verlust: Die Figur hat Helm und Gürtel verloren. 
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Detlev Kümmel erklärt, dass der Stuntman Knievel in den frühen 70er-Jahren seine große Karriere hatte und das Spielzeug Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre von der Firma Ideal Toy Company gefertigt wurde. Vater Romann kaufte den Chopper dann irgendwann auf dem Flohmarkt. Er hofft, "so 40, 50 Euro" zu erlösen. Kümmel überrascht. Er schätzt bis 200 Euro.
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Die Zweifel von Horst Lichter ("Ich hoffe, es ist einer der Händler verrückt genug") sind unbegründet, Čížek und Kielon spielen gleich mit dem Chopper. Čížek stellt fest, dass der Chopper etwas eiert ("Oi, oi, oi!") und dass was fehlt: "Vollzähligkeit ist für Sammler wichtig", sagt er. Kielon steigt trotzdem mit 50 Euro ins Bieten ein.
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Vechtel überbietet. Bei 110 bittet Verkäufer Romann um "einen Zehner mehr" - und bekommt ihn von Vechtel. Lehnertz lästert: "Evel Knievel - ohne Helm und ohne Gurt, heißt er Kurt." Die Verkäufer sind glücklich, denn: Als Vater Romann das Spielzeug damals kaufte, kostete es ihn vier oder fünf Mark. Besser konnte der Deal bei "Bares für Rares" nicht laufen.
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Celine und ihr Großvater Herbert hoffen auf einen richtig großen Wurf. Sie halten ihre Vasenschale für eine Rarität und ein Unikat. Zudem wissen sie, dass die Schale von zwei renommierten Herstellern Mitte der 1920er-Jahre gefertigt wurde. Deshalb wollen sie das Erbstück für 5.000 Euro verkaufen. "Aber Hallöchen", schnappt Lichter. 
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Opa und Enkelin erleben eine Enttäuschung. Zwar lobt Expertin Dr. Bianca Berding die Vase als wunderschönes Stück aus den Häusern Majorelle und Daum. Aber den Wunschpreis, so Berding, "werden wir nicht annähernd erreichen." Denn es gebe "zahlreiche ähnliche Stücke im Handel." Ihr Expertise fällt ernüchternd aus: 800 bis 1.020 Euro.
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Die Verkäufer sind enttäuscht, aber stolz. "Unter 5.000 geben wir sie nicht weg, vielleicht für 4.900", sagt Herbert. "Sonst ist die Oma sauer auf uns", ergänzt die Enkelin. Das müsse auf alle Fälle vermieden werden, meint auch Horst Lichter. Deshalb gibt es keine Händlerkarte, die Schale wandert wieder nach Hause.
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400 Euro erhoffen sich Petra und ihre Schwester Uschi für ein Set aus Collier und Ring aus dem Familienbesitz. Patrick Lessmann kann leider den Hersteller und das Fertigungsjahr nicht feststellen. Trotzdem fällt seine Expertise bei einem Goldwert von 300 Euro mit insgesamt 450 bis 500 Euro noch höher als der Wunschpreis aus. 
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Die Händler diskutieren zunächst, ob ein Ring den Finger "verschlanke" oder "verlängere". Beim Bieten geht es dann zack-zack. Elke Velten-Tönnies steigt mit 400 Euro ein und innerhalb von nicht mal 30 Sekunden ist der Bieterstreit vorbei. "Was halten Sie von 550 Euro?", fragt Velten-Tönnies. "Machen wir!", strahlen die Verkäuferinnen.
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