"Grill den Henssler - Sommer-Special"

"Seid ihr alle weich?": Steffen Henssler rastet nach Jury-Kritik völlig aus und kündigt Auszeit an

10.09.2023 von SWYRL/Jürgen Winzer

Steffen Henssler ist hitzig. Das ist nichts Neues. Aber angesichts der Urgewalt, mit der er diesmal bei "Grill den Henssler" (VOX) explodierte, war es erstaunlich, dass nicht die ganze Seebühne Magdeburg in die Luft flog. Was erzürnte den TV-Koch so, dass er alle Nerven verlor?

"Ist alles nur Spaß hier bei uns." Moderatorin Laura Wontorra sagte es eingangs des Kochcoach-Specials in der "Grill den Henssler"-Sommerstaffel (VOX) nach den ersten Begrüßungsfrotzeleien zwischen den Kontrahenten beim "GdH-Herrenabend". Aber Gastgeber Steffen Henssler bewies ihr gleich zweimal im Laufe des Abends das Gegenteil.

Denn im Kampf gegen Ali Güngörmüs, Lucki Mauer und Ralf Zacherl setzte der Grillmeister mehrfach "die Hasskappe" auf. Im spannenden Showdown rastete er förmlich aus und tobte wie Rumpelstilzchen am Grill. Rumpelsteakstilzchen, gewissermaßen.

"Herrengedeck ist ja mein liebstes", frohlockte Laura Wontorra über den "Schwergewichtskampf im Vollkontaktgrillen". Da freute sich auch Juror und Chefkritiker Christian Rach: "Profis zu bewerten, macht mehr Spaß. Bei den Promis muss man ja mal ein Auge zudrücken. Aber hier ..."

Also: Feuer frei, nicht nur was die Grills anging, sondern auch ultraharte Jury-Wertungen. Henssler war entsprechend angeheizt: "Gegen Leute auf Augenhöhe gewinne ich genauso gern wie gegen die Promis", grinste er, "aber die wissen halt zu schätzen, was hier abgeht." Und es ging eine Menge ab. Weil Hensslers Zündschnur diesmal besonders kurz war.

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Der Mixer macht Steffen Henssler wahnsinnig

Auch ein guter Start gab Henssler nicht die große Ruhe. Den Improgang, für den sich die Konkurrenten die Zutaten (Tiger Prawns, Pimientos, Silberzwiebeln, Senf) an der Dartsscheibe selbst zulosten, gewann er gleich 26:24 und kassierte von Jana Ina Zarrella ("Das war Glückgefühl pur!") sogar die Höchstnote Zehn. Den Vorsprung gab er durch eine Niederlage in der ersten Küchencompetition gleich wieder aus der Hand. Vielleicht flippte er deshalb im Vorspeisen-Duell mit Ali Güngörmüs erstmals aus.

"Dorade mit Gazpacho": Das Gericht stellte Henssler vor keine Probleme. Dafür der Mixer, der - es gibt beim Sommer-Special ja keine Elektrizität - per Hand gekurbelt werden musste. Henssler war mit dem Gerät unzufrieden. In seinen Worten: "Abgef..ckter Wich..mixer! So ein Schwachsinn, Suppe ohne Mixer. Guck dir das an, das sieht aus wie Schei..e aus dem Darm. Das ist so bescheuert."

Christian Rach düpiert den "Fleischpapst"

Kaum hatte sich Hensslers Mütchen gekühlt, ließ ihn die Jury-Wertung erneut schäumen. Die gewährte Gegner Güngörmüs zweimal die Traumnote und einen 29:24-Sieg. Christian Rach nannte Güngörmüs' Teller "sensationell." Henssler wollte es nicht glauben. "Für die Schei..e? Das glaub ich nicht", quittierte er die beiden Bestnoten höhnisch. Die Quittung gab's am Grillstempeln: Güngörmüs setzte das Brandeisen mit Wucht und Wonne auf Hensslers Gesicht. "Auf diesen Moment habe ich drei Jahre gewartet", feierte er den ersten Sieg im dritten direkten Duell im Rahmen eines Kochcoach-Specials.

Das Hauptspeisen-Duell mit "Fleischpapst" Lucki Maurer verlief ruhiger und überraschend. Henssler nahm Maurer quasi in dessen Paradedisziplin (Flanksteak mit gegrillter gefüllter Avocado und Chipotle-Sauce) den Gang mit 27:24 ab. Maurer schaute auch knurrig, als ihm Rach bescheinigte, dass ausgerechnet er, der Steak-Fachmann, das Fleisch falsch angeschnitten hatte und es deshalb ein wenig zäher als bei Henssler geraten war. Als Henssler die dritte Küchencompetition gewann, führten die Kochcoaches plötzlich nur noch 83:80 - das finale Dessert wurde zum echten Showdown.

