"Ninja Warrior Germany - 4-Nationen-Special"

"Sieht aus wie'n Turnbeutelvergesser": Frank Buschmann staunt über US-"Ninja Warrior"

21.11.2022 von SWYRL/Jürgen Winzer

Déjà vu am Mount Midoriyama! Wie vor ein paar Tagen beim Finale der siebten Staffel von "Ninja Warrior Germany" fiel auch im "4-Nationen-Special" (RTL) die Entscheidung am Schicksalsberg der Ninja-Athleten. Abermals gab es im Finalshowdown ein Duell der Generationen. Und erneut gewann die Jugend!

Frank Buschmann war so richtig euphorisch, so richtig beseelt und lehnte sich in seiner Begeisterung verbal an Historischem an: 1974 schrieb der US-Musikkritiker Jon Landau, nachdem er ein Konzert eines jungen Künstlers gesehen hatte, berührt: "Ich habe die Zukunft des Rock'n'Roll gesehen - sie heißt Bruce Springsteen." 48 Jahre später hörte es sich bei Buschi so an: "Das hier ist die Zukunft des Ninja-Sports." Gemeint war der US-Youngster Jay Lewis.

Pathos, Emotionen pur - das gehört zum Action-Sport der Ninja-Kämpfer (und ihrer Moderatoren) dazu wie unmenschlich erscheinende körperliche Leistungen der Athleten. Wenn dann vier siebenköpfige Teams mit multipler Last-Man- oder Last-Woman-Standing-Erfahrung (LMS bzw. LWS) die weltbeste Ninja-Crew ermitteln, wenn also die internationale Crème de la Crème in die Parcours geht, dann darf man "Ninja-Sport in Perfektion" erwarten.

Und genau das wurde beim Wettbewerb der Teams aus den USA, Australien, Israel und von Gastgeber Deutschland geboten.

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Ninja-Floh Jay Lewis schlägt Mr. Bizeps Sladjan Djulabic

Am Ende hatten die Amerikaner das bessere Seilende für sich: Der erst 18-jährige "Ninja-Floh" Jay Lewis schaffte es nicht nur ans Kletterseil, sondern buzzerte schließlich auch am Gipfel des 32 Meter hohen "Biests aus Stahl", während der deutsche Mount-Mann Sladjan Djulabic, mit 33 der älteste Teilnehmer, an der letzten Sprosse der Himmelsleiter abgestürzt war. Somit gelang den Amerikanern die erfolgreiche Titelverteidigung. Sie hatten 2019 auch das letzte 4-Nationen-Special vor Team Deutschland gewonnen.

"Die Welt ist kein Konjunktiv", ist eine der liebsten Weisheiten von Frank Buschmann. Aber es wäre schon schön gewesen, wenn Teamkapitän René Casselly, Deutschlands erster und amtierender Ninja Warrior, den vor drei Tagen zum neuen Last Man Standing gekürten Max Görner in den Showdown am Mount Midoriyama geschickt hätte. Dann wäre es nämlich zum "Kampf der Killer-Küken" gekommen - hier der 18-jährige Superathlet Jay Lewis, dort seine "deutsche Ausgabe", der unwiderstehliche Max Görner, nur ein Jahr älter.

Lewis und Görner: Den "Killer-Küken" gehört die Ninja-Zukunft

Das Duell der beiden Jüngsten im Starterfeld kam den ganzen Abend nicht zustande. Zwar gingen beiden Youngster in den drei Vorrunden je zweimal an den Start, aber nie im direkten Vierkampf. Aber schon in den Vorrunden setzten sie hocharomatische Duftmarken.

Max Görner finishte in beiden Läufen und holte für Deutschland insgesamt 5 Punkte (ein Sieg, einmal Zweiter). Jay Lewis, der seit seinem elften Lebensjahr an Wettkämpfen teilnimmt, finishte ebenfalls zweimal, jeweils aber in Bestzeit - zwei Siege, sechs Punkte für Team USA.

