Fernsehen total: Das geht 2022

Das TV-Jahr beginnt furios: Das sind die Fernseh-Highlights 2022

02.01.2022 von SWYRL/Frank Rauscher

In diesen ungewissen Zeiten ist immerhin eines sicher: Das lineare Fernsehprogramm in Deutschland ist auch 2022 besser als sein Ruf. Ein Ausblick auf die vielen TV-Highlights, die uns vor allem in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erwarten.

Eskapismus hat Konjunktur: Dass sich nicht nur die Streamingdienste, sondern auch die linearen Sender in Zeiten der Pandemie starker Nachfrage erfreuen, ist eine Tatsache, an der sich so schnell nichts ändern wird. Alle gieren nach Information, nach Halt und vor allem nach Ablenkung. 13,8 Millionen Zuschauer waren im November bei Thomas Gottschalks "Wetten, dass ..?"-Special dabei - Herrschaften! Das spricht Bände. Ob es angesichts dieser Fabelquote wirklich beim einmaligen Comeback bleibt, ist noch ungewiss. Fakt ist, dass das Interesse am linearen Programm, ob fiktional, informativ oder unterhaltsam, allen Unkenrufen zum Trotz ungebrochen ist.

Auch neben den sportlichen Großereignissen, Olympia (von 4. bis 20. Februar in Peking) und Fußball-WM (21. November bis 18. Dezember in Katar), ist das Angebot 2022 nicht gerade arm an Highlights - auch unter Corona-Bedingungen wurde jede Menge auf die Beine gestellt. Der Blick auf die ersten TV-Höhepunkte des Jahres zeigt unter anderem, was sich schon im vergangenen Jahr andeutete: Die Sender setzen, sicherlich auch getrieben vom Druck der Streaminganbieter, auf innovative Formate und mutige fiktionale Erzählformen. Hochklassige Serienware - sie kommt längst auch aus deutschen Produktionsschmieden, wie sich gleich zu Jahresbeginn zeigt.

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"Schneller als die Angst", noch bis 9. Januar, ARD

Das neue Jahr beginnt mit einem absoluten Serien-Highlight: In "Schneller als die Angst" (seit 1. Januar im Ersten) treffen eine verstörte Ermittlerin und ein perverser Mörder aufeinander. Über weite Strecken ist die Thrillerserie ein Solo für Friederike Becht, die eine Magdeburger LKA-Zielfahnderin mit dem Namen Sunny Becker spielt und mit ihrem Team einem diabolischen Killer auf der Spur ist. Gespielt wird dieser hochintelligente Vergewaltiger und Frauenmörder ausgerechnet vom Stuttgarter "Tatort"-Star Felix Klare - eine absolut preisverdächtiger Auftritt des Schauspielers.

"Der Palast", Montag, 3. Januar, 20.15 Uhr, ZDF

Glanz, Glamour und ein Hauch von großer, weiter Welt: Auch das gab es in der ehemaligen DDR. Vor der Kulisse des Friedrichstadt-Palasts erzählt das dreiteilige ZDF-Werk "Der Palast" eine deutsch-deutsche Familiengeschichte zwischen 1961 und dem Mauerfall. Auch wenn dies nach Schema F geschieht - den Show-Szenen und dem Zauber von Doppelrollen-Hauptdarstellerin Svenja Jung kann man sich kaum entziehen. Außerdem lohnt sich der Blick auf das durchaus spektakuläre Kapitel deutscher Geschichte allemal. Erst 1984 wurde das "Las Vegas des Ostens" mit großem Staats-Pomp eröffnet. Hier sollte der Sozialismus tanzen lernen und dazu ziemlich gut aussehen. Doch schon fünf, sechs Jahre später war es vorbei mit der DDR. Der mit 1.895 Sitzplätzen größte Theaterbau Berlins existiert jedoch bis heute.