Henssler lässt den Macho raus: "Bist doch ne schicke Frau"

Bevor Hensslers Sicherungen komplett durchbrannten, sorgte noch Laura Wontorra für einige Lacher. Als Henssler gestand, ihm fehle noch "der rechte Zugriff aufs Gericht, ich eiere rum", tröstete ihn die Moderatorin charmant mit: "Wenn ich rumeiere, schieb ich mir immer was in den Mund." Über so viel verbale Fettnapffähigkeit war Henssler kurz sprachlos, das Publikum grölte und Wontorra errötete. "'Erst denken, dann reden', sagt mein Papa immer." Sie höre halt zu selten auf ihn. Aber nicht nur sie.

Als das Dessert (gegrillte Kiwi mit Zabaione und Crumble) langsam gedieh, kam kurz der Macho in Henssler durch. Was denn sein Spendenziel sei, fragte Wontorra treuherzig. Henssler platzte heraus: "Ein anständiges Kleid für dich?", und spielte damit auf Wontorras Anzug an, der tatsächlich an lustige Satinbettwäsche aus den 90ern erinnerte.

"Wonti" war verstört, Henssler ruderte zurück und machte es nur schlimmer: "Kleiner Scherz. Du siehst sehr gut aus, die ganze Staffel schon. Im Frühjahr war ich noch skeptisch, aber jetzt ..." Wontorra, angefressen: "Das ist ja das Beste. Jaja, scheißegal, wie die Alte moderiert, Hauptsache, sie sieht geil aus." Henssler: "Nee, das gehört doch dazu, dass du ein bisschen schick aussiehst. Bist doch ne schicke Frau, kann man doch mal zeigen." Aus der Nummer kam Macho-Steff nicht mehr raus - dafür schlingerte er gleich in die nächste.

"Seid ihr alle weich?" Steffen Henssler rastet total aus

Henssler und Zacherl, beide kaum Dessert-Freunde, kämpften sich durch die Nachspeise. Reiner Calmund anerkannte immerhin, dass das "sauschwer" sei, am Grill ein Dessert zu zaubern. Konstatierte aber auch, dass es den beiden nicht so dolle gelungen sei. Christian Rach sprach Tacheles. Zacherl habe keine Zabaione, sondern "Eiersuppe" geliefert, und Hensslers Kiwi sei "Brandenburg", also verkokelt. Schon da muffte Henssler hinter der Trennwand: "Wenn's um Grillen geht, muss es ne Grillspur geben."

Zwar führte Henssler 13:11, aber er brodelte bereits. Als Zarrella seiner Kiwi bescheinigtre, da sei "ein Reifen drübergefahren", flog der Deckel vom Kessel. "Maaaaann, das kann nicht sein", tobte er, "wenn was gegrillt wird, hat man eine Grillspur, das ist so!" Henssler war nicht zu stoppen, hämmerte an die Trennwand. Das Publikum grölte, Güngörmüs fiel fast vor Lachen vom Sofa, Rach wähnte sich in einem "Lustspiel", aber Henssler war echt sauer.

Als Zarrella eine "Beweis-Kiwi" in die Luft hielt, hüpfte er wie Rumpelstilzchen hinter der Trennwand vor. "Dann beiß rein, da ist oben gegrillt und unten Fruchtfleisch. Seid ihr alle weich, oder was?"

Henssler verliert und kündigt dreimonatige Auszeit an

Zarrella blieb cool. "Du hast umsonst gebrüllt, ich geb dir gute Punkte. Sieben für dich, du Motzdingsbums." Und Zacherl? "Der kriegt, weil er ruhig war, acht." Damit hatte Henssler, erstmals, gegen Zacherl gewonnen (20:19), insgesamt aber unterlag er den Kochcoaches mit 100:102 und musste damit die erste Niederlage im dritten Kochcoach-Special quittieren.

Den versöhnlichen Handschlag mit der Jury gab es nicht. Nächste Woche ist letzte Gelegenheit. Danach, so verkündete Henssler, wird er eine dreimonatige Auszeit nehmen. Nichts machen außer rumhängen. Und sich beruhigen, vielleicht.

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