"Bares für Rares"
"Pferd, Esel, Pferd?": Horst Lichter war sich in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" nicht sicher, was das Objekt darstellen sollte. Auch die Verkäuferin dachte, ihr Objekt sei "besonders", denn "etwas Ähnliches" habe sie "nie gesehen". Doch als sie ihren Wunschpreis äußerte, fuhr der Experte aus der Haut.
© ZDF"Bares für Rares"
"Mit dem Schweif erinnert das Objekt auch an eine Ente, aber wir einigen uns lieber auf Schaukelpferd", meinte Experte Detlev Kümmel, und Verkäuferin Kathrin aus Herten stimmte zu. Sie hatte das besondere Schaukelpferd bereits zur Geburt geschenkt bekommen und auch ihre Tochter damit spielen lassen.
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Das Pferd aus Rattan kann laut Kümmel "eher als Skulptur" betrachtet werden. Denn es handele sich nicht um ein gewöhnliches Kinder-Spielzeug, sondern tatsächlich um ein Design-Objekt. Das stilisierte Pferd stamme zudem von einem "sehr, sehr erfolgreichen" und preisgekrönten Künstler: dem italienischen Architekten und Designer Franco Albini.
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Das Objekt datierte der Experte in die späten 1970er-Jahre. "Von diesem Pferd gibt es sehr, sehr viele Nachahmungen, aber das ist wirklich ein Original", erkannte er - obwohl auch die echten Albini-Pferde nie eine Herstellermarke aufwiesen. Die Verkäuferin hatte trotzdem "keine großen Erwartungen" und wünschte sich nur 20 Euro.
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"Hör doch auf!", schnaufte Lichter da, und Kümmel setzte noch einen drauf. Ein so niedriger Wunschpreis bedeute "keine Händlerkarte" für die Verkäuferin, denn "20 Euro ist viel zu wenig". Danach wies Kümmel der Verkäuferin sogar den Weg nach draußen und rief: "Raus hier!" Lichter alberte mit und meinte zur Verkäuferin: "Jetzt wirst du enteignet."
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Wie weit sie doch danabenlag ... In Design-Geschäften würden ähnliche Objekte "knapp unter 1.000 Euro gehandelt", erklärte Kümmel seine heftige Reaktion. Die Rarität aus der Sendung schätzte er auf 450 bis 500 Euro. "Wahnsinn", staunte Kathrin, und Kümmel flüsterte kopfschüttelnd: "20 Euro ..." - "Entschuldigung", erwiderte die Verkäuferin kleinlaut.
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"Das ist ein ganz bekanntes Design", erkannte Julian Schmitz-Avila sofort, obwohl sein Kollege Daniel Meyer das Objekt eher an "die Tropen" erinnerte. Nachdem die Verkäuferin den italienischen Designernamen genannt hatte, philosphierte Meyer über "den ersten italienischen Wagen, den der Kleine fährt". "Sehr schön", flötete auch Susanne Steiger.
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Auch der "geringe CO2-Fußabdruck" des Rattan-Pferdes überzeugte Scherzkeks Schmitz-Avila, und so eröffnete er den Bieter-Reigen mit 100 Euro. Aber auch Benjamin Leo Leo hatte Gefallen an dem Kinder-Spielzeug gefunden, und so pokerten sich beide Händler schnell auf 350 Euro. "Jetzt bleibst du Höchstbietender, Leo", kapitulierte Schmitz-Avila.
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Die Verkäuferin freute sich über den erzielten Preis und gab Händler Leo Leo "gerne" den Zuschlag bei 350 Euro. "Mein erstes Pferd", strahlte der Händler zufrieden. Selbst ausprobieren wollte er das Schaukeltier aber nicht, denn dafür "gibt es den kleinen Leo", verriet der Händler aus Berlin.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Lkw-Kran von Schuco samt Originalkarton von Detlev Kümmel in die Zeit zwischen 1965 und 1972 datiert. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro, die Schätzung bei 100 bis 150 Euro, und Händler Friedrich Häusser zahlte 150 Euro.
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Einen imposanten Kandelaber der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) datierte Bianca Berding auf 1910. Der Wunschpreis belief sich auf 1.800 Euro, geschätzt wurden 1.800 bis 2.200 Euro, und 2.850 Euro wurden von Friedrich Häusser gezahlt.
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Ein Goldarmband aus 900er-Gold des "sehr bekannten Künstlers Klaus Ullrich" schätzte Heide Rezepa-Zabel auf 5.000 bis 5.400 Euro. Für das Schmuckstück aus den 1960er-Jahren wünschte sich die Verkäuferin zwar 6.000 Euro, verkaufte letztlich aber für 4.850 Euro an Daniel Meyer.
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Eine Bronzebüste entpuppte sich bei der Expertise durch Bianca Berding leider als Fälschung. Nicht der bekannte Bildhauer Emmanuel Villanis hatte das Objekt in den 1880er-Jahren geschaffen, sondern viel später ein Fälscher. "Das ist antik 2000", beschied die Expertin, und dafür gab es keine Händlerkarte.
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Expertin Rezepa-Zabel erkannte in einer Brosche mit Rosendiamanten "den Akt des Kranzbindens, und das war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine Art der Hochzeitsvorfeier". Für das Stück von 1900/10 wurden 1.000 Euro gewünscht, 900 bis 1.100 Euro taxiert und 1.000 Euro von Susanne Steiger gezahlt.
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