Bügeln ist zeitraubend
Es gibt Extrembügler die tatsächlich an den verrücktesten Orten der Welt, etwa auf dem Gipfel des Kilimandscharo Wäsche glätten und es Sport nennen. Für die Meisten hingegen ist das Glattmachen der Kleidung nervig und zeitraubend. Eine Umfrage im Jahr 2012 ergab, dass die Deutschen durchschnittlich knapp drei Stunden pro Woche am Bügelbrett verbringen.
© iStock/VYCHEGZHANINAStromfresser
Mehr noch: Bügeln kostet vergleichsweise viel Energie. Mit einer Kilowattstunde Strom könnte man rund 70 Tassen Kaffee brühen oder sich 2000-mal rasieren. Dieselbe Strommenge reicht aber gerade einmal für eine halbe Stunde mit einem Dampfbügeleisen. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen der HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.
© iStock/CentralITAllianceAuf Dampfaustoß verzichten
Um Stromkosten zu sparen, empfehlen Experten und Expertinnen in jedem Fall, beim Bügeln auf den Dampfausstoß zu verzichten. Doch wie wird die Wäsche dennoch glatt? Und gibt es Alternativen zum aufwendigen Bügeln? Auf diese Fragen haben findige Menschen Antworten gefunden, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
© iStock/vladansDie Sprühflasche macht den Dampf...
Eine Möglichkeit ist, das Kleidungsstück mit Wassernebel aus einer Sprühflasche zu befeuchten. Ein selbst gemachtes "Anti-Knitter-Spray" soll zudem Knitterfalten den Garaus machen. Dafür füllen Sie einen TL farblosen Tafelessig und Natron mit 100 Milliliter Wasser in eine Sprühflasche. Schütteln Sie diese, bis sich das Natron auflöst. Dann die feuchte Kleidung gleichmäßig damit besprühen.
© iStock/yearsEssigwasser
Andere wiederum schwören dabei auf eine Tinktur aus einem Teil Essig und drei Teilen warmem Wasser. Sprühen Sie damit aus ca. 30 Zentimetern Entfernung die Kleidung großflächig ein und lassen Sie diese trocknen. Diese Behandlung soll Knitterfalten besser verschwinden lassen.
© iStock/Helin Loik-TomsonSchütteln statt Bügeln
Eine noch einfachere Methode lautet, Knitterfalten buchstäblich wegzuschütteln. Stellen Sie dafür den Schleudergang Ihrer Waschmaschine auf 800 Umdrehungen herunter. So kommt die Kleidung feucht und "formbar" aus der Trommel. In diesem Zustand schütteln Sie die Wäsche dann anschließend kräftig aus!
© iStock/RossHelenWunderwaffe Wäschetrockner
Lästiges Bügeln können Sie sich auch mithilfe Ihres Wäschetrockners ersparen. Besprühen Sie dazu die zerknitterte Kleidung vorher mit etwas Wasser. Anschließend geben Sie die Textilien für etwa 10 Minuten in den Trockner. Das reicht, um die Garderobe zu "entknittern". Allerdings müssen Sie die Kleidung danach sofort aus dem Trockner nehmen - sonst klappt es nicht mit der Faltenfreiheit.
© iStock/Damian LugowskiEiswürfel
Eine andere Methode ist, die Wäsche zusammen mit einer Handvoll Eiswürfel in den Trockner zu legen. Diesen lassen Sie dann fünf Minuten lang auf der wärmsten Stufe arbeiten. Der dabei entstehende Wasserdampf soll die Falten aus der Kleidung entfernen. Gelingt das nicht, lassen Sie das T-Shirt 15 Minuten liegen. Danach sollte die Wäsche glatt sein.
© iStock/Ralf GeitheWasserdampf aus der Dusche
Eine besonders zeitsparende Methode ist, das Kleidungsstück an der Dusche oder Wanne auf einen Kleiderbügel aufzuhängen. Wenn Sie dann heiß duschen, entsteht Wasserdampf, der innerhalb von fünf bis zehn Minuten die Wäsche glättet. Aber Achtung: Sie müssen die Fenster und Türen geschlossen halten, damit die feuchte Luft nicht entweichen kann.
© iStock/Nattawat JindamaneesirikulKochkessel als "Dampfbügeleisen"
Nicht nur die Dusche, auch der Wasserkocher kann als Ersatz fürs Dampfbügeln zum Einsatz kommen. Zumindest für kleinere Falten. Wenn das Wasser im Wasserkocher oder Teekessel kocht, halten Sie einfach den knittrigen Teil Ihrer Kleidung ca. 30 Zentimeter über den Wasserdampf, bis die Falten verschwunden sind.