"Markus Lanz - USA ungeschminkt", Dienstag, 4. Januar, 22.15 Uhr

Spät am Abend wurden auch 2021 bei ihm die politischen Schlagzeilen nicht nur analysiert und diskutiert - sie wurden in der Sendung oft genug auch gemacht: Markus Lanz gehört zwar nicht erst seit der Pandemie zu den populärsten TV-Talkern im deutschen Fernsehen, aber wann immer es bei ihm zuletzt um das Thema Corona ging, war die Aufmerksamkeit besonders groß. Nun gönnte sich der bekanntlich besonders engagiert nachfragende und in dieser Rolle manchmal auch polarisierende Talkshow-Gastgeber wieder einmal den Rollenwechsel ins dokumentarische Fach: Lanz reiste in die Vereinigten Staaten, um herauszufinden, wie es dort, ein Jahr nach der Ablösung Donald Trumps, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt bestellt ist. Es ist bereits das dritte Mal, dass sich der ZDF-Moderator Markus Lanz mit Silke Gondolf für die Doku "Amerika ungeschminkt" in die USA begab. Auf seiner Reise durch ein noch immer gespaltenes Land erörtert er über die einfachen Menschen die großen Fragen und erweist sich dabei als empathischer Beobachter und schlauer Vermittler komplexer Gemengelagen.

"Sturm auf das Kapitol", Donnerstag, 6. Januar, 22.15 Uhr, ARD

Am 6. Januar 2021 wurde die US-Demokratie kurzzeitig in ihren Grundfesten erschüttert. Ein Mob aus teilweise bewaffneten Anhängern Donald Trumps stürmte das US-Kapitol, in der Folge kamen fünf Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Zuvor hatte der Noch-Präsident, der seine Niederlage gegen Joe Biden nicht eingestehen wollte, in einer Rede von einer "gestohlenen Wahl" gesprochen. Zum Jahrestag zeigt das Erste nun in der Dokumentation "Sturm auf das Kapitol. Der Angriff auf die US-Demokratie", was während der schockierenden vier Stunden am Capitol Hill geschah. In dem von SWR, HBO und BBC gemeinsam produzierten Film, der in den USA und in UK bereits gefeiert wurde, rekonstruiert Filmemacher und Autor Jamie Roberts die Ereignisse minutiös. "Als wir das Material sichteten, wurde sofort offensichtlich, dass es eine dramatische Geschichte werden würde. Ein bisschen wie ein Actionfilm", sagt der Regisseur über einen Film, dessen heftige Bilder teilweise durchaus verstörend wirken.

"Rosins Heldenküche - Letzte Chance Traumjob", Donnerstag, 6. Januar, 20.15 Uhr, Kabel Eins

Eine der großen Wahrheiten über das Fernsehen des Jahres 2021 lautet: Die Privaten sind relevanter geworden. Das Gute (manchmal auch das weniger Gute) dabei ist, dass sich die Macher kaum Grenzen auferlegen. Jetzt kümmern sich der Sender Kabel Eins und sein bekanntester Star, Frank Rosin, sogar um den Arbeitsmarkt. Mit "Rosins Heldenküche - Letzte Chance Traumjob" versucht der Zweisterne-Koch, eine Gruppe ziemlich hoffnungsloser Langzeitarbeitsloser in ein normales Leben zurückzuführen. Frank Rosin gibt zu, dass es das Schwerste war, das er je gemacht hat. "Es sind Biografien, die einem nahegehen", erklärt Rosin. "Klar ist es erfüllend, wenn man hier und da Erfolge erzielt. Aber es ist auch wahnsinnig anstrengend. Ich glaube, wir alle waren nach der Produktion tiefenerschöpft."

"Horst Lichter - Keine Zeit für Arschlöcher", Sonntag, 9. Januar, 20.15 Uhr, ZDF

2016 veröffentlichte "Bares für Rares"-Star Horst Lichter eine sehr persönliche Autobiografie, die das Sterben der Mutter in den Mittelpunkt rückte. Nun wurde das Buch verfilmt - anrührend und facettenreich. Oliver Stokowski übernahm den schwierigen Job, eines der populärsten Gesichter Deutschlands zu spielen. "Der Horst ist ein ganz großherziger, aber auch gradliniger Mensch. Ich glaube, zu den Erkenntnissen seines Lebens zählt, dass er sich nicht verstellt und so ist, wie er ist", weiß Schauspieler Stokowski über das Original Horst Lichter zu berichten. Er könne dies aus der Begegnung mit ihm bestätigen: "Es gibt keinen Unterschied zwischen der TV-Persönlichkeit Horst Lichter und ihm als Privatmann."

