"Bares für Rares"
Gisela aus Bevern hatte nach eigenem Bekunden "noch nie etwas so Sinnloses geschenkt" bekommen. Grund genug, das verhasste Präsent in Horst Lichters Trödelshow "Bares für Rares" loszuwerden. Zu dumm: Ihre Tochter Corinna, die ihr die Walzenspieluhr vor 28 Jahren geschenkt hatte, verhinderte den Verkauf in letzter Minute.
© ZDF"Bares für Rares"
"Die läuft ein bisschen zu zackig!", lachte Horst Lichter, als Sven Deutschmanek die Melodie der Spieluhr testete. Aber immerhin war das Kästchen "alt und schön", erkannte der ZDF-Moderator. Da musste ihm der Experte recht geben. Doch für die Verkäuferin änderte das nichts an der Tatsache: "Das war das schlimmste Geschenk meines Lebens!"
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Lichter und Deutschmanek fingen herzlich an zu lachen, als Gisela von ihrem missglückten Weihnachten vor 28 Jahren erzählte. Damals hatten ihr Mann und ihre Tochter Corinna die Spieluhr besorgt - für satte 1.800 DM. Eigentlich hatte sie sich "eine kleine Spieluhr mit einem Püppchen" gewünscht, "und dann kriege ich diese Kiste", erinnerte sich Gisela mit Grausen.
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Seither lag die Spieluhr nur im Schrank. Doch diese Lagerung hatte dem Verkaufsobjekt nicht gutgetan. Die Melodie klang nun schief. Laut Experte war die Regulierung nicht richtig eingestellt. "Da müsste jemand Hand anlegen, um das zu reparieren", befand Sven Deutschmanek. Dennoch fand er das Geschenk gar nicht so schlecht.
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Denn die Uhr stammte von einem schweizer Hersteller und war wohl zwischen 1850 und 1870 produziert worden. Die Kiste aus Nussbaum war zudem auf dem Deckel mit schönen Intarsien verziert. "Jetzt gefällt sie dir langsam?", fragte Lichter suggestiv. Die Verkäuferin verneinte: "Immer noch nicht", schnaufte sie, "leider".
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Der Wunschpreis lag bei 500 bis 600 Euro - auch angesichts des hohen Einkaufspreises. Deutschmanek pustete schwer, lag seinerseits aber nur etwas darunter. In diesem Zustand sei die Spieluhr nicht mehr als 450 bis 550 Euro wert. Doch die Verkäuferin nahm die Händlerkarte sofort an, denn: "Ich möchte sie nicht wieder mitnehmen!"
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Im Händlerraum fiel die schräge und zu schnelle Melodie auf. Selbst die Einlegearbeit im Deckel "nützt nichts bei dem Klang", lachte Händler Daniel Meyer: "So kauft die keiner!" Die antike Kiste müsste einmal überholt werden, meinte auch die Verkäuferin. Fabian Kahl gönnte der Runde einen Wortwitz: "Die Dose läuft so schnell, die kann man nicht überholen!"
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Für ausreichend Lacher sorgte die Spieluhr also mühelos, aber Gebote ließen auf sich warten. Friedrich Häusser merkte an: "Eine Überholung mit Ersatzteilen ist sehr aufwendig und kostspielig." Fabian Kahl startete niedrig mit 150 Euro. Danach folgten nur vorsichtige Gebote bis 250 Euro von Händler Häusser.
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"Wenn man nicht weiß, was für Kosten vom Restaurator dazukommen, kann man nicht höher gehen", erklärte Händler Meyer. Und so ging auch niemand höher als 250 Euro. Doch das letzte Gebot war vor allem der Tochter zu niedrig: "Unser Mindestwert liegt bei 500 Euro!", versuchte sie noch zu handeln - das war ja auch der Schätzwert der Expertise ...
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"Mir ist das Risiko zu groß", biss sie beim Höchstbietenden auf Granit. Danach entschied die Tochter kurzerhand, die Spieluhr nicht zu verkaufen und lieber wieder mit nach Hause zu nehmen. Die Begründung: "Sie lag schon 20 Jahre ungeliebt im Schrank, dann liegt sie eben weitere 20 Jahre ungeliebt im Schrank!"
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"Aber bitte nicht gespannt mit offenem Deckel, dann leiert die Feder nur weiter aus!", warnte Daniel Meyer und gab der Verkäuferin den Tipp: "Abspielen und mit geschlossenem Deckel wegstellen!" In dem Fall würde das Kästchen nach weiteren 20 Jahren "wahrscheinlich wertvoller" werden.
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Als weiteres Objekt wurde eine Bronze von Friedrich Wilhelm I. von Colmar Schulte-Goltz dem deutschen Künstler Carl Hilgers zugeschrieben. Der Entwurf stammte von 1882, die Statuette war deutlich später entstanden. Gewünscht wurden 200 Euro, geschätzt 800 bis 1.000 Euro und von Händler Friedrich Häusser 500 Euro gezahlt.
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Ein italienisches 750er-Goldarmband mit Granaten aus den 1950er-Jahren schätzte Wendela Horz auf 2.500 Euro. Der Wunschpreis lag bei 2.300 Euro. Händler Fabian Kahl bot als Erster 2.500 Euro für das granatenstarke Armband und erhielt sofort den Zuschlag.
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Eine "Dimple"-Whiskeyflasche mit Silbermontur bewertete Sven Deutschmanek auf 120 bis 150 Euro. Für das Objekt aus den 1960-ern wünschte sich der Verkäufer 130 bis 150 Euro. Händler Steve Mandel zahlte sogar 200 Euro.
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Ein abstraktes Gemälde des österreichischen Künstlers Johann Holzfeind-Wieltschnig schätzte Colmar Schulte-Goltz auf 200 bis 300 Euro. Der Wunschpreis für das Bild aus dem Jahr 2015 lag bei 100 Euro. Händler Daniel Meyer zahlte 150 Euro für das Kleinformat.
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Ein Anhänger mit Citrin war laut Wendela Horz ein granuliertes Meisterstück aus den 1950er-Jahren: "Das ist sehr filigran in 585er-Gold gearbeitet!" Für das handgearbeitete Unikat im Topzustand wünschte sich die Verkäuferin 300 Euro. Geschätzt wurden 1.000 bis 1.200 Euro und 1.000 Euro von Händlerin Elisabeth Nüdling gezahlt.
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