Bares für Rares
"Das ist Geschichte!", erkannte sogar der Laie Horst Lichter auf den ersten Blick, als die "Bares für Rares"-Expertin Bianca Berding ein altes Dokument auseinander faltete. Diesmal lag tatsächlich eine historische Sensation auf dem Expertentisch.
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Der Moderator wollte natürlich von dem Ehepaar Sandra und Stefan wissen, wie sie zu diesem Mitbringsel kamen. "Aus dem Nachlass meines Großonkels", berichtete Stefan. Dieser war Staatskirchenrechtsprofessor an der Uni Bonn, so der Verkäufer.
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Dass es sich bei dem Dokument um "eine echte Rarität" handeln würde, war sich Stefan sicher. Bianca Berding sah das ganz genauso. Sie erkannte: "Das ist ein historisches Dokument, das über 200 Jahre alt ist." Es handelte sich um ein "Lettre de grâce".
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"Ein Begnadigungsschreiben", übersetzte Berding. "Oh!", staunte Lichter. Damit nicht genug! "Ein besonderes Begnadigungsschreiben, weil es eigenhändig von Napoleon unterzeichnet ist", erkannte die Expertin. Lichter fragte sichtlich überfordert: "Von welchen Napoleon?"
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"Von dem Napoleon", machte Berding deutlich, sodass es auch der vor Ehrfurcht eingeschüchterte Lichter begriff. "Dem Kaiser", half Stefan vorsichtshalber nach. "Wow!", machte Horst Lichter. Er sah andächtig zu dem Papierstück.
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"Ich lese mal den ganzen Titel vor und wir lassen uns das auf der Zunge zergehen", so Berding. "Napoleon durch die Gnade Gottes und die Verfassung des Empires, Kaiser der Franzosen, König von Italien, Beschützer der Rheinbund-Föderation, etc etc etc", rezitierte sie.
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"Mein Gott!", staunte Lichter. In dem Schreiben ging es um den Häftling Pierre. Nach eineinhalb Jahren seiner Haftzeit machte Napoleon ihm und anderen ein Angebot, da der Feldherr neue Soldaten für seine Kriege brauchte.
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Zur Wahl standen acht Jahre Kriegsdienst oder weiter in Haft zu verbleiben. Unterschrieben hatte tatsächlich Napoleon Bonaparte mit Tinte. Ein Stempel sollte ergänzend "die Echtheit und institutionelle Macht demonstrieren", erklärte Berding.
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"Dann ist das ja eine absolute Sensation", fand Horst Lichter. "Absolut", stimmte Bianca Berding zu. "Der Wahnsinn!", überschlug sich Lichter vor Begeisterung. Den Wunschpreis des Ehepaars bremste die Expertin allerdings - von 4.500 auf 4.000 Euro.
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Im Händlerraum fasste Daniel Meyer das Dokument mit Samthandschuhen an - und traute seinen Augen kaum: "Wow! Das ist eine Bekanntmachung von Napoleon!" Auch die Kollegen staunten nicht schlecht.
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"Wenn Sie uns jetzt noch sagen, dass Napoleon da unterschrieben hat, sind wir völlig aus dem Häuschen", begrüßte Friedrich Häusser (links) die Gäste. Sandra bestätigte und Benjamin Leo Leo gab zu: "Wir sind aus dem Häuschen!"
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Als Julian Schmitz-Avila (links) erfuhr, dass Sandra und Stefan aus Oberfranken stammten, dozierte er: "Franken war ja ein Geschenk auch von Napoleon an Maximilian, wenn ich das nicht recht vergessen habe."
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Daniel Meyer (dritter von rechts) startete mit 400 Euro. Susanne Steiger, Julian Schmitz-Avila (zweiter von rechts) und Benjamin Leo Leo (rechts) boten sofort mit, später kam auch Friedrich Häusser (dritter von links) dazu.
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"Da wir uns so rasant nach oben bewegen", wollte sich Friedrich Häusser nach dem Schätzpreis erkundigen. Benjamin Leo Leo hatte zuvor 1.700 Euro geboten. "Zwischen 3.000 und 4.000", berichtete Sandra.
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Julian Schmitz-Avila (links) bot schließlich den maximalen Schätzpreis von 4.000. Susanne Steiger und Daniel Meyer gingen aber höher. Erst als Meyer 4.650 Euro bot, stieg Schmitz-Avila aus.
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Daniel Meyer (rechts) freute sich - allerdings zu früh! Susanne Steiger war noch im Rennen und bot 4.700 Euro. "Ei ei ei, das ist der Napoleon-Komplex", scherzte Meyer. Die Kollegen lachten. Als Steiger 5.000 bot, verging Meyer das Lachen und er gab auf.
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"Juhu", freute sich Steiger. "Wir sagen auch 'Juhu!'", so Sandra und Stefan. Horst Lichter schaute im Händlerraum vorbei, um Susanne Steiger zu gratulieren. "Ich bin ganz ergriffen", gab sie zu. "Es ist ein Traum", stimmte der Moderator zu.
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Das Modellflugzeug "The flying Dutchman" aus den 1950er-Jahren wollten ein Verkäufer und seine Enkelin Leonie veräußern. Detlev Kümmel empfahl für das Blechspielzeug bis zu 150 Euro, obwohl das Rad am Heck fehlte. Benjamin Leo Leo kaufte für 150 Euro.
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Vier exotische Kopfbedeckungen aus den 1940/50er-Jahren wollte eine Verkäuferin veräußern. Sie wünschte sich 120 Euro, Rezepa-Zabel erhöhte auf bis zu 200. "Steht dir", fand die Expertin als Lichter einen Hut anprobierte. Susanne Steiger war die Sammlung 250 Euro wert.
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Feuer frei für die Händler: Dieses vergoldete Dupont-Feuerzeug von 1993 wollte ein Verkäufer für 450 Euro veräußern. Der Schätzpreis lag bei maximal 240 Euro. Friedrich Häusser zahlte sogar nur 200.
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Zwei Vasen und eine Schale aus den 1920er-/40er-Jahren wollte ein Ehepaar für bis zu 400 Euro verkaufen. Bianca Berding taxierte auf das Doppelte. Julian Schmitz Avila dagegen bezahlte den Wunschpreis von 400 Euro.
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