Verschätzt?
"Sehr interessant": Die "Bares für Rares"-Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel strahlte beim Anblick der alten Brosche, die hier vor ihr lag. Ob sie beim Schätzwert vor lauter Begeisterung vielleicht ein bisschen übertrieben hat? Im Händlerraum jedenfalls konnte (oder wollte) man ihre Expertise nicht wirklich nachvollziehen.
© ZDFEcht antik
"Die sieht vom Alter her so reif aus, dass sie vermutlich schon vererbt wurde", erkannte Horst Lichter die Brosche als Antiquität. "Die ist von 1880", wusste die Besitzerin Gabriele Spindler. "Laut einem Juwelier in Amsterdam."
© ZDFAus Russland
"Das hat eine russische Dame, die bei mir in Moskau arbeitete, nach Amsterdam gebracht, denn sie wollte Geld dafür haben." Die Handelsvertreterin aus Birkenhördt lebte 18 Jahre in Russland und kaufte der Dame das hübsche Schmuckstück ab.
© ZDFÄlter und neuer
Dr. Heide Rezepa-Zabel datierte Teile der Brosche sogar auf 1870, stellte aber auch fest, dass Mittel- und Außenteil ursprünglich nicht zusammengehörten. Die Stempel verrieten: Zarenreich und Sowjetunion, 14 Karat und 22 Karat. Altschliffdiamanten zierten den älteren Teil, Zuchtperlen den neueren.
© ZDFAnders verwendet
Früher wurde das Schmuckstück wohl eher als Collier oder Gürtelschließe getragen. Die Verkäuferin rechnete mit "zwei, zweieinhalb Tausend" Euro, denn so viel hatte sie damals bezahlt.
© ZDFWer will das?
"Jetzt fragt sich natürlich: Wie attraktiv ist so ein Schmuckstück? Wer hat die Fantasie, das vielleicht umzuarbeiten?", räumte Rezepa-Zabel ein. Trotzdem erhöhte sie den Wert auf überraschende 2.700 bis 3.300 Euro.
© ZDFSchwer verkäuflich
Lisa Nüdling erkannte direkt, dass die Brosche aus zwei Teilen zusammengesetzt war: "Das ist vielleicht eine Marriage." Als Gesamtstück heutzutage schwer verkäuflich.
© ZDFKreative Ideen
Fabian Kahl (links) hatte kreative Ideen im Kopf: "Also, ich würde das wieder rückbauen." Sein Startgebot lag bei 500 Euro, sehr viel mehr kam auch von Lisa Nüdling nicht.
© ZDFViel zu viel
"Weit unter der Expertise", versuchte Frau Spindler die Verhandlung anzukurbeln. Als sie den Schätzwert nannte, stockte Fabian Kahl der Atem: "Das halte ich für sehr viel. Das muss man erst einmal bekommen." Er bot schließlich 1.000 Euro.
© ZDFExpertise zu hoch
Lisa Nüdling erhöhte noch auf 1.200 Euro. Da schaltete sich Walter Lehnertz als Fürsprecher ein: "1.200 ist auch schon okay." Auch er hielt die Expertise für "etwas zu hoch" Lisa Nüdling rechtfertigte ihr Gebot: "Man muss auch immer seine eigene Einschätzung haben."
© ZDFÜberredet
Doch dann wechselte Lehnertz die Seiten und überredete seine Kollegin doch noch zu 1.500 Euro, um der Verkäuferin einen Gefallen zu tun. Die nahm das Angebot gerne an, denn mehr war einfach nicht drin.
© ZDFLieber reisen
"Ich habe sie verkauft, weil es für mich keinen Wert mehr hat", erklärte Frau Spindler. Die Brosche würde ansonsten ohnehin nur im Safe liegen. Von dem Geld will Frau Spindler nun in Russland ihre Freunde von früher besuchen.
© ZDFMoschee-Bar
Ebenfalls am Montag im "Bares für Rares"-Angebot: Die handgemachte Reisebar in Form einer Moschee war nur etwa 40 Jahre alt und keine Antiquität. Trotzdem lag der Wert für das skurrile Objekt bei 200 bis 300 Euro.
© ZDFDekorativ
Fabian Kahl (rechts) kaufte die Minibar für 280 Euro: "Das ist halt dekorativ."
© ZDFSchaukel-Klassiker
Den Thonet-Schaukelstuhl aus der Zeit um 1900 schätzte der Experte auf 300 bis 400 Euro.
© ZDFAbgesägt
Mehr als 300 Euro wollte Jan Cizek (rechts) nicht ausgeben, da jeweils ein Stück von den Kufen abgesägt worden war.
© ZDFKein Sperrmüll
Diese Schreibtischlampe wäre fast auf dem Sperrmüll gelandet, dabei handelte es sich um ein italienisches Designer-Objekt von Rodolfo Bonetto aus den 1980er-Jahren. Der geschätzte Wert lag bei 50 bis 100 Euro.
© ZDFSchön puristisch
Jan Cizek (rechts) gefiel das Modell unglaublich gut, deshalb zahlte er sogar 200 Euro: "Ich habe wirklich viel Freude, schönes Stück! Schön puristisch."
© ZDFVollmond mit Kühen
Diese Vollmondlandschaft von Arthur Wansleben, etwa 1890 entstanden, müsste gereinigt und restauriert werden. Albert Maier legte dafür einen Schätzwert von 800 bis 1.000 Euro fest.
© ZDFTausend glatt
Genau 1.000 Euro investierte Fabian Kahl (rechts) in das Ölgemälde mit Originalrahmen.
© ZDFFälschung
Diese Uhr war nichts für kleine Räume, aber auch nicht für den Händlerraum. Albert Maier (rechts) enttarnte die Comtoise als eine Fälschung, die erst wenige Jahre alt war. Dafür konnte Horst Lichter natürlich nicht die Händlerkarte zücken.
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