Alte Sessel
Horst Lichter hatte in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" so seine Zweifel, ob die vier alten Ledersessel wirklich derart hoch gehandelt werden würden, wie der Verkäufer Raphael Polaczek das behauptet hatte. Selbst die Einschätzung seines Experten stellte der Moderator am Ende infrage und überlegte kurz, ob er die Händlerkarte rausrücken solle.
© ZDFAnreise-Pokal
Noch gut gelaunt vergab Lichter "den Pokal für die kürzeste Anreise" an den Verkäufer aus Pulheim, der seine Clubsessel verhökern wollte. Diese hatte er mit seinem Eigenheim geschenkt bekommen, doch nun sollten sie weg - aus Angst, das Kind könnte sie beschädigen. "Ich habe mich im Internet schlau gemacht. Die Sessel sind schon was wert!"
© ZDFClubsessel aus den 1960-ern
Laut Sven Deutschmanek handelte es sich um Clubsessel aus den 1960er-Jahren. "Und da steht auch ein Designer dahinter", strahlte der Fachmann. Die Möbel mit dem Namen "Gentilina" stammten von André Vandenbeuck, der diese im Auftrag der Schweizer Firma Strässle entworfen hatte.
© ZDFBloß nicht polieren!
"Also, ich finde die schön", grätschte Lichter in die Expertise. "Doch das Aluminiumgestell würde ich auf Hochglanz polieren!" Bereits hier gab's kritische Blicke vom Experten Deutschmanek: "Dann passt die alte Patina des Leders doch überhaupt nicht mehr!" Doch bevor die beiden sich weiter in die (kaum vorhandenen) Haare kriegen konnten, wollte Lichter lieber den Wunschpreis des Verkäufers hören.
© ZDFWie viel?
Nach seiner Internet-Recherche kam der Verkäufer auf einen Preis von 1.000 Euro - pro Stück! "Pro Stück?", fragte Lichter sicherheitshalber noch einmal nach. "Das wäre aber ein schönes Zubrot!" Vor allem, da der Verkäufer die Designsessel als Teil des Eigenheims geschenkt bekommen hatte. Doch wie schätzte Deutschmanek die Möbel ein?
© ZDFExpertise: 3.200 Euro
"Das sind die bekannten Seiten im Internet. Da werden die zu extremen Preisen angeboten. Zwei dieser Stühle kosten da gern mal 5.000 Euro", stellte der Experte klar. "Ach, hör auf!", schrie Lichter - erschreckt über den Online-Wucher. Die Sessel in der Sendung taxierte der Experte aber auch auf ordentliche 800 Euro pro Stück.
© ZDF"Nicht mehr als 'nen Hunni!"
"Echt? Ich bin wirklich überrascht. Für so alte Stühlchen hätte ich nicht mehr als 'nen Hunni gedacht!", bekannte Lichter und wollte die Händlerkarte fast nicht rausrücken. Da konnte Deutschmanek nur müde lächeln und fügte sarkastisch hinzu: "Na, wenn du Glück hast, findest du sowas auch auf dem Sperrmüll. Da musst du aber schon großes Glück haben!"
© ZDFGentlemen-Club?
Im Händlerraum machte sich David Suppes sogleich auf die Suche nach dem Designernamen und konnte aber nur "Gentlemen" anstatt "Gentilina" entziffern. "Die Sessel sehen ja auch so aus wie für einen Gentlemen-Club", dachte sich der Händler und kassierte dafür von "Waldi" Lehnertz eine verbale Watschen: "Da warst du doch noch nie drin!"
© ZDF"Wie beim Oldtimer!"
Dennoch startete Suppes mit einem ersten Gebot von 200 Euro pro Sessel. Allerdings zeigte auch Wolfgang Pauritsch großes Interesse: "Das Anilinleder ist wie bei einem Oldtimer - da sieht man jede Pore!" Nachdem Daniel Meyer auch noch eingestieg war, schnellten die Preise rasch in die Höhe.
© ZDFLetztes Gebot: 2.100 Euro
Am Ende rief Suppes stolze 2.100 Euro für alle Stühle auf - und Konkurrent Meyer knickte ein: "Dann nimm du sie doch. Du bist jung, du brauchst sie!", überließ Meyer seinem jüngeren Kollegen das Feld. Der freute sich, 1.100 Euro weniger als die Expertise bezahlt zu haben.
© ZDFSpangenuhr von Georg Jensen
Ebenfalls einen neuen Besitzer erhielt eine Spangenuhr der Firma Georg Jensen. Laut Expertin Wendela Horz handelte es sich bei der Uhr um ein Kultobjekt der 1970er-Jahre, dessen Wert sie auf 300 bis 400 Euro taxierte. Händler David Suppes bezahlte sogar 750 Euro dafür.
© ZDFPetschaft
Bei der kleinen Bronzefigur des österreichischen Bildhauers Peter Tereszczuk handelte es sich um eine sogenannte Petschaft. Die Unterseite wies einen Monogramm-Stempel auf, um damit Briefe zu versiegeln. Laut Experte Colmar Schulte-Goltz war das Stück 220 bis 250 Euro wert. Händler Wolfgang Pauritsch bezahlte 230 Euro.
© ZDFDia-Sammlung
Eine Sammlung von Glasdias mit Märchenmotiven von 1930 taxierte Experte Deutschmanek auf 200 bis 250 Euro. Doch im Händlerraum war "Waldi" Lehnertz der einzige Interessent - und er bezahlte auch nicht mehr als seine obligatorischen 80 Euro.
© ZDFSammelteller von Villeroy & Boch
Acht Steinzeug-Teller von Villeroy & Boch um 1900 schätzte Experte Schulte-Goltz auf 280 Euro. Händler Daniel Meyer legte dafür 240 Euro auf den Tisch.
© ZDFKette und Anhänger mit Saphiren
Den Anhänger mit Saphiren und Diamanten im klassizistischen Stil datierte Expertin Horz ins letzte Viertel des 19. Jahrhundert - und schätzte den Wert (samt Kette) auf 900 bis 1.100 Euro. Die Verkäuferin wäre auch mit 500 Euro zufrieden. Doch Händler Daniel Meyer zahlt sogar 1.250 Euro.
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