"Tatort: Des Teufels langer Atem", Sonntag, 16. Januar, 20.15 Uhr, ARD

Die Fans der "Tatort"-Krimis aus Münster dürfen sich freuen: In diesem Jahr steht nicht nur der 40. Fall des Teams an, laut WDR soll es im Jahr 20 des Gespanns Thiel und Boerne (Axel Prahl und Jan Josef Liefers) gleich drei Münster-Fälle geben, nachdem 2021 lediglich einer auf dem Programm stand. Am 16. Januar steht der eigentliche Jubiläumsfall an. Es ist ein Feuerwerk der Zufälle - was im schrillen Universum des Münster-"Tatorts" nicht weiter schlimm ist: Zufällig erwacht Kommissar Thiel in der gleichen misslichen Lage wie sein Antipode Boerne in der Folge "Die chinesische Prinzessin" von 2015: Er kommt schwer verkatert und mit "Filmriss" im Hotelzimmer zu sich. Zufällig halten Boerne und Thiel auf der Heimfahrt vom Hotel bei einer Tatort-Sicherung an einem Waldstück. Zufällig erkennt Boerne die hier zuständige Rechtsmedizinerin als seine ehemalige Studentin ("Die schlechteste, die ich je hatte!"). Zufällig erkennt Thiel im Mordopfer einen ehemaligen Hamburger Kriminalkommissar, den er selbst vor 20 Jahren des Mordes an der Ehefrau überführt hatte ...

"Nazijäger - Reise in die Finsternis", Sonntag, 16. Januar, 21.45 Uhr, ARD

Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen bildeten die Briten angesichts der vorgefundenen Gräuel die "War Crime Investigation Unit", eine Gruppe von zunächst nur wenigen emigrierten Soldaten jüdischer Herkunft. Sie fahndeten nach SS-Schergen, KZ-Kommandanten und NS-Ärzten. Von ihnen erzählt der sehenswerte Dokumentarfilm "Nazijäger - Reise in die Finsternis". Grimme-Preisträger Raymond Ley ist eine packende Mixtur aus Spielszenen und dokumentarischen Bildern gelungen.

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", ab Freitag, 21. Januar, 21.30 Uhr, RTL

Nichts ist sicher in diesen Pandemie-Zeiten, und vieles kommt anders, als gedacht: Wie schon im Vorjahr kann das Dschungelcamp auch 2022 nicht in Australien stattfinden. Als Ersatzlocation soll Südafrika dienen - doch auch hier drohte kurzzeitig das pandemiebedingte Aus. RTL ist nach wie vor guter Dinge und plant das Promi-Camp weiterhin in der Nähe des Kruger-Nationalparks. Es soll alles besser werden als im vergangenen Jahr. "Ich bin ein Star- holt mich hier raus" wurde 2021 kurzerhand zur "Dschungelshow", entsprechend weniger spektakulär fiel der Unterhaltungsfaktor aus. Am Ende gewann Reality-Darsteller Filip Pavlović, der deshalb für 2022 automatisch "qualifiziert" war.

Wem der Sinn nach noch mehr Eskapismus in Form von Unterhaltung steht: Bei RTL startet am Samstag, 22. Januar, die neue Staffel von "Deutschland sucht den Superstar", und am Mittwoch, 26. Januar, läuft die erste neue "Bachelor"-Folge.

"ZERV", ab Dienstag, 22. Februar, 20.15 Uhr, ARD

Selten wurde die Nachwendezeit so stimmig erzählt wie in dieser überaus prominent besetzten Miniserie. Berlin 1991: Karo Schubert (Nadja Uhl) hat sich im wiedervereinten Deutschland eine Stellung als Kriminalhauptkommissarin erkämpft. In dem Mordfall eines hohen Mitarbeiters des Abrüstungsministeriums begegnet sie zum ersten Mal dem neu eingesetzten West-Kommissar Peter Simon (Fabian Hinrichs) aus der Sondereinheit "ZERV".

"Die Wannseekonferenz", Montag, 24. Januar, 20.15 Uhr

"Einen so folgenschweren Augenblick der Geschichte zu verfilmen, bedeutet nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine enorme Verantwortung", erklärt ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler zum TV-Event "Die Wannseekonferenz". Der Film (Buch: Magnus Vattrodt, Paul Mommertz; Regie: Matti Geschonneck), der anlässlich des 80. Jahrestages der Wannsee-Konferenz entstand, greift die Besprechung der von den Nationalsozialisten sogenannten "Endlösung der Judenfrage" auf: die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmordes an den Juden Europas. Das ZDF hat neben dem hochkarätig besetzten Spielfilm rund um den Jahrestag diverse Informationsprogramme im Angebot.

