Tag 4 im Saarland

Viel Aufwand, wenig Effekt: Dieses "Perfekte Dinner" war "stressiger als ein Feuerwehreinsatz"

18.05.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

Bei seinen Feuerwehreinsätzen muss es schnell gehen, doch bei "Das perfekten Dinner" (VOX) rennt Martin (48) einfach die Zeit davon. An Tag 4 der Saarland-Woche brauchen die Gäste deshalb viel Geduld. Grundsätzlich kein Problem, wenn sich die Wartezeit wenigstens lohnen würde ...

"Ich habe italienische Wurzeln. Meine Vorfahren kommen aus Apulien": Deshalb hat Martin für seine "Das perfekte Dinner"-Gäste Limoncello selbst gemacht. "Die Zitrone ist auch bisschen Bestandteil von meinem Menü." Einmal im Jahr kocht der freiwillige Feuerwehrmann aus Heusweiler für die ganze Truppe aus rund 30 Leuten ein Drei-Gänge-Menü und sollte darin Übung haben.

"Angstgegner könnte die Zeit grundsätzlich sein", kennt der hauptberufliche Orthopädieschuhmachermeister jedoch seine Schwäche, die ihm fürs "Perfekte Dinner" in die Quere kommen könnte. Zum dritten Mal diese Woche lautet das Motto "Hauptsach gudd gess!" - im Saarland ist gutes Essen einfach das Lebenselixier:

Vorspeise: Erbsen / Rucola / Ravioli mit Zitronen / Kapern / Sauce und knusprigem Kabeljau Hauptspeise: Saarländisches Ochsenfilet an Demi Glace mit Kartoffelsoufflé und karamellisiertem Knoblauch, dazu Vanille Gelleriwe, sowie krossen Zwiebelring Nachspeise: Pistazien-Tonkabohnen-Eis hinter Gittern mit flambiertem Törtchen auf Waldbeeren-Grütze und Crema Pasticcera

Laura (30) hat "sehr, sehr, sehr, sehr hohe Erwartungen" an Martin, "weil er die Woche schon so ein bisschen sein Fachwissen hat durchblicken lassen und sehr kritisch war". Benny (26) erkennt sofort Martins Challenge: "Es ist echt viel!"

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Soße überzeugt Jörg nicht: "Ich dachte, ich beiße in eine Zitrone"

Die gefüllten Teigtaschen mit Erbsen-Rucola-Püree in einer Soße aus Kapern und Zitronen mit einem knusprig gebackenen Stück Kabeljau brauchen Zeit. "Ich soll dir von Benny ausrichten: Er hat Hunger", ruft Jörg (56) aus dem Esszimmer in die Küche. Um Punkt 20 Uhr ist endlich angerichtet. Liegt die Stille am Tisch an den ausgehungerten Mägen, die sich über Nahrung freuen? "Mhm, zitronig", gibt Jörg zumindest den Hauch eines Feedbacks. Leider zu zitronig: "Ich dachte, ich beiße in eine Zitrone rein." Laut Benny gingen die aufwendigen Ravioli geschmacklich voll in der Soße unter. Schade drum.

Die Kartoffelsoufflés und das Ochsenfilet dauern. "Fast schon neun Uhr", stellt Jörg ungeduldig fest. "Dass Martin kochen kann, das haben wir heute gesehen. Und dass er handwerklich einiges draufhat, haben wir heute auch gesehen. Aber ich glaube, er hat das total unterschätzt, wie viel Zeit dann auch die einzelnen Schritte in Anspruch nehmen." Laura grinst: "Ich könnte mir vorstellen, dass das heute für den Martin stressiger war als ein Feuerwehreinsatz."

Martin stellt fest: "Habe mich mit dem Timing verhauen"

"Die Schweißperlen stehen ein bisschen auf der Stirn bei dir ", lacht Laura, als Martin endlich auftischt. Leider erfüllt die Hauptspeise nicht ihre hohen Erwartungen: "Mir fehlte ein bisschen die Raffinesse." Martin ärgert sich über sich selbst: "Da habe ich mich wirklich mit dem Timing verhauen."

Auch das Küchlein mit Crema Pasticcera, Erdbeer-Carpaccio und Sahnebaiser sowie das Pistazien-Tonkabohnen-Eis wollen hübsch angerichtet werden. Um 22.55 Uhr bringt Martin erleichtert das Dessert: "Der schnellste Gang im Menü." Petra (54) gefällt die Optik: "Ein Traum!" Doch der Aufwand hat sich nicht wirklich gelohnt: "Die vielen Komponenten haben ihm zeitlich das Genick gebrochen."

"Vielen Dank für eure Geduld", entschuldigt sich Martin für die Wartezeiten. Mit 30 Punkten reiht er sich hinter Petra und Benny ein.

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