Joshua Kimmich
Eigentlich wollte er einer Debatte um seine Person vorbeugen. Nach Joshuas Kimmichs Aussagen am Sky-Mikrophon ist jedoch das Gegenteil geschehen. Dass der Nationalspieler in Diensten des FC Bayern München wegen "fehlender Langzeitstudien" bislang auf die Coronaschutzimpfung verzichtet, sorgt für teils erhitzte Diskussionen.
© Roland Krivec / DeFodi Images via Getty ImagesJoshua Kimmich
Neben Expertinnen und Experten meldeten sich auch Stimmen aus dem Sport bezüglich seines Impfstatus zu Wort: Verantwortliche und Mitspieler beim FC Bayern, Bundesliga-Trainer, aber auch Politikerinnen und Politiker geben ihre Einschätzung zu Protokoll ...
© Jose Manuel Alvarez / Quality Sport Images / Getty ImagesOliver Kahn
Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn ließ am Montag wissen, der Verein habe "eine klare Haltung" und empfehle allen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Dennoch müsse man "respektieren, wenn der eine oder andere eben eine andere Meinung hat".
© Gisela Schober / Getty ImagesHerbert Hainer
Auch FCB-Vereinspräsident Herbert Hainer äußert sich zur Impfdiskussion um Kimmich. Der Verein unterstütze die Impfaktion "nachhaltig", ließ er wissen. "Am Ende des Tages gibt es keinen Impfzwang bei uns", stellte Hainer klar, der sich dennoch freuen würde, wenn Kimmich seine Meinung noch ändert.
© 2021 Gisela Schober/Gisela SchoberHasan Salihamidzic
"Der FC Bayern empfiehlt, sich impfen zu lassen, genauso wie ich persönlich", lässt Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic wissen. Warum? "Um unter anderem vielleicht allen ein normaleres Leben zu ermöglichen." Entscheiden dürfe aber jeder selbst.
© Stuart Franklin / Getty ImagesThomas Müller
Teamkollege Thomas Müller bezeichnet sich selbst als "Impf-Freund". Er werde zwar "versuchen, das zu respektieren", so der Nationalspieler über Kimmichs Entscheidung, allerdings sei es "ein schmaler Grat, eine ethische oder eine moralische Diskussion".
© Roland Krivec / DeFodi Images via Getty ImagesManuel Neuer
"Man muss sagen, dass es Privatsache ist. Ich habe mich impfen lassen", erklärte Bayern-Keeper Manuel Neuer nach dem Sieg der Münchner am Wochenende gegen Hoffenheim. Er thematisierte auch die Impf-Auflagen für Stadionbesucher: "Ich denke, dass es für uns alle unabdingbar ist, dass wir heute hier so viele Zuschauer in der Arena gehabt haben."
© Roland Krivec / DeFodi Images via Getty ImagesKarl-Heinz Rummenigge
Bei "BildTV" äußerte sich mit Karl-Heinz Rummenigge auch der ausgeschiedene Vorstandvorsitzende der Münchner. Kimmich habe in vielen Dingen eine Vorbildfunktion. Es wäre zwar besser, er wäre geimpft, aber "was Joshua macht, ist sehr verantwortungsvoll". So werde der Bayernstar jeden zweiten Tag getestet.
© Gisela Schober / Getty ImagesUli Hoeneß
Am Rande einer Premiere der Amazon-Doku "FC Bayern - Behind The Legend" äußerte sich der ehemalige Manager und Ehrenpräsident des Rekordmeisters. "Sie sind doch verantwortlich für den Tsunami", ging Hoeneß die Medien an. Er habe eine Meinung zu Kimmichs Entscheidung, würde aber nur mit dem Spieler selbst darüber reden.
© Gisela Schober / Getty ImagesBo Svensson
Was sagt die Bundesliga-Konkurrenz? Bo Svensson, Trainer bei Mainz 05, ist der Meinung, jeder habe das Recht, selbst zu entscheiden. Auch wenn der Klub eine Entscheidung empfehle: "Es sind Menschen, und es gehört mehr zu ihrem Leben als nur die Arbeit", so Svensson im "aktuellen sportstudio".
© Alex Grimm / Getty ImagesChristian Streich
SC-Freiburg-Coach Christian Streich ist bekannt für klare Statements auch außerhalb des Fußballs. "Jeder ist frei und das ist grundsätzlich gut so", erklärte Streich. Allerdings wünsche sich der Fußballlehrer, dass sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen.
© Alex Grimm / Getty ImagesMarcel Reif
Sportreporter Marcel Reif fürchtet in der Causa Kimmich Aufwind für radikale Impfgegner und Coronaleuger, von denen sich der Fußballprofi eigentlich distanziet hatte. "Das Schlimmste wird sein, und diese Wette halte ich: Er wird instrumentalisiert werden. Und zwar von den Falschen."
© 2016 Getty Images/Thomas NiedermuellerCarsten Watzl
"Die Nebenwirkungen der Impfung treten immer direkt nach der Impfung auf", erklärte der Immunologe Carsten Watzl Kimmichs Bedenken zu Langzeitschäden im ARD-"Moma" für unbegründet. Von einem "Missverständnis", sprach Watzl, welches nach wie vor in den Köpfen vieler Menschen "herumgeistere".
© ARDKarl Lauterbach
Nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, sei Kimmich zwar "ein ganz toller Spieler". Aber der Mediziner hielt auch fest: "Es ist nicht gut, dass er nicht geimpft ist." Kimmichs Abwarten beurteilte er als "schwierig". Druck auf den Spieler aufzubauen, sei jedoch nicht angebracht.
© Mika Schmidt - Pool / Getty ImagesAlena Buyx
Gegenüber "Sky Sport News" befand Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Joshua Kimmich sei "schlecht beraten" und einer Falschinformation aufgesessen. Es sei Kimmichs entscheidung, doch Impfskeptiker könnten seine Aussagen dazu nutzen "Zweifel über die Impfung zu streuen".
© Christian Marquardt - Pool/Getty ImagesThomas Mertens
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) kritisierte die Debatte um den Bayernstar als "grenzenlosen Unfug". Der "Bild" sagte Thomas Mertens, es solle Kimmichs persönliche Entscheidung bleiben. "Wir würden nie darüber sprechen, wäre er als Fußballprofi nicht derart exponiert", ist sich der Stiko-Chef sicher.
© Photo by ODD ANDERSEN / AFP via Getty ImagesSteffen Seibert
Regierungssprecher Steffen Seibert hofft noch auf ein Umdenken des Nationalspielers. Am Montag erklärte er in Berlin, als Bayern-Profi habe man eine Vorbildfunktion. Er hoffe, Kimmich lasse die verfügbaren Informationen über die in der EU zugelassen Impfstoffe "noch einmal auf sich wirken".
© Andreas Gora - Pool / Getty ImagesAlice Weidel
Der Entschluss Kimmichs, mit dem Impfen noch zu warten, erhielt Zuspruch aus den Reihen der AfD. Fraktionschefin Alice Weidel betonte, man müsse die Entscheidung des Fußballers akzeptieren. "Dass Herr Kimmich nun laufend genötigt wird, sich für seine persönliche Entscheidung zu rechtfertigen, ist übergriffig", findet Weidel.
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