"Bares für Rares"
Sebastia war sich vor dem Besuch in Horst Lichters Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sicher, dass sein Trödelfund "etwas Besonderes" war. Colmar Schulte-Goltz erklärte: "Das hat historischen Wert" in "enormer Größe". Und Recht behielt er - angesichts der Gebote, die im Händlerraum immer höher stiegen.
© ZDF"Bares für Rares"
Horst Lichter erkannte die handsignierte Fotografie zuerst als Gemälde. Jedenfalls fand er das Bild auch als Foto "ganz spannend!", welches der Verkäufer auf einem Flohmarkt entdeckt hatte. "Das kam frisch vom Dachboden und hatte überall Spinnweben!", führte Sebastian aus. Er war selbst Fotograf und das Bild hatte ihn sofort fasziniert.
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"Ich musste es einfach mitnehmen", erklärte der Verkäufer seine spontane Intuition auf dem Trödelmarkt. Und Lichter konnte das mehr als verstehen. Laut Colmar Schulte-Goltz handelt es sich zudem um einen bekannten Fotograf: Arthur Renard. Der Künstler stammte selbst aus Kiel und "hatte wirklich etwas Besonderes festgehalten", so der Experte.
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Abgebildet war eine sonntägliche Gesellschaft, die sich am Kieler Seegarten für eine Dampferfahrt anstellt. "Das Bild hat eine ungewöhnliche Perspektive, denn wir schauen von oben auf die Anlage", so Schulte-Goltz. Das Bild gab viele Details preis: "Selbst den Fahrpreis nach Laboe!" sowie die Kleidung der Leute, die Schattierung und die Tageszeit.
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Das Bild war "alt gerahmt", aber leider hatte der Abzug unter dem Glas doch gelitten: Schulte-Goltz erkannte "partielle Verschmutzungen", doch das Foto war seiner Meinung nach mehr als sammelwürdig. Denn das war ein Zeitzeugnis von 1913 - "in enormer Größe!", das einen Ort zeigt, "den es so gar nicht mehr gibt!"
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Vor allem lokale Sammler hätten große Freude an dem Stück, vermutete der Experte. "Wegen des historischen Werts und der Größe der Fotografie", taxierte er das Bild auf 350 bis 400 Euro. Der Verkäufer hatte sich 300 Euro gewünscht. Doch im Händlerraum wurden ganz andere Preise aufgerufen.
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"Unglaublich, was für eine tolle Szenerie!", beschrieb Wolfgang Pauritsch (Bild) entzückt. "Aber eine ganz normale Fotografie", fragte sein Kollege Walter Lehnertz sicherheitshalber nochmal nach. Und Pauritsch bestätigte nicht minder begeistert: "Es ist eine ganz normale, alte Fotografie von einer Plattenkamera - natürlich in schwarz-weiß!"
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Doch Jan Cizek (links) fielen die Schmutzflecken auf dem Foto auf. Diese rechtfertigte der Verkäufer sogleich mit seiner Trödel-Geschichte samt Spinnweben vom Dachboden. Danach startete Thorsden Schlößner (rechts) mit bescheidenen 150 Euro und Cizek stieg mit ein. In kleinen Schritten steigerten sich die Gebote auf 250 Euro, bis sich Pauritsch wieder einmischte.
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"Ich arbeite für ein Auktionshaus, das Fotografie versteigert. Also, ich bin hin und weg!", gestand Pauritsch (dritter von rechts), und bot sogleich 500 Euro. Doch damit schüttelte er seine Gegner nicht ab, sondern stachelte vielmehr Susanne Steiger an, die jetzt bei höheren Geboten mitspielen wollte.
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Ein schneller Schlagabtausch ließ den Preis für die Fotografie rasant in die Höhe schnellen. "Ich bin fasziniert!", schnaufte Pauritsch (rechts) und bot 800 Euro. Die Antwort von Steiger: "1.000!" Doch bei 1.050 Euro stieg die Händlerin aus. Pauritsch erhielt den Zuschlag und war glücklich: "Das ist Zeitgeschichte! Wow!"
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"Damit habe ich natürlich überhaupt nicht gerechnet!", freute sich der Verkäufer über den Erlös, der letztlich weitaus höher als die Expertenschätzung ausfiel. "Ich bin begeistert!", teilte er die Freude von Wolfgang Pauritsch, dem neuen Besitzer dieses "tollen Objekts!"
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Werbeschild "Taxis Pils" von Detlev Kümmel in die 1950er Jahre-datiert. Gwünscht wurden 150 Euro, doch der Experte schätzte das Objekt auf 350 bis 400 Euro - trotz eines Kratzers. Thorsden Schlößner zahlte sogar 500 Euro.
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Ein antikes Reisebesteck aus Silber und Gold begeisterte Expertin Wendela Horz, die das "Mundzeug" aus Wien zwischen 1780 und 1818 datierte. Der Wunschpreis der Verkäuferin lag bei 600 bis 800 Euro, Horz taxierte auf 1.000 Euro und Wolfgang Pauritsch bezahlte 800 Euro.
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Eine Porzellanfigur "Amorette" von Meissen (Entwerfer Heinrich Schwabe) datierte Colmar Schulte-Goltz auf 1900. Der Wunschpreis lag bei 600 Euro. Der Experte schätzte nur 400 Euro, die Thorsden Schlößner dann auch bezahlte.
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Einen Gehstock mit Zigarrenschneider erkannte Detlev Kümmel als Marriage. Denn der Gehstock aus Buchenholz stammte von 1905 bis 1910 und der versilberte Griff wurde erst später angelötet. Gewünscht wurden dennoch 300 Euro. Kümmel schätzte aber nur 80 bis 100 Euro. Jan Cizek zahlte letztlich 170 Euro.
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Ein Bettelarmband aus 585er Gold mit Dukat aus 986er Gold sollte wunschgemäß für 2.000 Euro verkauft werden. Wendela Horz schätzte das beliebte Band sogar auf 2.300 bis 2.400 Euro. Verkauft wurde es schließlich an Susanne Steiger für 2.000 Euro.
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