"Bares für Rares"

Horst Lichter schwärmt erst für "Bares für Rares"-Unikat - und schämt sich dann

01.09.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

Formel-1-Fans bekommen beim Anblick der Rarität feuchte Augen. Auch Horst Lichter schwelgte in Erinnerungen. Doch im Händlerraum war von Begeisterung keine Spur.

"Ich habe Gummi gerochen", eilte Motorsport-Fan Horst Lichter zu Detlev Kümmel an den "Bares für Rares"-Expertisentisch. Das war ein Objekt genau nach seinem Geschmack! Wäre er doch mal lieber Händler geworden ... "Der ist nicht gefahren worden, glaube ich", inspizierte der Moderator den Good Year Reifen. "Ich war einmal da mit meinem Sohn am Nürburgring", erinnerte er sich an ein Formel-1-Rennen. "Es war unglaublich, die Atmosphäre, das Flair." "Und du magst es immer noch", grinste ihn Kümmel an. Lichter gestand nicht ohne schlechtes Gewissen: "Ich liebe es immer noch! Ich schäme mich!"

"Dafür muss man sich nicht schämen, weil das sind ja tatsächlich auch Testfahrten gewesen", beruhigte ihn der Experte. "Das waren unsere Helden, die dafür gesorgt haben, dass wir alle sicherer fahren können." Die Formel-1-Liebe teilte auch Hubert aus Jüchen. Über 40 Jahre stand der Reifen als Tisch in seinem Büro, jetzt wollte er sich davon trennen. "1982 bin ich in Essen auf der damaligen Jochen-Rindt-Show gewesen", wo er den Reifen bei einer Verlosung gewann.

"Sir Jackie Stewart und Klaus Niedzwiedz haben den gleich unterschrieben", in den folgenden Jahren kamen noch weitere Formel-1-Legenden hinzu. Den unbefahrenen Slick zierten Rennfahrer-Größen wie Nico Rosberg, Mikka Häkkinen, Heinz-Harald Frentzen, Michael Schumacher, Jean Alesi und Hans-Joachim Stuck. "Alles bedeutende Namen", betonte Detlev Kümmel.

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"Bares für Rares"-Händler verkennen Formel-1-Sammlerstück

Den Wunschpreis von 2.500 Euro hielt jedoch sogar Horst Lichter für zu hoch: "Das wird nicht klappen." Dem stimmte Detlev Kümmel zu: "Ich wäre so bei 1.500 bis wirklich maximal 2.000 Euro." Bei 2.000 Euro lag die Schmerzgrenze des Verkäufers, also ab in den Händlerraum. "Das ist ein Formel-1-Reifen", versuchte Roman Runkel die Unterschriften zu entziffern. "Also Rosberg kann ich schon mal lesen." Julian Schmitz-Avila und Daniel Meyer kannten sich noch weniger aus.

"Sind das solche Oschis gewesen?", wunderte sich Schmitz-Avila über die Größe. "Da ist doch Profil drauf normalerweise", meinte Daniel Meyer. "Der riecht auch richtig schön nach Garage." "Ich hoffe, dass der eine oder andere Formel-1-Fan dabei ist", betrat Hubert guter Dinge den Händlerraum. "Ich finde es cool und starte mal mit 200 Euro", machte Schmitz-Avila den Anfang. Es folgten zähe Zehnerschritte.

"Ich habe einen sehr guten Nachbarn, das ist ein Schrauber vor dem Herrn", fiel Daniel Meyer ein. "Wenn ich damit da hinkomme, weiß ich, dass ich bei dem mindestens ein Jahr umsonst Biertrinken kann." Hubert fand: "Das sollte ihnen doch die 2.000 Euro wert sein." Über 1.000 Euro wollte Meyer jedoch nicht bieten. "Ich nehme den Reifen dann doch lieber wieder mit", behielt Hubert sein Sammlerstück. Meyer zeigte Verständnis und entschuldigte sich für die niedrigen Gebote: "Ich kenne mich nicht aus, ich weiß es doch nicht."

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