"Bares für Rares"
In der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" versuchte Bianca Berding, Horst Lichter zu verzaubern - erfolglos. Dennoch war das Stück in den Augen der Expertin von "zeitloser Schönheit". Ob das der Rest des "Bares für Rares"-Teams genauso sah?
© ZDF"Bares für Rares"
"Das ist eine ganz besondere Vase, in die man sich ein bisschen reingucken muss", erklärte Bianca Berding. Danach versuchte sie, Lichter in den Bann des Verkaufsobjekts zu ziehen - schließlich habe dies eine hypnotisierende Wirkung. "Hat's geklappt?", fragte die Expertin hoffnungsvoll.
© ZDF"Bares für Rares"
Doch Lichter schien den Scherz nicht mitspielen zu wollen und gab sich ungewohnt einsilbig: "Nö." - "Schade", schnaufte die Expertin enttäuscht. Zeit, die beiden Verkäuferinnen ans Pult zu holen: die beiden Freundinnen Doris und Christin aus Hessen. Die Vase hatten die Eltern von Doris zur Hochzeit im Jahr 1953 geschenkt bekommen.
© ZDF"Bares für Rares"
"Ich habe erst später entdeckt, dass sie von Gallé stammt", erzählte Doris. Lichter wurde angesichts des "mächtigen Namens" hellhörig: "Ui!" Auch Berding war begeistert und verriet: "Ich freue mich so sehr über diese Vase, denn ich finde sie großartig. Sie gefällt mir unfassbar gut." Vor allem die Art der Dekoration hatte es ihr angetan.
© ZDF"Bares für Rares"
Die Technik - ein Patent von Émile Gallé - hieß Brique Taillé. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Art von Schnitttechnik - "einen polierten Tiefschliff in einer dickwandigen Vase", erklärte Berding. Das Überfangglas sei in mehreren Glasschichten aufgebaut und danach dekorativ geschliffen und poliert worden.
© ZDF"Bares für Rares"
Dieses einfache, über 100 Jahre alte Kunsthandwerk (ab 1895) hatte laut Berding ein Objekt "zeitloser Schönheit erschaffen". Weniger begeistert zeigte sich die Expertin, als Lichter nach dem Zustand fragte. "Ganz schlechtes Thema", murrte sie. "Die Politur ist nicht mal mehr ansatzweise erhalten." Die Vase war übersät mit Kratzern.
© ZDF"Bares für Rares"
Dafür wünschte sich die Verkäuferin noch 200 Euro. Trotz der Beschädigungen schätzte Berding den Wert aufgrund der Seltenheit auf 500 bis 700 Euro. Im perfekten Zustand wäre der Preis noch auf 900 Euro geklettert, verriet sie. "Wunderbar" fand Doris den Schätzpreis und meinte: "Hoffentlich sind die Händler auch so begeistert."
© ZDF"Bares für Rares"
"Was ist das denn?", fragte zuerst Elisabeth Nüdling. Als der Markenname Gallé fiel, konnte sie kaum glauben, dass die Vase wirklich von dem berühmten französischen Glaskünstler stammte. "Die Werke sind meist feiner", war die Händlerin vor allem von der Ausführung irritiert.
© ZDF"Bares für Rares"
Auch Jan Cizek (links) zweifelte: Objekte von Gallé kannte er als lichtdurchlässige, schimmernde Glaswerke. Die Vase von Doris wirkte in seinen Augen hingegen "fast wie aus Bakelit". Steve Mandel bot derweil als Erster 150 Euro. Wolfgang Pauritsch, der "die Form selten" fand, erhöhte auf 200 Euro. "Schwierig", murmelte Roman Runkel (rechts) - und bot lieber nicht mit.
© ZDF"Bares für Rares"
Als die Verkäuferin die Expertenschätzung nannte, lieferten sich Mandel und Pauritsch ein kleines Bietergefecht. Doch mehr als 400 Euro wollte auch Steve Mandel nicht zahlen. Er erhielt den Zuschlag - und versprach: "Sie wird in Ehren gehalten." Einen Namen hatte er auch schon für seinen Neuzugang: "Vase-Line."
© ZDF"Bares für Rares"
Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Flasche Aprikosenlikör der Marke Bols von Expertin Annika Raßbach als "Musikflasche" bezeichnet. Unter der Flasche aus den 1960er-Jahren versteckt sich eine Spieluhr mit Ballerina. Gewünscht wurden 99 Euro. Raßbach schätzte den Wert auf 80 bis 150 Euro. Roman Runkel zahlte 80 Euro.
© ZDF"Bares für Rares"
Einen handsignierter Siebdruck (85/150) der bekannten Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle datierte Bianca Berding auf 1973. Der Wunschpreis lag bei 800 Euro. Die Expertin schätzte den Wert aufgrund des Zustands auf 400 bis 550 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch erhielt den Zuschlag bei 600 Euro.
© ZDF"Bares für Rares"
Laut Heide Rezepa-Zabel wurde diese Kette mit Anhänger in den 1980er- oder 1990er-Jahren gefertigt. Für den Schmuck mit Topas (18 Karat), Brillanten und 750er Gold wünschte sich die Verkäuferin 7.500 Euro. Der Schätzpreis lag mit 1.800 bis 2.000 Euro deutlich niedriger. Wolfgang Pauritsch zahlte 2.000 Euro.
© ZDF"Bares für Rares"
Eine Kleinstbildkamera "Kalos" wurde laut Annika Raßbach von 1950 bis 1954 von der Otto Seidel GmbH in Karlsruhe produziert. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. Die Expertin schätzte den Wert auf 250 bis 400 Euro. Jan Cizek zahlte noch 310 Euro für das "Vitrinenobjekt".
© ZDF