Zurück in die Ukraine - Die Heimkehr des Fotografen Juri Kosin - Sa. 28.05. - 3sat: 19.20 Uhr

Die Macht der Bilder in Zeiten des Krieges

24.05.2022 von SWYRL/Hans Czerny

Der 1948 in der Ukraine geborene Fotograf Juri Kosin erlebte den Ausbruch des Krieges in seiner Heimatstadt Irpin, nahe Kiew. Kosin dokumentierte den Überfall ebenso wie seine spätere Flucht. Nach dem Abzug der russischen Truppen Ende März kehrte er zurück, um Zeugnisse des Überfalls festzuhalten.

Der 1948 in der Ukraine geborene renommierte Fotograf Juri Kosin, Dokumentarist, Künstler und Kurator internationaler Ausstellungen in Europa und USA, erlebte den russischen Überfall aus nächster Nähe in seiner Heimatstadt Irpin in der Nähe von Kiew. Er dokumentierte den Kriegsbeginn ebenso wie die Flucht vor den grausamen Übergriffen mit hunderten von Toten in der Zivilbevölkerung. Der deutsch-polnische Dokumentarfilmer Andrzej Klamt ("Die Deutschen und die Polen - Geschichte einer Nachbarschaft") begleitete ihn jetzt bei seiner Rückkehr nach Irpin nach dem Rückzug der Russen Ende März.

Kosin wusste nicht, auf welche Situation er bei seiner Rückkehr treffen würde, inzwischen wurden nach dem Abzug der Russen in Städten wie Butscha, Irpin, Borodjanka und Hostomel hunderte Leichen gefunden. Kosin, der unter anderem immer wieder die Katastrophe von Tschernobyl dokumentierte (Ausstellung "Once upon a time Chernobyl", Barcelona, New York, Washington, 2006) ist sich der Bedeutung der Bilder in ihrem politisch-historischen Zusammenhang höchst bewusst.

Vor allem in der nahe bei Irpin gelegenen Stadt Butscha wurden zahlreiche Zeugnisse mutmaßlicher Kriegsverbrechen vorgefunden. Kosin hält die Spuren in Bildern fest und spricht mit Nachbarn, Freunden und anderen Künstlern über das Geschehene. Schon in der jüngsten Vergangenheit hielt er das Geschehen in der Ukraine fotografisch fest. Viele seiner Bilder - von Tschernobyl, vom Revolutionsgeschehen auf dem Kiewer Majdan, 2014 - wurden zu Ikonen, wie jetzt die Aufnahmen des Jahres 2022. Aber auch über die Macht der Bilder, ihren strategischen Einsatz zu Zeiten des Krieges, reflektiert der Fotograf vor laufender Kamera mit Nachbarn und Kollegen.

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