"Bares für Rares"
Seine skurrile Lampe "fristet ein Schattendasein", erklärte Armin aus Goslar in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Horst Lichter meinte beim Anblick des "abgehackten Storchs" nur: "Mein Gott im Himmel, da ist was schiefgelaufen." Dabei verbarg sich dahinter ein berühmter Designer, den aber nicht mal die Händler erkannten.
© ZDF"Bares für Rares"
"Wo ist der Rest vom Vogel?", scherzte Lichter über die "abgehackte Storch"-Lampe und Armin lachte mit. Denn auch der Verkäufer nannte seine Lampe liebevoll "das gerupfte Huhn". Seine Ehefrau hatte die Leuchte einst beim Wichteln in ihrem Verein abgekriegt und dann Armin "als Gag" unter den Weihnachtsbaum gelegt.
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"Erst stand sie im Wohnzimmer und dann ist sie immer weiter weggerückt: Ins Büro und irgendwann unter meine Modelleisenbahn", erzählte Verkäufer Armin über das Schattendasein seiner ulkigen Lampe. Doch letztens sei ihm der Name auf dem Objekt aufgefallen. Einen Namen, den er tatsächlich schon mal bei "Bares für Rares" gehört hatte: Ingo Maurer.
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Laut Sven Deutschmanek hatte der Lichtdesigner Maurer 1966 in München seine Firma (Design M) gegründet. 1982 entstand dann die witzige Vogel-Leuchte mit dem kindlichen Namen "Bibibibi". "Ich finde das Design sehr, sehr verspielt", meinte der Experte zur Tischleuchte mit Porzellanteller, Plastik-Füßen und einem Draht samt Federbusch als Vogelhals.
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"Man sieht der Leuchte an, dass sie in den 80er-Jahren auf den Markt gekommen ist", fand Deutschmanek - obwohl es das Objekt heute noch neu zu kaufen gab. Lichter fragte interessiert nach dem Neupreis: über 1.000 Euro. "Mein Gott", gab Lichter darauf als Kommentar. Und wie hoch war bitte der Wunschpreis des Verkäufers?
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Armin wünschte sich nur 300 Euro für seinen Vogel, den er einst als Second-Hand-Wichtelgeschenk unterm Weihnachtsbaum bekommen hatte. "Es gibt Leute, die sowas immer noch schön finden", meinte Deutschmanek dazu. Sein Schätzpreis lag aber auch nicht viel höher: 300 bis 400 Euro.
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Im Händlerraum ging erstmal das große Rätselraten los. Jan Cizek (rechts) meinte aufgrund des Drahts: "Es könnte was Italienisches sein." Sein Kollege Julian Schmitz-Avila antwortete darauf nur: "Bibibibi" Cizek wirkte irritiert und meinte nur: "Das Design ist verrückt." Erst später entdeckte Schmitz-Avila den Designernamen: Ingo Maurer.
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"Ach", raunte es im Händlerraum. Auf diesen Namen hatte keiner getippt. "Wir kennen den Künstler, aber diese Lampe haben wir noch nie gesehen", erklärte Cizek (links). "Verrückt was für ein breites Spektrum dieser Lampenkünstler hatte", meinte dazu David Suppes: "Ich hätte die nie Ingo Maurer zugeordnet", gab er zu. "Nie im Leben", stimmte Cizek zu.
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Nachdem der Verkäufer den aktuellen Neupreis der Lampe (1.200 Euro) verraten hatte, gab Schmitz-Avila (Vierter von links) ein erstes Gebot in Höhe von 200 Euro ab. Danach bot jeder Händler und auch die Händlerin mit, bis am Ende 420 Euro von Jan Cizek (Zweiter von rechts) im Raum standen. Der Verkäufer war damit einverstanden und Cizek erhielt den Zuschlag.
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Nach der Sendung kam sogar Horst Lichter (links) nochmal vorbei, um Jan Cizek zum Kauf des "Storches" zu gratulieren. Der Händler war immer noch begeistert: "Eine tolle Lampe, oder?", fragte Cizek und Lichter nickte amüsiert: "Ja, 'ne dolle Lampe!" Von Ingo Maurer, fügte Cizek hinzu: "Ein super Designer, deswegen habe ich das Objekt auch gekauft."
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Als weiteres Objekt wurden Ohrhänger mit Vogelmotiven von Patrick Lessmann als Essex Crystals beschrieben. "Das ist was ganz Besonderes", so der Experte, der die Bergkristall-Cabochon in die 1880er- bis 1890er-Jahre datierte. Sein Schätzpreis lag bei 450 bis 550 Euro, der Wunschpreis eigentlich bei 800 Euro und Schmitz-Avila zahlte 600 Euro.
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Ein Pritschen-LKW-Modell aus Zinkdruckguss, das laut Sven Deutschmanek aus dem Jahr 2008 stammte, wurde in limitierter Auflage (3.500) produziert. Der Wunschpreis lag bei 100 bis 150 Euro. Deutschmanek taxierte das Stück auf 250 bis 300 Euro und David Suppes zahlte 200 Euro.
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Zwei Wandreliefs von Meissen stammten laut Friederike Werner von 1995 und waren auf 1.000 Stück limitiert. Der Entwurf ging auf Meissen-Chefplastiker Jörg Danielczyk zurück. Gewünscht waren 50 bis 80 Euro pro Stück, Werner schätzte insgesamt 200 bis 300 Euro und Steve Mandel zahlte 200 Euro für die Vogel-Kacheln.
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Eine Schatulle aus Sterlingsilber stammte laut Jahrespunze aus dem Jahr 1894. Patrick Lessmann schätzte den Wert für das englische Stück (London, Charles Edwards) auf 1.000 bis 1.100 Euro. Der Wunschpreis belief sich auf 600 Euro. Schmitz-Avila erhielt bei 800 Euro den Zuschlag.
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Eine Kunstmappe (67/100) des tschechischen Künstlers Augustin Tschinkel mit insgesamt neun Linolschnitten aus dem Zeitraum 1927 bis 1937 schätzte Expertin Werner auf 1.500 bis 1.700 Euro. Der Wunschpreis betrug 1.000 Euro, und den zahlte letztlich auch Schmitz-Avila.
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