"Das Begräbnis", Dienstag, 25. Januar, 20.15 Uhr, ARD

Vielleicht übertreiben es die Macher hier ein wenig - aber "Das Begräbnis" zeigt auf jeden Fall eines: Die Fiction im öffentlich-rechtlichen Fernsehen traut sich was, und die Schauspieler der ersten Güteklasse haben mächtig Lust, zwischendurch mal etwas anderes als formatierte Krimis zu bespielen. Die neue Impro-Serie von Jan Georg Schütte erzählt von der Beerdigung eines alten Patriarchen, zu der geladene und ungebetene Gäste kommen. Mit dabei sind unter anderem: Charly Hübner, Anja Kling, Claudia Michelsen, Uwe Preuss, Christine Schorn, Catrin Striebeck, Devid Striesow, Luise von Finckh und viele weitere. Die ARD dazu: "Darstellerinnen und Darsteller spielen ohne Drehbuch, sie improvisieren die konfliktgeladenen Szenen spontan vor laufenden Kameras innerhalb von sechs Stunden an 15 Sets parallel und rein auf Grundlage ihrer Rollenprofile." Alle spielen frei von der Leber weg. Das ist nicht immer mitreißend, aber trotzdem von hohem Gebrauchswert: "Das Begräbnis" lässt den Zuschauer in jedem Augenblick über die Kunstfertigkeit deutscher Schauspielstars staunen.

"Ein Leben lang", Mittwoch, 26. Januar, 20.15 Uhr, ARD

"Auf Ewigkeit, gemeinsam wir ...": Mit einer gefühlvollen Ballade wurde der Schlagersänger Arthur Weyer (Henry Hübchen) in den 80-ern zum Star. Auf Dorffesten singen verliebte Paare den Song von einst noch heute, Arthur selbst aber ist schon lange nicht mehr der Mann, der er mal war. Er ist jetzt 75 Jahre alt, und er leidet an beginnender Demenz. In seinem alten Proberaum hängen zwar noch die Goldenen Schallplatten an den Wänden, die Melodien seiner alten Hits aber hat Arthur vergessen. Was bleibt von einem gemeinsamen Leben, wenn der Partner an Demenz erkrankt? Der leise erzählte Film stellt Fragen, die berühren.

"Jeanny - Das fünfte Mädchen", 9. Februar, 20.15 Uhr, ARD

Falcos Mega-Hit wird zum Thriller: Ein Serienkiller geht um - und die Bürgerwehr formiert sich obendrein: Seit 13 Jahren verschwinden in einer Kleinstadt bei Wien immer wieder junge Frauen. In diesem Umfeld aus Angst und Misstrauen lebt die 19-jährige Schülerin Jeanny (Theresa Riess). Sie verliebt sich ausgerechnet in den deutlich älteren und eher zwielichtigen Johannes (Manuel Rubey) ...

"Der König von Palma", Februar, RTL+, RTL

Corona hin, Pandemie her: Voraussichtlich ab Ende Februar schürt "Der König von Palma" bei RTL+ und später auch bei RTL die Reiselust. Henning Baum schlüpfte in die Hauptrolle eines Mannes, der - nach einer wahren Geschichte - mit seiner Dortmunder Familie mit einem Biergarten auf Mallorca erfolgreich wird.

Die Produktion ist Teil einer regelrechten Serienoffensive von RTL, RTL+ und VOX. In der Pipeline haben die Kölner unter anderem noch die Event-Serie "Wolfsburg", die von einem VW-Entwicklungsingenieur und den Abgasskandal erzählt. Die Serie "Disco Bochum" hat eine Bochumer Familie in den 70er-Jahren und die damalige Disco-Bewegung zum Thema.

