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"Shake booty, Baby-Girl, denn du darfst das": Das sind die Musik-Highlights der Woche

13.05.2021 von SWYRL/John Fasnaugh

St. Vincent, HE/RO, Sarah Connor, Stefanie Heinzmann und Shirin David, die einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf ihr neues Album liefert: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

In der Welt von Shirin David kommt zuerst Shirin David, dann irgendwann der Rest der Frauen und dann lange gar nichts. Wer daran irgendetwas nicht versteht, hört sich Davids neues Single-Statement "Ich darf das" an. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von St. Vincent, den Ex-Lochis HE/RO, Sarah Connor und Stefanie Heinzmann.

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Shirin David - Ich darf das

Na also, da ist sie wieder. Shirin David, Deutschlands erfolgreichste Rapperin, meldet sich nach längerer Pause zurück und veröffentlicht mit "Ich darf das" den ersten Vorgeschmack auf ein neues Album, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Die Kurzfassung: großer Hintern, große Klappe, großer Star. Also alles wie gehabt, auch im sehr freizügigen Video zu "Ich darf das". Ob das irgendwie Niveau oder Stil hat? Genau darum geht es hier nicht: Die Boss-Bitch Shirin David "darf das", fertig.

Und wenn man möchte, kann man Shirin David auch diesmal wieder als Vorzeigemusikerin in Sachen weibliches Empowerment lesen. Sie wackelt nämlich nicht nur selbst mit dem Po, sondern lädt auch andere Frauen dazu ein: "Selbst wenn du einen kleinen Arsch hast, shake booty Baby-Girl, denn du darfst das". Das ist nicht mehr der Feminismus, wie man ihn noch von Alice Schwarzer kennt, aber Selfmade-Ansagen wie "Kein Mann dieser Welt macht dich zum Star, Schatz" findet vielleicht sogar sie sympathisch.

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St. Vincent - Daddy's Home

Viele Indierock-Fans hatten den 14. Mai in ihrem Kalender besonders dick angestrichen. Weil man bei einem neuen Album von Annie Clark alias St. Vincent vorher nie genau weiß, was man bekommt, und weil es trotzdem immer auf ein musikalisches Spektakel hinausläuft. Ihr letzter großer Wurf "Masseduction" (2017) war eine trashige, überstilisierte Pop-Verführung mit scharfkantigen Gitarren-Riffs. Vier Jahre später ist Annie Clark als Künstlerin schon wieder ganz woanders.

Ihr Vater ist nach zwölfjähriger Haftstrafe wegen Betruges wieder auf freiem Fuß, deshalb der Titel "Daddy's Home" - die autobiografische Komponente, die man immer irgendwo findet bei St. Vincent. Und dazu läuft eine große Hommage an die 70-er. Wurlitzer- und Hammond-Orgel, unwiderstehliche Funk-Grooves, knarzige Beats und die Gitarre, auf die Annie Clark nach wie vor nicht verzichten will: Die Grammy-Gewinnerin taucht tief ein in die Welt von Steely Dan, Pink Floyd und Sly Stone, findet von dort aus aber immer wieder zu charakterstarken Pop-Songs. Das Indierock-Jahr ist gerettet.

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HE/RO - Höhenangst

Für einige Anhänger werden sie wohl immer Die Lochis bleiben, offiziell heißen sie inzwischen aber anders: Heiko und Roman Lochmann treten seit einigen Monaten als HE/RO auf und spielen jetzt nicht mehr fröhlichen Teenie-Pop, sondern Rockmusik für etwas weiter Herangewachsene, die oft verliebt, aber ab und zu auch richtig schlecht drauf sind. Tokio Hotel und Linkin Park werden von den Lochmanns als musikalische Referenzen genannt.

Nach den Singles "Siehst du mich" und "Falsch mit mir" gibt es jetzt den neuen Song "Höhenangst", und auch der spielt wieder in der Gefühlswelt junger Menschen, die sich manchmal etwas verloren fühlen. "Einsames Herz, einsamer Schmerz und irgendwann fällt man runter", singen HE/RO zu Gitarren und einem ganz schön lauten Schlagzeug, ohne aber wirklich durchzudrehen oder aus ihrem Pop-Denken auszubrechen. Heißt: Die Fans werden bedient, und die Eltern werden es aushalten.

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Sarah Connor - Alles in mir will zu dir

Mindestens sechs neue Songs sollen es werden, da hätte sie eigentlich auch gleich ein komplett neues Album aufnehmen können. Stattdessen bastelt Sarah Connor, inzwischen so etwas wie die First Lady des deutschen Pop, an einer "Special Deluxe Edition" zu ihrem 2019er-Album "Herz Kraft Werke" (bitte nicht verwechseln mit der normalen "Deluxe Edition", die bereits im Handel ist!). Einen weiteren neuen Titel, "Alles in mir will zu dir", kann man jetzt auch schon hören.

Nachdem das Superduper-Paket ursprünglich schon im Mai erscheinen sollte, wurde die "Special Deluxe Edition" zuletzt in den September verschoben - "aus verschiedenen organisatorischen Gründen und auf Empfehlung von Plattenfirma & Management", wie Connor bei Instagram erklärt. Immerhin: Die zusätzliche Zeit bis zur Veröffentlichung will die 40-Jährige nutzen, um weitere Songs zu schreiben.

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Stefanie Heinzmann - Labyrinth

Kommerziell zwei Nummern kleiner als Sarah Connor und Shirin David, künstlerisch aber seit jeher ganz vorne dabei: Stefanie Heinzmann. Die Schweizerin begann einst als Raab-Entdeckung im Privatfernsehen ("SSDSDSSWEMUGABRTLAD"), etablierte sich schnell als ernstzunehmende Künstlerin und ist inzwischen ein Aushängeschild der Soul- und Pop-Szene. Mit "Labyrinth" veröffentlicht die 32-Jährige, die zuletzt wieder mit einem Swiss Award als beste Sängerin ausgezeichnet wurde und aktuell bei "Sing meinen Song" (VOX) mitwirkt, ihr inzwischen sechstes Studioalbum.

Insgesamt zehn Songs enthält die neue Platte, auf der Heinzmann souverän mit Elementen aus 80er-Pop, Funk und Electro spielt. Der Albumtitel "Labyrinth" ist gedacht als eine Metapher für das Leben, in dem wir "uns ausprobieren, abbiegen, Kurven nehmen" müssen. Stefanie Heinzmann macht weiter ihr Ding und findet sich gut zurecht in diesem "Labyrinth". Weil sie weiß, was sie kann. Kein "Special Deluxe", kein Wackeln mit dem Hintern: einfach nur gute Musik.

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