20.01.2024 von SWYRL/Hans Czerny
Der eine war KZ-Wächter im Konzentrationslager Sobibor. Man nannte ihn "die Bestie", den "Henker von Sobibor", denn er bestimmte über Tod oder Leben. Der andere war der jüdische Insasse Shlomo Szmajzner, der aus dem Zahngold ermordeter Juden Schmuck schmieden musste. Nach 36 Jahren kommt es zur Wiederbegegnung auf einer Polizeistation in Sao Paulo.
Der eine, Gustav Wagner, war unter den Insassen des KZs Sobibor in Ostpolen wegen seiner Grausamkeit gefürchtet. Wagner bestimmte über Tod oder Leben und darüber, wie einer starb. Er wurde deshalb "die Bestie" oder "der Henker von Sobibor" genannt. Der andere war der jüdische Goldschmied Shlomo Szmajzner. Er musste aus dem Zahngold ermordeter Juden Schmuckstücke für die Peiniger machen.
Nach 36 Jahren begegnen sich das Monster und das Opfer unverhofft auf einer Polizeistation in São Paulo wieder, Knapp zwei Jahre später stirbt Wagner durch Selbstmord, wie die Polizei protokollierte. Hatte er sich wirklich selbst das Leben genommen, oder hatte Shlomo in Ermangelung behördlicher Hilfe Selbstjustiz geübt, war es ein Sühnemord? - Die Doku "ARD History Shlomo - Sehnsucht nach Rache" von Antonius Kempmann, Martin Kaul und Willem Konrad (NDR / WDR) begibt sich auf die Suche, um das herauszufinden. Und sie geht dabei auch der soeben wieder aktuellen Frage nach: Wie kann gigantisches Unrecht gesühnt werden? Was, wenn diejenigen, die Gerechtigkeit herstellen wollen, darin versagen?
