"Grill den Henssler"

Um den Sieg betrogen? Steffen Henssler schimpft über "Schweine-Dessert"

09.05.2022 von SWYRL/Jürgen Winzer

"Feuer! Flammen!" Im "Muttertags-Special" von "Grill den Henssler" (VOX) ging's hoch her. Erst sorgte der Ouzo für beschwingte Stimmung, dann die beiderseitige Kochkunst für delikate Spannung. Und am Ende war's doch wie wie fast immer: Henssler fluchte.

"Schweine-Dessert!" Man könnte das "Muttertags-Special" von "Grill den Henssler" durchaus - wenig charmant natürlich - mit diesem Auswurf von Gastgeber Steffen Henssler zusammenfassen. Das würde zwar die teilweise bravourösen Kochleistungen der Gegner sträflich verschweigen. Andererseits spiegelt es Dramatik und Ergebnis wider - und den Frust des knappst Geschlagenen: Wegen der Nachspeise verlor Steffen Henssler nach zuletzt zwei Siegen mal wieder. Mit 104:105. Auf höchstem Niveau und deshalb besonders bitter.

Aber gegen den "Koch-König" (Moderatorin Laura Wontorra) traten diesmal auch Angstgegner an: Jimi Blue Ochsenknecht etwa hat seine bisherigen beiden Duelle gegen Henssler gewonnen. Auch seine Mutter Natascha nahm Henssler (bei letzten Muttertags-Special) einen Gang ab. Chryssanthi Kavazi kochte Henssler bei ihrem letzten GdH-Einsatz mit ihren Co-Promis 117:104 ab. Ihre Mutter Theodora führt seit 35 Jahren ein Restaurant. "Prince Charming" Kim Tränka hat seine Wohnung wegen der Küche gewählt. Und Koch-Coach Johann Lafer hat Henssler sogar schon in dieser Frühlingsstaffel geschlagen - 82:75 im "Oster-Special".

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Darauf einen Ouzo! Dreimal Traumnote bei der Vorspeise

Nach dem Improgang sah es nicht so aus, als ob es eng werden würde. Henssler veredelte seinen weißen Spargel, ging 26:21 in Führung und nahm daher auch die Niederlage in der ersten Küchencompetition gelassen. Aber schon bei der Vorspeise merkte Henssler, dass es kein Selbstläufer werden würde. Zwar bekam er für seine mutige Variante ("Ich will die Jury mal herausfordern") vom Klassiker "Melone und Schinken mit Bruscetta und Thunfisch" gleich zweimal (von Reiner Calmund und Mirja Boes) die Höchstnote. Aber seine Gegner, Mutter und Sohn Tränka, eben auch einmal (Boes). Zudem wertete Christian Rach den Tränka-Teller höher - Remis.

Immerhin: Weil die Jury in Geberlaune war, schloss sich Moderatorin Wontorra an und spendierte mehrere Runden von dem von Mama Kavazi selbst gebrannten roten Ouzo. Der schmecke, dank des beigemischten Granatapfels, zwar "ein bisschen für Mädchen", wie Natascha Ochsenknecht fachkundig feststellte, aber Tochter Kavazi beruhigte: "Wenn du von dem mehrere trinkst, gibt's schon nen ordentlichen Absturz." Sie kann das einschätzen, schließlich wachte sie nach ihrer Hochzeitsnacht (mit Tom Beck) im Kinderbett ihrer Cousinen auf. Es kam also beschwingte Laune auf im weiten Rund des Küchenstudios.

Nur Steffen Henssler lachte nicht so laut. Er verlor auch die zweite Küchencompetition und geriet erstmals in Rückstand.

Rach degradiert Henssler zum "falschen Hasen"

Der Ouzo wirkte. Bei Lauta Wontorra. "Feuer! Flammen", japste sie erschrocken - allerdings gehört selbiges halt zum Flambieren dazu. Und das zelebrierte Theodora Kavazi wie der Profi, der sie ist. Tochter Chryssanthi war Assistentin und Sprachrohr für die etwas schüchternere Mama, die mit höchster Präzision ihr Bifteki mit griechischen Kartoffeln und Bohnen zauberte - und ein exquisites Tzatziki obendrauf.