© iStock/natasaadzicSteamer gegen Falten
Wer professioneller agieren möchte, der greift zu einem Steamer oder auch als Dampfglätter beziehungsweise -bürste bekannt. Das Gerät funktioniert, indem es Wasser erhitzt und den entstehenden Dampf durch eine Düse oder einen Schlauch auf die zu bearbeitende Kleidung abgibt. Der heiße Dampf dringt in die Fasern der Kleidung ein und löst Knitterfalten.
© iStock/EstradaantonHandlich
Ein weiterer Vorteil des Steamers ist, dass Sie die handlichen Helfer auch leicht mit auf Reisen mitnehmen können. Zudem können Sie sie nicht nur für Kleidung nutzen, sondern auch Ihre Vorhänge, Sofas oder andere Textilien schonend glätten. Der Nachteil besteht in dem relativ hohem Energieverbrauch.
© iStock/MurzikNataAnti-Falten-Föhn
Wenn Sie sich kein weiteres Gerät anschaffen möchten, tut es auch der gewöhnliche Haarföhn. Mit dem bringen Sie nicht nur Schweißflecken aus den Textilien, Sie können damit ebenso Falten entfernen. Feuchten Sie dafür ein Kleidungsstück an, hängen Sie es auf einen Bügel und halten Sie den Föhn an das Teil. Belassen Sie dabei die Wärme auf niedrigster Stufe und wahren Sie etwa fünf Zentimeter Abstand.
© iStock/Olga IvanovaGlätteisen für den Hemdkragen
Ist der Hemdkragen zerknittert, lässt sich das mit einem Glätteisen richten. Reinigen Sie dazu das Glätteisen, um Spuren von Haarpflegemitteln zu entfernen. Dann legen Sie das Eisen an den Kragen. Aber Achtung; allzu lange darf das nicht sein, sonst beschädigen Sie das Hemd.
© iStock/yacobchukGlätten mit Matratze
Faltenfreie Kleidung im Schaf: Legen Sie ihre T-Shirts glatt aufs Bett. Stülpen Sie das untere Drittel von rechts auf links um. Falten Sie eine Seite bis zur Mitte und klappen Sie den Ärmel zurück. Die zweite Seite wird bis zum anderen Ende gefaltet und umgeklappt. Rollen Sie das Bündel von oben nach unten zusammen. Stülpen Sie das umgeklappte Ende des T-Shirts um die Rolle. Legen Sie diese dann unter die Matratze.
© iStock/IPGGutenbergUKLtdMit Alufolie Strom sparen
Bei der folgenden Methode müssen Sie leider zum Bügeleisen greifen. Aber Sie sparen Zeit und Strom. Schneiden Sie ein großes Stück Alufolie ab und legen Sie dieses mit der glänzenden Seite nach oben auf das Bügelbrett. Bügeln Sie Ihre Kleidung wie gewohnt. Die Alufolie reflektiert die Wärme des Bügeleisens. Dadurch wird die Wäsche von zwei Seiten gebügelt und schneller glatt.
© iStock/Zarina LukashUmweltschädlich
Hört sich gut an, doch die Methode mit der Alufolie hat einen Haken: Die Herstellung von Alufolie ist für die Umwelt schädlich und setzt giftige Abfälle frei. Zudem verbraucht es eine große Menge an Energie. So viel Zeit und Geld sie also auch mit dieser Methode sparen, so sollte die Alufolien-Methode nur in Notfällen eingesetzt werden.
© iStock/Zarina LukashVorbeugen gegen Falten
Besser ist es, Knitterfalten erst gar nicht aufkommen zu lassen. Dafür dürfen Sie Ihre Wäsche in der Waschmaschine aber nicht zu stark schleudern. Nehmen Sie die feuchten Kleidungsstücke sofort heraus und schütteln Sie diese gut durch beziehungsweise streichen Sie sie glatt.
© iStock/kitthanesAufhängen und trocknen lassen
Hängen Sie die Klamotten auf einem Kleiderbügel oder auf eine Wäscheleine auf und lassen Sie die Textilien so trocknen. Wenn Letzteres im Freien stattfinden kann, macht das sanfte Flattern im Wind die Wäsche noch glatter. Die Natur liefert eben doch die besten Alternativen...
© iStock/Anastasiia Krivenok