"Bares für Rares"
In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" glaubte Horst Lichter, China-Ware erkannt zu haben. Dann traute er seinen Ohren nicht: Expertin Annika Raßbach nannte das Spielzeug "Kunst". Doch das eigentliche Staunen folgte dank Elisabeth Nüdling (Bild) im Händlerraum ...
© ZDF"Bares für Rares"
Frank (rechts) aus Oberhausen hatte selbst nie mit seinem Domino-Spiel gespielt. "Sieht ein bisschen kompliziert aus", meinte der Verkäufer. "Eigentlich muss man nur die Bildchen aneinander reihen", erklärte die Expertin. Dennoch hatte das Holzspiel, das der Verkäufer von seiner Chefin vor Jahren geschenkt bekommen hatte, nur im Schrank gelegen.
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Domino stammt ursprünglich tatsächlich aus Asien. "Dort wurde es schon im zwölften Jahrhundert gespielt", wusste Annika Raßbach. Das Domino-Set von Frank war aber deutlich jünger - und trotzdem ein besonderes Stück. Das erkannte nun sogar Lichter, allerdings erst auf den zweiten Blick. Er staunte und fragte neugierig: "Ist das Miró?"
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Raßbach bestätigte: "Genau, das war der international bekannte Joan Miró." Um 1950 fertigte der surrealistische Maler aus Barcelona 72 Illustrationen für den Gedichtband des dadaistischen Schriftstellers Tristan Tzara an.
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Sieben der Lithografien wurden schließlich für das Dominospiel ausgewählt, das als Set von Mirós Erbengemeinschaft (SUCC) nach dem Tod des Künstlers 1983 veröffentlicht wurde. Anfang der 1990er-Jahre entstand eine limitierte Auflage von 2.000 Exemplaren, so Raßbach. Doch ein Detail fehlte leider ...
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Die 28 Spielsteine waren zwar vollständig, aber die Expertin vermisste die Beschreibung zu den einzelnen Lithografien. "Das wäre echt schön gewesen", kritisierte Raßbach den fehlenden Info-Zettel. "Das ist jetzt doof", raunte auch Lichter, der die Bild-Erklärungen zum Verständnis gebraucht hätte. Der Verkäufer zuckte nur mit den Achseln.
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Der Verkäufer wünschte sich dennoch 100 Euro. Auch die Expertin schätzte den Wert auf 60 bis 120 Euro. Horst Lichter wirkte zuversichtlich und plauderte aus: "Ich weiß, dass viele der Händler sehr gerne spielen - auch Glücksspiele."
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"Das ist aber ein schönes Domino-Spiel", freute sich Julian Schmitz-Avila (Vierter von links). Auch Wolfgang Pauritsch (Dritter von links) schien begeistert: "Toll, Joan Miró ist einer der berühmtesten Künstler des 21. Jahrhunderts." Walter Lehnertz (links) fand die Gestaltung "cool". Nur Elisabeth Nüdling erkannte die Schwierigkeit beim Spiel: "Da muss man sich aber konzentrieren."
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"Wunderschön", flüsterte Pauritsch und startete mit 50 Euro. In kleinen Schritten stiegen die Gebote weiter und alle Händler boten mit. Der Verkäufer verriet dann noch die limitierte Auflagenzahl, um das Interesse weiter zu wecken. Jos van Katwijk überstieg mit seinem Gebot dann sogar die Schätzgrenze aus der Expertise: 130 Euro.
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"Aber die Auflagenzahl steht hier nicht drauf", moserte Lehnertz. Händlerin Nüdling hatte sie sich jedoch gemerkt und rief: "2.000!" Pauritsch lachte: "Das ist aber ein starkes Gebot, Lisa." Lehnertz schob seiner Kollegin gar das Spiel zu und meinte augenzwinkernd: "Viel Spaß damit!" Doch Nüdling lachte wegen ihres versehentlichen Gebots nur lautstark.
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"Was sagen Sie, verkaufen Sie an die Lisa?", scherzte Schmitz-Avila weiter und der Verkäufer antwortete prompt: "Auf jeden Fall." Doch Händlerin Nüdling schlug peinlich berührt die Hände vors Gesicht und lachte weiter - offenbar hatte sie gar kein ernsthaftes Interesse an dem Domino-Spiel. "Spaß beiseite", lenkte Schmitz-Avila schließlich ein.
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Nach einem kurzen Duell zwischen Lehnertz und Jos van Katwijk (links) landete das letzte Gebot bei 150 Euro. Den Zuschlag erhielt van Katwijk - und der Verkäufer durfte sich zusätzlich über einen "Lucky Dollar" freuen. Danach grinste der Händler beim Gedanken an den nächsten Spieleabend.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurden zwei Tauben aus Murano-Glas von Colmar Schulte-Goltz "vermutlich der Manufaktur A.Ve.M." zugeschrieben. Für die mundgeblasenen Objekte von 1950 bis 1970 wünschten sich die Verkäufer 500 Euro. Der Experte schätzte 350 bis 500 Euro. Wolfgang Pauritsch zahlte 350 Euro.
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Wendela Horz zufolge war die "sehr feine Handarbeit" aus 585er Gold samt Aquamarin und Flussperlen zwischen 1900 und 1910 gefertigt worden. Gewünscht wurden dafür 900 Euro. Die Expertin korrigierte auf 1.200 bis 1.500 Euro. Elisabeth Nüdling zahlte 900 Euro für das "entzückende" Collier in der Original-Schatulle.
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Ein Tafelbild war laut Colmar Schulte-Goltz um 1820/30 gemalt worden. Doch leider konnte er keine Signatur finden oder das Werk einem bestimmten Maler zuordnen. Der Wunschpreis lag bei 1.200 Euro, der Experte schätzte den Wert auf 1.200 bis 1.500 Euro. Händler Pauritsch bot nicht mehr als 1.000 Euro. So wurde das Bild nicht verkauft.
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Ein Opal-Ring aus 585er Gold mit kleinen Diamanten stammte laut Wendela Horz aus den 1950er-Jahren. Leider hatte der Opal feine Risse. "Das reduziert den Wert des Steins um 90 Prozent", so die Expertin. Gewünscht wurden 700 Euro, geschätzt 800 Euro. Händlerin Nüdling zahlte 700 Euro.
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