Bares für Rares
Nanu, der Moderator als Verkaufsassistent? Um die Händler von diesem Meisterwerk zu überzeugen, ließ Horst Lichter nichts unversucht. In der "Bares für Rares"-Mittwochsausgabe hatte der Trödelshow-Gastgeber zuvor über die Expertise "Bauklötze" gestaunt - mehr als je zuvor in der Geschichte der ZDF-Reihe ...
© ZDFBares für Rares
"Weißes Tuch auf schwarz, bei schwarzer Nacht", versuchte sich Horst Lichter etwas abfällig am Titel des für ihn viel zu dunklen Gemäldes. Doch laut Experte Colmar Schulte-Goltz (rechts) handelte es sich um "ein großartiges Meisterwerk" des niederländischen Künstlers Jan Fris.
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Der Verkäufer Chris Focken aus Bad Rothenfelde hatte das Bild im Auftrag seines Opas dabei, der das Gemälde bereits über eine Auktion versucht hatte zu verkaufen. Schulte-Goltz war begeistert von dem Stück, das er bereits aus Büchern kannte. Der Experte war "dankbar", es im Original vor sich sehen zu dürfen. Doch etwas irritierte ihn ...
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"Eigenartig ist das runde Ding ganz rechts im Bild", grübelte der Kunst-Experte. Es handelte sich um ein sogenanntes Pentimenti, "ein störendes Element, das im Nachhinein wieder übermalt wird", so Schulte-Goltz. Doch die letzte Reinigung hatte das ursprüngliche Detail erkennbar gemacht: eine Schweinsblase, die als Brotlaib übermalt worden war.
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Das Motiv der Blase passte in das Gesamtkonzept des Bildes. Denn der antike Spruch "Homo bulla - der Mensch ist eine Blase" verweist auf die Vergänglichkeit des Menschens, so wie die anderen christlichen Allegorien im Stillleben: Brot, Fisch, Wein und weißes Tuch. "Das ist ein unglaubliches Bild über die Vanitas: die Vergänglichkeit des Lebens!"
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Als Lichter die Datierung von 1650 hörte, begann er zu stottern: "Das ist ein Original?" Der Experte nickte stolz: "Das ist ein Altmeister, ein Schatz. Ich bin richtig dankbar, dass es hier ist", strahlte Schulte-Goltz. Lichter wurde kurzsilbig: "Wow!"
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Dementsprechend lag auch der Wunschpreis sehr hoch: 10.000 Euro. Leider wurde das Bild zu einem früheren Zeitpunkt am oberen Rand angeschnitten. Der Experte kam dennoch auf einen sehr hohen Schätzpreis: 17.000 Euro. "Wahnsinn", war das Einzige was Verkäufer Chris Focken noch sagen konnte.
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Auch Händler David Suppes erkannte in der großen Kunst zunächst nur ein "düsteres Stillleben". Doch dann entdeckte er das Datum 1650 sowie die Signatur und gab zu: "Den Künstler kennt man." Doch zu sprudelnden Geboten führte auch der Name des alten Meisters nicht sofort. Alle Händler waren erst mal zurückhaltend.
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"Können sie uns denn etwas zur Geschichte des Bildes oder aus der Expertise erzählen, um uns zu animieren", fragte Händlerin Lisa Nüdling nach. Doch bevor der Kandidat eine Antwort hervorbringen konnte, trat ungewohnt hoher Besuch in den Händlerraum. Anscheinend brauchte der Verkäufer Hilfe ...
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Wer kann bei "Bares für Rares" besser helfen als Horst Lichter persönlich? Mit den Worten "Man nennt mich auch Joker" überraschte der Moderator die Händler mit großer Geste.
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"Das ist das erste Mal bei 'Bares für Rares', dass ich bei einer Expertise Bauklötze gestaunt habe", behauptete Lichter. Danach erklärte er den Händlern, was es mit der Schweinsblase im Bild auf sich hatte, und hoffte damit, die Gebote anzukurbeln. Das klappte ausgezeichnet. David Suppes bot sofort 7.000 Euro.
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Julian Schmitz-Avila erhöhte auf 12.000 Euro. Doch Suppes (rechts) legte noch eine Schippe drauf und bot 15.000 Euro. Erhöhen wollte danach keiner mehr. Doch am Ende schlug der Verkäufer noch 500 Euro extra raus. 15.500 Euro - das ist die höchste Summe, die bei "Bares für Rares" je für eine Gemälde gezahlt wurde!
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Auf dem Tisch lagen nur 5.000 Euro. Den Rest wollte Händler Suppes per Sofortüberweisung begleichen. "Nicht alles auf einmal ausgeben", scherzte der glückliche Käufer Suppes zum Abschied.
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Ebenfalls einen neuen Besitzer erhielt am Mittwoch bei "Bares für Rares" ein Gold-Armreif aus 585er-Gold. Der Wunschpreis von 400 Euro wurde von der Expertise übertrumpft: 700 Euro. Und Händlerin Elisabeth Nüdling zahlte sogar 920 Euro für das "zeitlose und schlichte" Schmuckstück.
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Der Porzellan-Kronleuchter aus den 1970er-Jahren hatte beim Transport leider Schaden erlitten. So waren die Verbindungen zwischen den Armen und dem Körper des angebrochen. Ein intakter Lüster hätte bis zu 900 Euro erbracht, doch in diesem Zustand war Händler Roman Runkel nur noch bereit 300 Euro zu zahlen.
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Die schwere Ehrenplatte aus Eisen war zum 80. Geburtstag von Fürst Otto von Bismarck von 1895 in höherer Stückzahl angefertigt worden. Wunschpreis des Verkäufers lag bei 150 Euro. Doch Detlev Kümmel taxierte soagr auf 250 Euro, denn es "gibt sicher Liebhaber für das Stück". Das sah Händler Julian Schmitz-Avila ähnlich und zahlte 250 Euro.
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"Der Ring könnte wegen der Diamant-Fassung in 900er-Gold sehr alt sein", überlegte Expertin Heide Rezepa-Zabel. Doch "bei so weichem Gold hätte der Ring sicher Abnutzungsspuren, wäre er 400 Jahre alt". Für das wohl umgearbeitete Stück aus den 1930er-Jahren taxierte sie 300 bis 400 Euro. Zu wenig für die Verkäuferin, die 900 Euro wollte.
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Für eine Vase aus den 1930er-Jahren des tschechischen Designers Carl Palda wünschte sich der Verkäufer 250 Euro. Experte Detlev Kümmel schätzte das schöne Objekt sogar auf 500 bis 600 Euro. Im Händlerraum kam das höchste Gebot von David Suppes: 300 Euro.
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