31.05.2022 von SWYRL
"Diablo Immortal" soll am 2. Juni weltweit erscheinen - mit Ausnahme von Belgien und den Niederlanden. Blizzard bestätigte offiziell, was bereits vermutet wurde: Die Lootbox-Mechaniken des Free-2-Play-Titels könnten als Glücksspiel gewertet werden.
Digitales Teufelszeug? Wie Blizzard mittlerweile bestätigte, wird "Diablo Immortal" am 2. Juni zwar weltweit für iOS, Android und PC erscheinen - mit Ausnahme jedoch von Belgien und den Niederlanden.
Der Grund: "Die Lootboxen im Spiel verstoßen gegen das geltende Recht in Ihren Ländern, weshalb das Spiel in den Niederlanden und Belgien nicht erscheinen wird, sofern sich diese Beschränkungen nicht ändern", schreibt ein Mitarbeiter auf Nachfrage eines Users, der das Statement bei Reddit postete.
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Sowohl Belgien als auch die Niederlande sind für ihr rigoroses Vorgehen gegen digitales Glücksspiel mithilfe von sogenannten Lootboxen bekannt. Diese "Beutekisten" werden mit echtem Geld gekauft. Allerdings weiß der Käufer zu diesem Zeitpunkt nicht, was er bekommt, da die Inhalte vom Zufallsprinzip ausgespuckt werden.
Die Regeln für simuliertes Glücksspiel wurden zuletzt europaweit verschärft, entsprechende Spiele müssen mit einer Altersbeschränkung versehen werden. Trotzdem unterscheiden sich die Länder in ihrer Toleranz oder Striktheit. In Deutschland beispielsweise prüft die USK suspekte Spiele im Einzelfall. Die belgische Glücksspiel-Kommission gilt als besonders rigoros.
In den Niederlanden gelten Lootbox-Inhalte nur dann als unzulässiges Glücksspiel, wenn die Inhalte der "Beutekisten" von den Käufern selbst weiter gehandelt werden können. Zuletzt scheiterte die niederländische Glücksspielbehörde mit einer Klage gegen EA hinsichtlich der Lootboxen im "FIFA"-Modus "Ultimate Team". Experten tippen, dass Blizzard mit seiner Entscheidung die Gefahr von juristischen Schritten auch in den Niederlanden vorsichtshalber ausschließen wollte.
Free-2-Play, aber auch Pay-2-Win?
Ein weiterer Vorwurf, dem sich Blizzard gegenübersieht: "Diablo Immortal" fuße auf einem Pay-2-Win-Prinzip. Klar ist: Wie bei jedem anderen Free-2-Play-Game sind Mikrotransaktionen auch hier eine Option zur Refinanzierung. Blizzard betont, dass Spieler ohne jegliches Invest Zugriff auf alle Inhalte erhalten. Auch den Battle Pass soll es in einer kostenlosen Version geben. Es wird, so versichert Blizzard, kein Loot im Shop angeboten.
Allerdings gibt es optionale Miktrotransaktionen, mit deren Hilfe man Erfolge im Spiel beschleunigen kann. Zum einen lässt sich mit realem Geld die virtuelle Prämium-Währung Eternal Orbs erstehen, mit der sich wiederum digitale Inhalte im Shop kaufen lassen. Die zweite Spielwährung, Platinum, kann man sowohl im Game erspielen oder ebenfalls gegen Eternal Orbs eintauschen.
Auch "Legendäre Crests", spezialisierte "Reforge Stones" und kosmetische Gegenstände kann man mit Realgeld erstehen. Letzteres dient nur dem optischen "Tuning", Edelsteine und Runen bieten allerdngs Vorteile im Spiel, weil sie die Ausrüstung und Werte der Heldenfigur verbessern. Käufer des Battle Passes bekommen zudem zusätzliche Belohnungen wie Crests, Edelsteine und Materialien zur Verbesserung der Ausrüstung. Der Battle Pass in der Premium-Variante soll Spieler außerdem direkt auf Stufe 12 katapultieren.
Die Vorwürfe gegen Blizzards "Diablo Immortal" hinsichtlich der Pay-2-Win-Vorwürfe beziehen sich vor allem auf die legendären Edelsteine. Diese lassen sich auch mit Fleiß erspielen, doch muss ein Gamer hierfür offenbar sehr viel Geduld mitbringen. Es gibt YouTuber, die behaupten, wahre Jäger und Sammler müssten jahrelang dafür Höllenkreaturen erschlagen.