"Germany's Next Topmodel", ab Donnerstag, 3. Februar, ProSieben

Jugendwahn? Falsche Schönheitsideale? Magersucht? Bei Heidi Klum soll künftig über so etwas tunlichst nicht mehr debattiert werden. Dafür wurde gewaltig am Konzept der Sendung geschraubt. Glaubt man der in Kalifornien lebenden Powerfrau, wird die Sendung (Starttermin voraussichtlich im Februar) vielfältiger und facettenreicher denn je zuvor: "Es gibt kleine, sehr große, kurvige, schlanke, junge und ältere Teilnehmerinnen. Die Kleinste ist 1,54 Meter, die Größte ist 1,93. Die Kleidergrößen gehen von 30 bis 54. Unsere Jüngste ist 18, die Älteste 68!", sagte sie bei einem Set-Visit auf Mykonos. Ja, richtig gelesen: Mit 68 Jahren ist Kandidatin Barbara die älteste Teilnehmerin in der Geschichte von "Germany's Next Topmodel". Vom kultigen "Määääädels" müssen sich Fans also in Zukunft verabschieden. "Wenn Barbara, Lieselotte und Martina am Set stehen mit ihren 68, 66 und 51 Jahren, kann ich sie ja schlecht Mädchen nennen. Ab jetzt sind es alles meine Models. Ob mir das immer gelingt, weiß ich noch nicht, denn nach so vielen Jahren muss ich mich erst mal umgewöhnen."

Deutscher ESC-Vorentscheid, März, ARD

Deutschland kehrt nach 2019 zum ESC-Vorentscheid zurück. Nachdem 2020 und 2021 Jurys entschieden haben, wer mit welchem Song am Eurovision Song Contest teilnimmt, gibt es im kommenden Jahr wieder eine Vorentscheid-Show im TV. Ob der Erfolg damit beim ESC-Finale am 14. Mai 2022 in Turin gesichert ist, sei dahingestellt, aber unterhaltsamer ist die Auswahl des deutschen Vertreters per ARD-Show allemal. Die Bewerbungsphase endete am 30. November 2021. Im Vorfeld waren erstmals auch alle Popwellen der ARD-Radios an der Suche nach dem deutschen Act beteiligt. Der Vorentscheid wird voraussichtlich im März als Teil des ARD "ESC-Tags" stattfinden. Der Name für die Show wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. "Egal ob Rock, Pop oder Rap; Band oder Singer/Songwriter; etablierter Künstler oder talentierter Newcomer: Mitmachen konnte jeder mit einem eigenen Song, der noch nicht oder nicht vor dem 1. September 2021 veröffentlicht wurde", heißt es auf der offiziellen ESC-Seite. Er "hoffe auf eine bunte, vielfältige und musikalisch natürlich hochklassige Auswahl an Künstlerinnen und Künstlern und auf einen starken deutschen Beitrag für die größte Show Europas", so Frank Beckmann, ARD-Unterhaltungskoordinator und NDR Programmdirektor Fernsehen.

"Mord mit Aussicht", Frühjahr, ARD

Ein Serienklassiker kehrt zurück, jedoch mit neuer Besetzung. Im Frühjahr starten im Ersten sechs neue Folgen der Krimiserie "Mord mit Aussicht". Caroline Peters und Bjarne Mädel sind nicht mehr dabei. Das fiktive Dorf Hengasch bleibt jedoch das Universum der Crimecomedy-Serie aus der Eifel. Katharina Wackernagel, Sebastian Schwarz und Eva Bühnen spielen jetzt die Hauptrollen.

"Torstraße 1", RTL, Frühjahr

"Torstraße 1" lautet der Titel einer neuen namhaft besetzten Eventserie, die bei RTL+ und RTL zu sehen sein wird. Es ist die Geschichte von außergewöhnlichen Frauen, eines legendären Kaufhauses und einer großen Liebe, die beginnend in den 20er-Jahren über mehrere Jahrzehnte eines bewegten Jahrhunderts erzählt wird. Mit dabei sind Nina Kunzendorf, Alexander Scheer und Samuel Finzi. Der Start ist fürs Frühjahr vorgesehen, zwölf Folgen wurden gedreht.

"Promi Big Brother", Sommer, SAT.1

Ein Reality-Klassiker feiert Jubiläum: Voraussichtlich im Sommer startet bei SAT.1 die zehnte Ausgabe von "Promi Big Brother", das erstmals 2013 auf Sendung ging. Damals gewann Jenny Elvers. Wer diesmal in den Container einziehen wird, steht noch nicht fest.

