"Bares für Rares"
Am Objekt von Klaus hafteten noch Kindheitserinnerungen, als er damit in die Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow kam. Trennungsschmerz hatte er aber nicht. Kein Wunder, denn für "das Teil" bestand "keine Verwendung mehr", wie später auch die Händler feststellten. Nur Horst Lichter war begeistert vom "geilsten Gerät, das wir je bei 'Bares für Rares' hatten".
© ZDF"Bares für Rares"
Klaus und Siggi aus Nordrhein-Westfalen hatten eine Küchenmaschine dabei, die sich schon länger im Besitz von Klaus befunden hatte. So erinnerte er sich glücklich an seine Kindheit, als seine Mutter ihm beim Kuchenbacken die Schlagbesen "zum Teigschlecken" heruntergereicht hatte. Doch nun sollte das Objekt aus den 1950er-Jahren verkauft werden.
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Laut Sven Deutschmanek konnte "man damit alles machen". "Alles?", fragte Lichter argwöhnisch und der Experte präzisierte: In erster Linie handele es sich um die Küchenmaschine eines Typs, der zum ersten Mal in den 1940er-Jahren aufkam und seither modernisiert wurde. "Das war früher etwas Besonderes", versicherte der Experte.
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Die Firma war die Bresges & Co. GmbH, die unter dem Namen VORAX auch Bohrmaschinen konstruiert hatte. In den 1950er-Jahren hatte das Unternehmen die Idee, Multi-Küchenmaschinen nicht nur für die Frau, sondern auch für den Mann zu entwerfen. Und so integrierten sie kurzerhand ein Küchengerät samt Bohrmaschinenaufsatz.
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"Wie geil ist das denn?", war Lichter total von den Socken. Ein MuFu-Gerät, das nicht nur Kuchenteig knetete, sondern auch Nägel in die Wand bohrte. "Ohne Blödsinn, das ist für mich das kurioseste, logischste und geilste Gerät, das wir je bei 'Bares für Rares" hatten", schnaufte der Moderator, entzückt über so viel moderne Technik aus den 50ern.
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"Da hat sich eine Firma mal wirklich einen Kopf gemacht und was wirklich Cooles gemacht, das beide Geschlechter anspricht", stimmte ihm auch Deutschmanek zu. Der Wunschpreis für das Komplettset belief sich auf "einen Waldi". Das spielte an auf Walther Lehnertz' Standard-Startgebot von 80 Euro. 50 bis 80 Euro schätze der Experte.
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"Das Ding ist eine Granate. So was lieb' ich", strahlte Host Lichter noch immer, als er die Händlerkarte überreichte. Im Händlerraum war die Liebe hingegen nicht ganz so groß. Als Walter Lehnertz den "Prügel" testete, meinte sein Kollege Fabian Kahl: "So richtig Power hat das nicht." Und auch Lehnertz argwöhnte, ihm sei "ein moderner Akkuschrauber" lieber.
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Auch als die Verkäufer die Funktionen des Küchengeräts erklärten, war Lehnertz nicht überzeugt. Den einzigen Sinn für erkannte er darin: "Wenn du die Scheidung willst, schenkst du das deiner Frau zu Weihnachten." Sonst sah er "keine Verwendung", obwohl Kollege Kahl das Gerät sogar als "modern" wegen der breiten Geschlechter-Ansprache einstufte.
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"Nur um meine Holde zu zanken, biete ich 40 Euro", meinte Lehnertz und blieb mit seinem ersten und letzten Gebot allein. Denn Steve Mandel bietet generell auf nichts, "das einen Stecker hat", und auch die anderen hielten sich bedeckt. "Werden wir uns einig mit 40 Euro?", fragte Lehnertz den Verkäufer.
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Verkäufer Klaus nickte aus Mangel an Alternativen und schnaufte: "Also gut." Dabei sollte der Erlös eigentlich seinem Enkel zugutekommen. Ihm wollte er ein neues Paar Schuhe gönnen, wie er gegenüber Lehnertz verlauten ließ. Der Händler gab sich einen Ruck und verdoppelte die Kaufsumme. Warum? "Weil ich der 80-Euro-Waldi bin."
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Als weiteres Objekt datierte Heide Rezepa-Zabel einen opulenten Diamantring in die 1950er-Jahre. Für das Stück aus 585er-Gold und Platin wünschte sich der Verkäufer 1.500 bis 2.000 Euro. Die Expertin taxierte nur auf 600 bis 800 Euro. Die Händlerkarte wurde zwar angenommen, aber nicht das letzte Gebot in Höhe von 480 Euro von Steve Mandel.
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Eine limitierte Bronzeskulptur (3/9) von Isaac Kahn stammte laut Detlev Kümmel aus den späten 1980er-Jahren. Für das Objekt mit dem Titel "Pregnancy" wünschte sich die Verkäuferin 1.500 Euro. Kümmel taxierte auf 1.800 bis 2.000 Euro, und Fabian Kahl zahlte 1.400 Euro für die "tolle Bronze".
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Designer-Modeschmuck von Christian Lacroix datierte Heide Rezepa-Zabel in die 1990er-Jahre. Für den signierten Schmuck aus Messing mit Kunststoffperlen wollte die Verkäuferin 800 bis 900 Euro. Die Expertin schätzte auf 800 bis 1.000 Euro und Wolfgang Pauritsch zahlte letztlich 600 Euro.
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Einen signierten Prägedruck von Künstler Leo Erb aus dem Jahr 1992 wurde laut Detlev Kümmel "Licht-Linien-Bild" genannt. Für den limitierten Druck wünschte sich der Verkäufer 500 Euro, Kümmel taxierte 600 bis 800 Euro und Wolfgang Pauritsch zahlte 550 Euro für das Blatt, "das in jede moderne Wohnung passt".
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Eine limitierte E-Gitarre (54/200) von Hagstrom, die laut Aussage des Verkäufers aus dem bekannten Star-Club auf St. Pauli stammt, taxierte Sven Deutschmanek auf 2.500 bis 3.000 Euro. Der Wunschpreis des Verkäufers lag bei 3.000 Euro, den sich Steve Mandel und Wolfgang Pauritsch nach einigen Verhandlungen am Ende teilten.
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