Plunder oder Kostbarkeit?
Horst Lichter hatte gleich romantische Ideen beim Anblick eines besonderen Armbands in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Der Verkäufer hingegen war sich gar nicht sicher, ob es sich bei seinem Schmuckstück vielleicht doch nur um glitzernden Plunder handelte - ohne Wert!
© ZDFZur Verlobung
Peter Stock aus Markt Indersdorf (links) war sich nicht sicher, ob sein Armband "Ramsch" oder doch etwas wert war. Horst Lichter äußerte eine Vermutung. Ihn erinnerte der glitzernde und "sehr schöne" Schmuck mit zwei Herzen an ein Verlobungsgeschenk. Und das musste doch etwas wert sein! Oder?
© ZDFGut gesichert
Der Verkäufer gab an, er habe das Schmuckstück von einer älteren Dame bekommen. Die wiederum hatte das Armband zur Hochzeit von ihrer Großmutter geschenkt bekommen. Spannend: Während des Krieges sei der Schmuck in einen Mantel eingenäht worden, damit er auf der Flucht nicht verloren ging.
© ZDFTolle Verpackung
Expertin Wendela Horz war außer vom Armband selbst auch von der "wunderschönen Schatulle" begeistert. "Die Originalschachtel wurde von einem Handwerker extra für dieses Armband gefertigt", wusste Horz. Leder, Seide und Samt wurden hier verarbeitet - weit wertvoller aber war natürlich der Inhalt.
© ZDFWirklich Platin?
Das Diamanten-Armband war gefertigt mit 1,7 Karat aus Platin. Bei der Nennung des Edelmetalls fiel dem Verkäufer sichtlich ein Stein vom Herzen: "Platin sogar", schnaufte er erleichtert. Das hatte die Expertin eigens getestet, denn Punzierungen wies das Stück keine auf.
© ZDFGeheimnisvoll ...
Auch eine Inschrift des Herstellers konnte Horz nicht finden, selbst in dem hübschen Schächtelchen nicht. "Das ist fast ein bisschen geheimnisvoll", lachte Horz über die fehlenden Informationen und erklärte: "Das Stück kann wegen des klassischen Stils überall in Europa hergestellt worden sein."
© ZDFWert: bis zu 2.000 Euro
Dennoch konnte Horz die Datierung genau ermitteln: Armband und Schachtel wurden bereits um 1910 gefertigt. Der Schätzwert der Expertin lag bei 1.600 bis 2.000 Euro. Sehr zur Freude des Verkäufers, der nach der Expertise eine neue Schmerzgrenze ermittelt hatte: 1.000 Euro.
© ZDF"Feuer und Flamme!"
Auch Händlerin Lisa Nüdling war neben dem "eleganten Armband" ebenfalls von dem Original-Etui hellauf begeistert. Deshalb startete die Schmuckexpertin mit satten 800 Euro. Ihr Kollege Walter Lehnertz erkannte sofort: "Susi ist Feuer und Flamme!" Doch auch Wolfgang Pauritsch hatte noch ein Wörtchen mitzureden.
© ZDFStolze Gebote!
Pauritsch lobte die "unglaubliche Brillanz" der Steine und bot fleißig mit. In einem Schlagabtausch, zu dem sich auch Fabian Kahl (rechts) und Julian Schmitz-Avila (links) gesellten, schnellten die Gebote hoch auf 1.700 Euro, vorgebracht von Lisa Nüdling. Ein stolzer Preis! Das dachte sich auch der Verkäufer.
© ZDFVerkauft für: 1.700 Euro
"Das ist eine Antiquität und einzigartige Geschichte. So ein Band wird es kein zweites Mal geben", schätzte Pauritsch, aber gab kein weiteres Gebot ab. "Das ist ein sehr schönes solitäres Stück, aber mehr biete ich nicht", verabschiedete sich Schmitz-Avila. Und Nüdling machte das Geschäft! Laut Verkäufer "hat es auch die Richtige bekommen!"
© ZDFVase mit Schlickermalerei
Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Vase mit Schlickermalerei der Tonwerke Kandern verkauft. Das Tongefäß von 1915 wurde auf 550 bis 650 Euro geschätzt. Wolfgang Pauritsch bezahlte dafür 520 Euro, denn: "Ich habe mich verliebt in die Vase!", gestand der Händler.
© ZDFKinderhochstuhl
Ein wandelbarer Kinderhochstuhl aus Buchenholz wurde von Sven Deutschmanek auf die 1920er-Jahre datiert, mit einem Wert von 80 bis 120 Euro. Fabian Kahl kaufte den Stuhl für 160 Euro.
© ZDFAuszeichnungsmedaille
Eine russische Auszeichnungsmedaille aus der Zeit zwischen 1881-1894 und in nicht so gutem Zustand wurde von Wendela Horz auf 500 Euro geschätzt. Die Medaille, die zum erfolgreichen Schulabschluss verliehen wurde, war selten. Und so bezahlte Julian Schmitz-Avila 300 Euro.
© ZDFKaufmannsladen mit Zubehör
Einen Kaufmannsladen von 1940 mit jüngerem Zubehör schätzte Sven Deutschmanek auf bis zu 100 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch zahlte 50 Euro für das alte Spielzeug.
© ZDF"Bares für Rares"
Ein kleinformatiges Gemälde des Theatermalers Karl Flieher aus dem Jahr 1942 wurde von Colmar Schulte-Goltz auf 550 Euro geschätzt. Nach schwierigen Verhandlungen erwarb Händler Wolfgang Pauritsch das Bild mit einem Motiv aus Zell am See für 250 Euro.
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