"Herzogpark", Sendetermin noch unbekannt, RTL+, RTL

RTL nimmt die Münchner Schickeria auf die Schippe: In der Comedyserie "Herzogpark" (voraussichtlich ab Frühjahr 2022) wollen Hannah Arndt (Lisa Maria Potthoff), Elisabeth von Lynden (Antje Traue) und Annabelle Bernbauer (Felicitas Woll) einen Baumogul (Heiner Lauterbach) loswerden. Ob ihnen die geheimnisvolle Maria Schreiber (Heike Makatsch) bei ihrer Mission helfen kann?

"Diana - Die Nacht, in der sie zur Legende wurde", Sommer, ZDF

"Diana - Die Nacht, in der sie zur Legende wurde" hat das ZDF ein Doku-Drama überschrieben, das die letzten Stunden aus dem Leben von Lady Diana erzählt. Der Film beginnt mit der Ankunft von Diana (Mareile Blendl) und Dodi al-Fayed (Patrick Pinheiro) in Paris und geht der Frage nach, ob Dianas Tod verhindert hätte werden können. Die Ausstrahlung ist rund um dem 25. Todestag am 31. August geplant.

"Wendehammer", Herbst, ZDF

Als ein "deutsches 'Desperate Housewives" wurde die neue Berlin-Serie des ZDF schon tituliert. Ob das zu hoch gegriffen ist, wird sich voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst zeigen. Es geht in den sechs Teilen (produziert für die Donnerstags-Primetime) um fünf Freundinnen und ein Geheimnis. Die Freundinnen, das sind Meike Droste, Alice Dwyer, Susan Hoecke, Friederike Linke und Elmira Rafizadeh. Die Ladys sind alle in der zweiten Hälfte der Dreißiger und beste Freundinnen seit der Schulzeit. Sie leben mit ihren Familien in benachbarten Reihenhäusern im Wendehammer ...

"500. Folge: Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs", Herbst, WDR

Seit 15 Jahren gehört "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" zu den beliebtesten TV-Sendungen rund um den König Fußball. Wöchentlich, jeweils nach den Bundesliga-Spieltagen, wendet sich Arnd Zeigler im WDR Fernsehen an die Traditionalisten unter den Fußballfans und vereint in seiner Sendung aus dem heimischen Wohnzimmer Humor und Sport. Rubriken wie das "Kacktor" des Monats sind längst Kult in der Retro-Show. Im Herbst steht die 500. Ausgabe an. Womöglich spendiert der WDR ja zum Jubiläum eine Sonderausgabe mit Stargästen wie Günter Pröpper und Hermann Gerland. Verdient hätte Zeigler es.

"Der Schwarm", Termin offen, ZDF

Kommt jetzt ein deutsches "Game of Thrones"? Bereits 2018 war bekannt geworden, dass das ZDF eine Serienadaption von Frank Schätzings Bestseller "Der Schwarm" plane. 2021 haben die Dreharbeiten in Italien begonnen. Mit an Bord ist unter anderem Frank Doelger, der vier Staffeln von "GoT" produziert hat und für seine Arbeit viermal mit dem Emmy ausgezeichnet wurde. Bei "Der Schwarm" soll er nun die kreative Leitung übernehmen. Schätzing selbst arbeitet am Drehbuch mit. "Mir war wichtig, dass wir den 'Schwarm' nicht einfach verfilmen, sondern modernisieren", so der Autor. Er wolle "eine Interpretation für kommende Tage, die das Leben, die Ängste und Hoffnungen junger Generationen in den Mittelpunkt stellt."

"Club Las Piranjas", Winter, RTL

"Auf diese Wiedereröffnung haben nicht nur Fans des gepflegten Pauschaltourismus gewartet", schwärmte RTL im Dezember in einer Mitteilung. "Club Las Piranjas" feiert voraussichtlich Ende des Jahres Premiere - erst bei RTL+, dann auch bei RTL. Schon vor 25 Jahren machte Hape Kerkelings Urlauber-Satire unter gleichem Titel mächtig Laune, nun kündigte sein neuer Haussender die Neuauflage des Kultformats von einst an. Kerkeling, der 2021 ein Schlageralbum und in verschiedenen VOX-Formaten auch sein Fernsehcomeback zelebrierte, ließ sich vorfreudig zitieren: "Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit mit Regisseur Sven Unterwaldt und ein Wiedersehen mit den großartigen Schauspielerinnen Angelika Milster und Judy Winter. Wer noch alles dabei sein wird, verrate ich nicht. Nur so viel: Es wird ein Knaller!"