"Dat is ne Kanone!", war Buschi von dem US-Boy begeistert. "Sieht aus wie'n Turnbeutelvergesser und fliegt hier den Kamin hoch! Wahnsinn, der Typ." Vor ein paar Tagen lobhudelte er in ähnlich salbungsvollen Worten noch dem deutschen Jungspund Max Görner. Ein direkter Vergleich wird schon noch kommen, denn, so Buschmann: "Meine Damen und Herren, schauen Sie genau hin: Das ist der Ninja-Sport der nächsten fünf bis zehn Jahre."

Mega: Nur René Casselly knackt die Mega-Wall

Bis zum Duell am Mount hatte vor allem ein Team dem Wettbewerb den Strempel aufgedrückt: das deutsche. Neben LMS Görner, "Allstars 2022"-Zweiter "Sladi" und "Captain Casselly" (25) traten mit Steffi Edelmann (29, die eigentlich Österreicherin ist) und Arleen Schüßler (30) zwei ehemalige deutsche LWS an, dazu gesellten sich der amtierende "Allstars"-Sieger Lukas Kilian (29) und Marvin Mitterhuber (28), siebenmaliger NWG-Teilnehmer und Dritter der gerade beendeten siebten NWG-Staffel.

In den Vierkämpfen der ersten beiden Runden sammelten die deutschen Ninjas Punkte wie Spaziergänger Kastanien im Herbst: mit spielerischer Leichtigkeit. Görner, Kilian, Mitterhuber und Casselly gewannen jeweils einen Lauf. Highlight war die Performance des Teamkapitäns, der als einziger Starter die Mega-Wall knackte und selbst dem bärenstarken US-Ninja R.J. Roman, viermaliger "American Ninja"-Finalist, keine Chance ließ.

Kampf der Titaninnen: Edelmann und Schüßler obenauf

Die Ladys landeten in ihren Läufen jeweils auf dem zweiten Rang. Schüßler kam weiter als die viermalige amerikanische LWS Jesse Lapreck (32), musste sich aber der fünfmaligen australischen Ninja-Legende und fünfmaligen LWS Olivia Vivian (32) beugen. Edelmann kam genauso weit wie US-Girl Barclay Stockett (27), war aber einen Tick langsamer. So gab's drei Punkte für den "Ninja-Floh" (1,52 Meter) aus Texas, der mit 28 Sprossen den Weltrekord an der "endlosen Himmelsleiter" hält.

Nach zwei Vorrunden schied das israelische Team aus. Da führte Deutschland deutlich vor den USA und Australien. Die "Aussies", in deren Heimat die "Ninja Warrior Australia"-Show gerade nach sechs Staffeln gecancelt wurde, hatten unter anderen mit Ben Polson (29) den ersten australischen Ninja Warrior (2020) der Geschichte am Start sowie Zak Stolz, den LMS von 2021. Aber auch ihre Leistungen konnten nicht verhindern, dass für die Boys and Girls aus "Down under" nach der dritten Runde Schluss war - am Mount kam es zur Neuauflage des Showdowns von 2019, USA gegen Deutschland.

Himmelsleiter wird zum höllischen Alptraum für Sladi

Djulabic legte für Deutschland vor, war blitzschnell im Kamin und nahm die Himmelsleitersprossen teilweise paarweise - bärenstark. Aber Moderator Jan Köppen sah früh das Übel kommen: "Er muss aufpassen, dass er nicht rausrutscht", mahnte Köppen mehrfach - und genau das passierte. Sladi hatte die Stange nicht im Blick, sondern das schon in Reichweite baumelnde Seil - ein Stangenende rutschte raus, es ging abwärts, an der vorletzten Sprosse! "Oh, das hab ich nicht gesehen", war Sladi untröstlich, "Ich hätte doch noch Kraft fürs Seil gehabt."

Jay Lewis, das US-Killerküken, hätte auf Sicherheit setzen und ruhig und langsam den Berg besteigen können. Aber das ist nicht seine Art. Er flog durch den Kamin, hämmerte die Sprossen blitzschnell in die Halterungen und kletterte das Seil empor, bis er nach 48 Sekunden buzzerte und freudestrahlend ("Ein Traum wird für mich wahr!") seinem Team den Cup sicherte.

Nach diesen wahren Festspielen des Ninjasports bleiben eigentlich nur zwei Frage: Wann geht's endlich wieder los? Und: Wie zur Hölle soll jemand diesen Monsterturm innerhalb von 30 Sekunden überwinden?

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