Die Toten vom Bodensee - Nemesis - Mo. 16.06. - ZDF: 20.15 Uhr

Die Neue vom Bodensee ... ist schon wieder weg

14.06.2025 von SWYRL/Kai-Oliver Derks

Eine der besten Krimireihen des deutschen Fernsehens verlor nun schon zweimal die Hauptdarstellerin: Kann das gutgehen?

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren musste eine der erfolgreichsten Krimireihen des ZDF einen Personalwechsel verkraften. Mit Alina Frisch verabschiedete sich im Januar bei "Die Toten vom Bodensee" die Nachfolgerin von Nora Waldstätten, die schon 2022 gegangen war. Die beiden hatten jeweils an der Seite von Matthias Koeberlin ermittelt, der in seiner Rolle als Kriminalhauptkommissar Micha Oberländer fortan alleine Mordfälle rund um den Bodensee zu klären hat. Wobei: Die Figur des Thomas Komlatschek, gespielt von Hary Prinz, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Kriminalchefinspektor ist längst mehr als der krimitypische Stichwortgeber im Büro.

Jetzt wiederholt das ZDF "Die Toten vom Bodensee - Nemesis", erstmals ausgestrahlt im Februar 2023, damals verfolgt von 7,69 Millonen Zuschauerinnen und Zuschauern - eine ausnehmend hohe Zahl. Es war der erste Fall von Alina Fritsch, die in der Rolle der Luisa Hoffmann die Nachfolge von Hannah Zeiler (Waldstätten) angenommen hatte. Bedeutet: Damals lernten sich alle noch sehr, sehr mühsam kennen.

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Kein guter Start

Michael Schneider setzte mit "Nemesis" als Regisseur das Drehbuch von Mathias Schnelting ("Helen Dorn") um. Es war Schneltings erstes und bisher auch letztes Engagement bei der ZDF-Reihe, und so unterscheidet sich dieser Film durchaus auch deutlich von seinen Vorgängern. Wurden bis dahin gerne mal düstere, von allerlei Bodensee-Mythen umgebene Geschichten erzählt, verzichtete dieser 16. Film der Reihe darauf. Es wurde ein zwar komplexer, aber doch eher konventioneller Fall erzählt.

In einem Wald wird die Leiche von Martin Koschnick gefunden. Das gehörlose Mädchen Trischa (Kea Krassau) beobachtet Oberländer bei seinen Ermittlungen vor Ort, kann jedoch fliehen, als der Kommissar sie befragen will. Beinahe hätte er sie noch stellen können, doch ausgerechnet in diesem Moment kommt Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) ins Spiel und verhilft ungewollt dem Mädchen zur Flucht. Wahrlich kein gute erste Begegnung für dieses neue Duo.

In der Unterkunft des Toten, der als Obdachloser in einer Art Aluwagen lebte, werden Fotos der Familie von Professor Lambeck, Leiter der Psychiatrischen Klinik am Bodensee, entdeckt. Auf jedem davon wurden den Familienmitgliedern die Augen ausgestochen. Offensichtlich hatte das Opfer eine Rechnung offen mit dem Lembecks. Oberländer und Hoffmann suchen jene nur auf den ersten Blick recht gewöhnliche Familie auf. Vater Robert (Heikko Deutschmann) steht alsbald unter Verdacht, unterhielt er doch eine Affäre mit einer Patientin. Womöglich wurde deswegen gar erpresst. Wusste seine Frau (Jutta Fastian) davon? Und welche Rolle spielt Hendrik Berger (Martin Feifel), Vater eben jener Patientin Stella und ein vom Schicksal gezeichneter ehemaliger Kriminaler?

"Die Toten vom Bodensee - Nemesis" ist ein klug angelegter Kriminalfilm, der seine wahre Tiefe erst Schicht für Schicht offenbart: Am Ende ist nur wenig so, wie es am Anfang schien. Mit Spannung beobachtet man aber vor allem den Einstieg der Neuen, die in einer Hinsicht zunächst war wie ihre Vorgängerin: Sie redet nicht viel über sich selbst. In der folgenden Filmen änderte sich das dann aber schon.

"Geisterschiff" war der bisher letzte Film der Reihe überschrieben, der vor Kurzem ausgestrahlt wurde. Ein weiterer Film ("Der Wunschbaum") ist abgedreht, hier steht der Sendetermin noch nicht fest.

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