Und wieder war's Rach, der den Ausschlag gab. Er, selbsternannter "Bifteki-Fan seit Studentenbeinen an", wertete Kavazis Bifteki mit neun Punkten, während er Hensslers Versuch zum "falschen Hasen" degradierte. Sein 9:7 führte Kavazi zum 26:25-Sieg, Calli hatte Remis getippt, Mirja Boes Henssler knapp vorn gesehen (9:8).

Hensslers Kampfgeist erwachte: In der letzten Küchencompetition siegte er an der Seite von Mirja Boes als Partnerin und setzte sich wieder in Führung: Mit 82:81 bog man auf die Zielgerade ein. Und da wartete das Dessert.

Natascha Ochsenknecht und das Toilettenfenster von Theodora Kavazi

"Wie geht Cremetrötchen?", das war hier Hensslers Frage. Er hat selten damit zu tun, denn "diese Hipsterschei... ist nicht so meine Welt". Musste aber sein, so wollten es die unerbittlichen Ochsenknechts. Und während Henssler immer verbissener und gereizter wurde, zwei Mixer schrottete und seinen "Ziwi Howan" anfauchte, als der ein bisschen zu hilfsbereit für die Gegner wurde, ging's auf der Gegenseite immer lockerer zu.

Jimi Blue Ochsenknecht parlierte entspannt über seine Erfolge mit Wein, Likör und Gin, Mama Natascha erinnerte sich an ihre bewegte Jugend in der Discothek "Kupferkanne". Die wurde damals von Theodora Kavazi geführt. "Da hab ich meine Jugend verbracht", berichtete Natascha und beichtete, dass sie - weil noch 15-jährig - auch mal vor der Polizei-Razzia aus dem Klo-Fenster verschwand.

Zu allem Überfluss überredete die beschwingte Wontorra dann noch alle nicht Köchelnden zum Sirtaki-Tanzen. Und, damit keiner sagen kann, beim Henssler gebe es nichts zu lernen: Wer hätte gewusst, dass der Sirtaki gar kein alteingesessener griechischer Tanz ist? Der wurde nämlich extra für den Hollywood-Klassiker "Alexis Sorbas" (1964) erfunden. Hauptdarsteller Anthony Quinn konnte sich die komplizierten Schrittfolgen der echten griechischen Tänze nicht merken, weshalb man die Schritte vereinfachte - der Sirtaki war geboren.

Wurde Henssler um den Sieg betrogen?

Für Henssler wurde die Jury-Wertung zum heißen Tanz. Denn nach Rach (6:6) und Boes (8:8) stand es mal wieder Remis. Also wurde Calli Calmund zum Zünglein an der Waage. Und der "Dessert-Papst" sprach sich für die Promi-Küche aus. Glatte zehn für die Ochsenknechts, "nur" acht für Henssler. Henssler verlor die ungeliebte Nachspeise 22:24 und dadurch auch das gesamte Match.

Bitter. Doppelt bitter, weil eventuell eine kleine Ungerechtigkeit vorlag. Calli sagte im Nebensatz, dass er die Chilis in der Schokolade bei den Ochsenknechts "zum Glück nicht geschmeckt" hätte. Nur: Die waren laut Ausschreibung gefordert gewesen! Wenn die vergessen wurden, hätte eigentlich eine "Themenverfehlung" vorgelegen, wie selbst Wontorra bemerkte. Und die hätte mit Punktabzug bestraft werden müssen. Und Henssler hätte gewonnen.

Hätte, hätte, Schokoladenkugelkette! Aber der Maître war ein guter Verlierer und machte kein Fass auf. Fluchte kurz "Schweine-Dessert" und gratulierte fair. Auf ein Neues nächste Woche.

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