"Bares für Rares"
"Toll gemacht", freute sich Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" über ein Ölgemälde. Auch wenn das Motiv düster war, erkannte Albert Maier die Qualität eines großen Malers. Nur der bekannte Name auf der Rückseite stimmte nicht, sondern wurde später hinzugefügt. Schade, sonst wäre das Bild 40.000 Euro wert.
© ZDF"Bares für Rares"
"Das guckt man nicht an und bricht vor Lachen in sich zusammen", meinte Lichter, der dennoch vom düsteren und kriegerischen Motiv sehr beeindruckt war. Verkäuferin Elfriede aus München hatte sich vor allem von der Inschrift auf der Bildrückseite beeindrucken lassen. Das Bild stammte von einer Bekannten als Gegenleistung für Renovierungsarbeiten.
© ZDF"Bares für Rares"
Doch Albert Maier ließ die Katze nicht gleich aus dem Sack. Erst erzählte er von Théodore Géricault, "dem bekanntesten Maler der französischen Romantik", der - wie ebenfalls auf der Bildrückseite festgehalten - von 1791 bis 1824 lebte. "Er war sehr berühmt und sehr bedeutend" und seine Werke hingen in den wichtigsten Museen der Welt.
© ZDF"Bares für Rares"
Die Verkäuferin bekam schon große Augen, doch dann lüftete Experte Maier das Geheimnis: "Was mich massiv stört ist, dass der Name falsch geschrieben wurde. Denn hier steht statt einem Accent aigu ein Accent grave." Selbst Lichter erkannte aber, "der Name wurde auch erst später hinzugefügt". Maier nickte.
© ZDF"Bares für Rares"
Das Bild konnte Géricault nicht zugeschrieben werden und auch keinem anderen Künstler. Dennoch ging der Experte davon aus, dass das Bild im Umfeld der Schule des bekannten Malers entstanden sein könnte. Immerhin! Denn die Malweise, der Stil und die Qualität "entsprechen schon dem großen Maler", erklärte Maier.
© ZDF"Bares für Rares"
Das Ölgemälde auf Kupfer ist wohl zu Lebzeiten Géricaults gemalt worden, so um 1810 oder 1820, datierte der Experte. Ein Indiz für den Herstellungszeitraum war neben dem Kupfer auch der originale Holzrahmen, der aus der Zeit stammte. Dargestellt wurde ein Reiter während einer Szene im Napoleonischen Russlandfeldzug, so Maier.
© ZDF"Bares für Rares"
Leider war der Zustand nicht gut, "das Bild ist fleckig und muss restauriert werden". Der Wunschpreis lag nur bei 300 Euro. Das musste Maier erhöhen: auf 2.000 bis 2.500 Euro. Die Verkäuferin freute sich wie Bolle, auch wenn ihr gerade 30.000 bis 40.000 Euro durch die Lappen gingen. Denn so viel wäre ein echter Géricault wert, meinte Albert Maier.
© ZDF"Bares für Rares"
"Da hat sich wohl jemand gewünscht, dass das ein Géricault ist", schmunzelte Händler Daniel Meyer, als er den Namen auf der Rückseite erkannt hatte. Dennoch vermutete er eine "gute Kopie aus der Werkstatt" des großen Meisters. "Das ist ein super Bild", auch wenn man etwas Arbeit reinstecken müsste, so der Händler auf den ersten Blick.
© ZDF"Bares für Rares"
Wolfgang Pauritsch (Vierter von links) begann die Bieterrunde niedrig, mit 500 Euro. Doch in 100-Euro-Schritten wurde schnell die 1.000-Euro-Marke geknackt - mithilfe von Daniel Meyer (rechts) und David Suppes (Fünfter von links). Doch "die napoleonischen Kriege sind laut Meyer ein riesiges Sammelgebiet", und so wurde auch schnell die 2.000-Euro-Marke erreicht.
© ZDF"Bares für Rares"
Zum Widerwillen von Meyer (rechts) ließ sich Pauritsch nicht abschütteln. Der bot sogar bis 2.500 Euro mit, und Meyer wünschte sich scherzhaft, "dass die Preußen gegen die Österreicher kommen würden". Dann legte Meyer nochmal 50 Euro drauf, und Pauritsch gab sich geschlagen. Endpreis: 2.550 Euro von Meyer, und seine Kollegen zollten Respekt: "Wow, stark."
© ZDF"Bares für Rares"
Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Emaille-Schild der Firma Stollwerck anhand der Rechtschreibfehler ("vorräthig") von Sven Deutschmanek um 1900 datiert. Der Verkäufer wünschte sich zwar 1.500 Euro, nahm aber auch für 800 bis 1.000 Euro die Händlerkarte an. Händler Daniel Meyer zahlte letztlich 1.000 Euro.
© ZDF"Bares für Rares"
Ein 750er-Gold-Teppicharmband aus den 1950er-Jahre stammte laut Heide Rezepa-Zabel wohl aus Italien und war 3.500 bis 3.700 Euro wert. Die Verkäuferin hatte sich 3.000 Euro gewünscht. Händlerin Elisabeth Nüdling erhielt am Ende bei 3.500 Euro den Zuschlag.
© ZDF"Bares für Rares"
Ein Porzellan-Wildschwein der Porzellanfabrik Metzler & Ortloff aus Ilmenau stammte im Entwurf vom deutschen Tiermaler und Bildhauer Helmut Diller aus den 1930er-Jahren, ausgearbeitet in den 1950er-Jahren. Der Wunschpreis lag bei 100 bis 200 Euro, Maier schätzte 350 bis 400 Euro und Händler Wolfgang Pauritsch zahlte 420 Euro.
© ZDF"Bares für Rares"
Eine Damentaschenuhr aus 750er-Gold von A. Lange & Söhne aus Dresden um 1900 wurde leider nicht verkauft. Heide Rezepa-Zabel schätzte den Wert auf 1.500 bis 1.800 Euro. Doch die Verkäuferin wünschte sich 3.000 Euro, und so nahm sie ihren "Handschmeichler" lieber wieder mit.
© ZDF"Bares für Rares"
Eine alte Autorennbahn "Super Grand Prix" der Firma Faller von 1980 schätzte Sven Deutschmanek auf 180 bis 250 Euro. Der Verkäufer wünschte sich zwar 300 Euro, nahm die Händlerkarte dennoch an und verkaufte letztlich für 100 Euro an Wolfgang Pauritsch.
© ZDF