"Das Netz", Winter, ARD

Das wohl außergewöhnlichste Fiction-Projekt des Jahres: "Das Netz" besteht aus mehreren national eigenständigen, aber erzählerisch miteinander verflochtenen Serien, die länderübergreifend in verschiedenen Sprachen produziert werden. Thema und verbindendes Element ist laut ARD der "weltumspannende Fußball". In der Hauptrolle als zum Doping-Jäger mutierter Ex-Profi findet sich Tobias Moretti wieder. "Das hat es am europäischen Fernsehmarkt so noch nicht gegeben: Wir gehen auf internationaler Ebene mit dem länderübergreifenden, inhaltlich vernetzten Serienprojekt 'Das Netz' neue Kooperationen ein und bringen erneut eine ambitionierte Serie ins deutsche Fernsehen. Wir sind sehr stolz, dieses anspruchsvolle Projekt gemeinsam mit unseren Partnern zu produzieren. Ein Projekt, das wieder einmal die Innovationskraft der ARD Degeto unterstreicht", ließ sich Christoph Pellander, Redaktionsleiter ARD Degeto dazu zitieren. Ausgestrahlt wird vermutlich Ende des Jahres, also rechtzeitig zur Fußball-WM in Katar, im Ersten.

"Bonn", Sendetermin noch offen, ARD

Schlicht "Bonn" ist eine neue sechsteilige Serie überschrieben, die 1954 in der damaligen bundesdeutschen Hauptstadt und im Rheinland spielt. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges wird die Geschichte einer jungen Fremdsprachensekretärin (Mercedes Müller) erzählt, die eine Stelle als Fremdsprachensekretärin bei der Organisation Gehlen antritt, der Vorläufer-Organisation des heutigen Bundesnachrichtendienstes BND. Sie gerät zwischen die Fronten zweier Geheimdienste. Sebastian Blomberg, Max Riemelt und Martin Wuttke spielen weitere Hauptrollen. Der Sendetermin im Ersten steht noch nicht fest.

"Wendland-Krimi", Starttermin noch offen, ZDF

Startschuss für eine neue Samstagabend-Krimireihe im ZDF: Ulrich Noethen spielt die Hauptrolle im "Wendland-Krimi". Als Kriminalhauptkommissar Jakob Stiller wird er im LKA Hamburg als "Nestbeschmutzer" aus dem Verkehr gezogen und als Revierleiter ins Wendland abgeschoben. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

"Was zählt", Sendetermin noch offen, ZDF

Ausgehend von der Tsunami-Katastrophe von 2004 erzählt die sechsteilige Eventserie "Was zählt" von den Folgen jener Tragödie am Beispiel einer Familie. Johann von Bülow, Karoline Schuch und Tim Bergmann spielen die Hauptrollen. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

"Der Schiffsarzt", Sendetermin noch offen, RTL, RTL+

Brandet im TV-Quotenkampf ein Sturm auf? RTL bläst mit einem neuen Format zum Angriff auf das von Florian Silbereisen gesteuerte ZDF-"Traumschiff". Der Kölner Sender schickt in "Der Schiffsarzt" Moritz Otto (mit Anna Puck) auf hohe See. Der Mediziner tritt einen neuen Job als Arzt auf einem Kreuzfahrtschiff an - samt geheimer Mission. Eric hofft, seine verschollene Frau zu finden, die womöglich an Bord des Schiffes sein könnte.

"Wetten, dass ..?", ZDF

Es ist natürlich reine Spekulation, aber es ist definitiv nicht auszuschließen, dass es auch am Ende des Jahres 2022 eine "Wetten, dass ..?"-Ausgabe im ZDF gibt. Bereits am Tag nach der Ausstrahlung des so erfolgreichen, eigentlich einmaligen Specials mit Thomas Gottschalk teilte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler mit: "Wir freuen uns sehr über den großartigen Erfolg der Jubiläumsausgabe. Eine Fortsetzung war eigentlich nie geplant. Angesichts der großen Resonanz werden wir aber sicher darüber noch einmal nachdenken." Und was sagt Gottschalk? Er würde auf keinen Fall nochmals für eine Show im Zweimonats-Takt zur Verfügung stehen, aber, ja, da sei "noch Musik in der Sache drin", meinte er unlängst im RTL-Jahresrückblick bei seinem alten Buddy Günther Jauch.

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