Bares für Rares
"Das ist aber aus der Zeit gefallen", stöhnte Horst Lichter, als er das Raucherset in der Donnerstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" in den Händen von Colmar Schulte-Goltz erkannte. Doch sein Experte vermutete richtig, dass der Moderator riesiges Interesse an den Objekten haben würde, nachdem er den Hersteller erfahren hatte.
© ZDFBares für Rares
"Wieso geht so was immer zu den Händlern", beschwerte sich Lichter, als ihm Colmar Schulte-Goltz die Widmung auf der Schachtel vorlas, die vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) stammte. Allein die Nennung des Clubs reichte aus, um Lichter in helle Aufregung zu versetzen.
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Sobald die Verkäuferin Petra Junger aus Zimmern ob Rottweil (Baden-Württemberg) an den Expertentisch kam, fing Lichter an zu jammern: "Warum kommst du damit zu 'Bares für Rares'? Du kriegst zwar eine super Expertise, aber danach geht es zu den Händlern! Und dann ist es für mich unerreichbar."
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Das dreiteilige Konvolut stammte von ihrem Großvater, der die Geschicklichkeitsfahrt des ADAC damals gewonnen und dafür die drei Objekte als Auszeichnung erhalten hatte. "Er war absoluter Auto-Fanatiker und hat damals die Aufbauwagen für Horch hergestellt", erzählte die Verkäuferin, und Lichter schossen schon wieder Tränen in die Augen.
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"Solltest du noch Bildmaterial von Opa mit schönen alten Autos haben, sprich mich bitte an!", bettelte der Moderator. Doch davon gab es nicht mehr viele, gestand die Verkäuferin, und so widmete sich Lichter wieder der Expertise zu den Objekten seiner Begierde. Laut Colmar Schulte-Goltz war die Zigarettendose das interessanteste Stück.
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Vor allem die gravierte Widmung auf der Zigarettendose aus 800er-Silber faszinierte den Experten. Denn das Etui wurde als erster Preis für die Geschicklichkeistfahrt des ADAC der Ortsgruppe Glauchau am 27. Oktober 1928 vergeben. "Sehr interessant", gab Lichter von sich und träumte weiter von Oldtimern und vergangenen Zeiten.
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"Ich finde sie bezaubernd und wüsste genau, was ich reinlegen würde", lächelte Lichter. Auch der Aschenbecher aus dem Set war aus Silber und Kristallglas von einem Dresdner Juwelier dekorativ geschliffen worden. "Der Stopfen mit Mercedes-Stern ist zudem ein schönes Stück, das die Automobil-Tradition lebendig werden lässt", so der Experte.
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Für das Set für "Automobil-begeisterte Raucher" wünschte sich die Verkäuferin gerade mal 50 Euro. Doch Colmar Schulte-Goltz schätzte es höher: auf 250 bis 300 Euro. Die Verkäuferin konnte ihr Glück kaum fassen, und der Experte prophezeite: "Auch die Händler werden dieses Konvolut zu schätzen wissen!"
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"Das ist natürlich schön vom ADAC - den gibt es schon weit über 100 Jahre! Sehr geschichtsträchtig", fing auch Wolfgang Pauritsch vor allem beim Zigarettenetui an zu schwärmen. Elke Velten überlegte, das Döschen "könnte man auch für Visitenkarten" nehmen. Fabian Kahl startete die Runde mit 100 Euro.
© ZDFFür eine Automobil-Auktion
Das Startgebot wurde schnell überboten - von allen im Raum. Jeder schien Interesse an dem Set zu haben. Erst als Pauritsch 270 Euro ausrief, ebbten die anderen Gebote ab. So freute sich der aus Österreich stammende Händler über den Zuschlag: "Das ist für eine Automobil-Auktion. Da braucht man zwischendurch immer so Kleinigkeiten für die Sammler."
© ZDFBranntwein-Waage
Weiteres Objekt der Sendung: eine Branntwein-Waage aus den 1920er-Jahren zur Bestimmung des Alkoholgehaltes in Flüssigkeiten. Der Wunschpreis lag bei 50 Euro. Experte Detlev Kümmel taxierte auf 80 Euro, und Händler David Suppes hatte "s owas noch nie gesehen". Er zahlte sogar 250 Euro.
© ZDFKlosterarbeit
Eine Klosterarbeit aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde von Händlerin Elke Velten für 400 Euro erworben. Das religiöse Kunstobjekt aus Süddeutschland zeigte laut Colmar Schulte-Goltz eine tönerne Zunge des Heiligen Nepomuk. Wunschpreis des Verkäufers: 400 Euro. Expertisenschätzung: 300 bis 350 Euro.
© ZDFGoldkette
Eine Goldkette aus dem Familienbesitz stammte laut Expertin Wendela Horz von UnoAErre, einem der größten Schmuckhersteller aus Italien. Das Kragen-Collier aus 750er-Gold aus den 1950er-Jahren taxierte sie auf 1.800 bis 2.000 Euro. Der Wunschpreis war 1.500 Euro, und Händler Fabian Kahl zahlte 1.650 Euro.
© ZDFSpielzeug-Achterbahn
Eine Spielzeug-Achterbahn aus den 1970er-Jahren der Firma Technofix war laut Detlev Kümmel 150 bis 200 Euro wert. Der Wunschpreis des Verkäufers lag bei 100 Euro. Händler Steve Mandel "wollte so eine Achterbahn schon immer haben" und erhielt den Zuschlag bei 260 Euro.
© ZDFGoldarmband
Für ein Armband aus 750er-Gold mit gestanzten Blüten aus den 1950er- bis 60er-Jahren wurde 1.500 Euro gewünscht. Expertin Wendela Horz taxierte nur auf 1.400 Euro und Händler David Suppes bezahlte für das Schmuckstück 1.350 Euro.
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