Verschworenes Hollywood
Hat die CIA John F. Kennedy ermorden lassen? Stecken US-Regierungsangehörige hinter den Anschlägen auf das World Trade Center? Soll die Menschheit mithilfe von Flugzeugabgasen dezimiert werden? Im Alltag begegnen uns schon genug Verschwörungstheorien, trotzdem bekommen wir davon nicht genug: Immer wieder lockt das Kino mit neuen Komplotten. Der Thriller Fletcher's Visionen (zu sehen am 10. Juli, 00.05 Uhr auf ARTE, ist eines von vielen Beispielen...
© Warner Bros.Fletcher's Visionen (1997)
Menschen, die Verschwörungstheorien anhängen oder sie verbreiten, werden von ihrer Umwelt in der Regel belächelt. Doch was, wenn sich herausstellt, dass sie Recht haben? In "Fletchers Visionen" (1997) muss Staatsanwältin Alice Sutton (Julia Roberts) erkennen, dass der wirre Taxifahrer Jerry Fletcher (Mel Gibson) so wirr gar nicht ist. Seine Visionen scheinen Hand und Fuß zu haben.
© Warner Bros.Die Dan-Brown-Reihe
Nachdem der Symbolologe in "The Da Vinci Code - Sakrileg" (2006) den Heiligen Gral suchte und in "Illuminati" (2009) eine Mordserie im Vatikan aufklärte, muss er in seinem dritten Abenteuer "Inferno" verhindern, dass ein Großteil der Weltbevölkerung ausgelöscht wird. Wann bereitet der Wissenschaftler eigentlich seine Vorlesungen vor?
© 2016 Sony Pictures Releasing GmbHDie "Bourne"-Reihe
Jason Bourne (Matt Damon) ist nicht totzukriegen - und die CIA hat es weiß Gott oft versucht: Seit 2004 kämpfte der Geheimdienst im Kino gegen seinen unliebsamen Ex-Agenten, der der Behörde aber immer einen Schritt voraus ist. 2016 schlüpfte Matt Damon in "Jason Bourne" zum vierten Mal in die Rolle der geläuterten Kampfmaschine, die von den tödlichen Intrigen und Vertuschungsversuchen des Ex-Arbeitgebers die Nase gehörig voll hat.
© Universal PicturesDie drei Tage des Condor (1975)
Jason Bourne ist nicht der einzige CIA-Agent, dem die eigenen Kollegen nach dem Leben trachten: 1975 überlebte Joseph Turner (Robert Redford) in "Die drei Tage des Condor" als Einziger von sieben Agenten einen Anschlag auf eine kleine, unbedeutende CIA-Zelle. Doch die Killer lauern überall ... Ein hochspannender Paranoiaklassiker, mit dem Regisseur Sydney Pollack schon damals zur Diskussion stellte, wie mächtig Geheimdienste wirklich sind.
© StudiocanalDer Manchurian Kandidat (2004)
Immer wieder durchlebt Bennett Marco (Denzel Washington) in seinen Träumen, wie er und seine Kameraden im Zweiten Golfkriegs in einen Hinterhalt gerieten. So real sind seine Träume, dass er an seiner Erinnerung zu zweifeln beginnt. Zu Recht: Der Ex-Soldat ist ein kleines Rädchen in einem mörderischen System. "Der Manchurian Kandidat" (2004) ist nicht nur ein Beispiel für ein gelungenes Remake, sondern auch für einen hochspannenden Verschwörungsthriller.
© ParamountDer Staatsfeind Nr. 1 (1998)
Eigentlich wollte Clayton Dean (Will Smith) nur ein Weihnachtsgeschenk für seine Frau kaufen. Doch dann findet er Abhörgeräte in seiner Wohnung, wird von seiner Frau verlassen und gerät unter Mordverdacht. Das alles nur, weil ihm zufällig jemand eine Diskette zusteckte. Mit "Der Staatsfeind Nr. 1" führte Tony Scott 1998 eindringlich vor Augen, wie weit Überwachung gehen kann. Selbst Diskettenzeitalter!
© DisneyDas Netz (1995)
Finger weg also von Disketten! Die brachten in "Das Netz" schon Computerexpertin Angela Bennett (Sandra Bullock) nichts als Ärger. Kaum erhielt sie den Datenträger von einem Kollegen, trachtete ihr ein Killer nach dem Leben und ein Hackerkollektiv nach der Identität. Der Thriller von Irwin Winkle veranschaulichte schon 1995, wie persönliche Daten in falschen Händen zur gefährlichen Waffen werden können.
© SonyJFK - Tatort Dallas (1991)
Mit "JFK - Tatort Dallas" (1991) verfolgte Oliver Stone ein subversives Ziel: Der Regisseur und Co-Drehbuchautor wollte mit dem Bipoic der Wahrheit jenseits von Lügen und Gerüchten, Legenden und Mythen rund um die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy auf die Spur kommen. Sein Befund: Das Attentat war eine Verschwörung. Sein Film: fesselndes, großartig gespieltes, kurzum: großes Kino.
© Warner Bros.Die purpurnen Flüsse 1 + 2
Nazis, Rassenideologen, Ritualmorde, Geheimbünde und alte Tunnelsysteme: In den beiden "Die purpurnen Flüsse"-Thrillern (2000 und 2004) mit Hauptdarsteller Jean Reno wurde das ganze Programm abgespult. Logisch war das Ganze - vor allem in Teil 2 - nicht immer, aber doch ungemein spannend.
© TobisState of Play - Stand der Dinge
Ein Junkie wird ermordet und die Assistentin eines Kongressabgeordneten (Ben Affleck, links) wirft sich vor einen Zug. Journalist Cal (Russell Crowe) entdeckt einen Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen - und das ungeheuerliche Komplott, das dahintersteckt. Mit "State of Play - Stand der Dinge" legte Oscarpreisträger Kevin Macdonald 2009 einen exzellenten Verschwörungsthriller vor.
© UniversalFlightplan - Ohne jede Spur (2005)
Was ist wohl der größere Schock? Festzustellen, dass das eigene Kind spurlos verschwunden ist, oder gesagt zu bekommen, dass man sich das Kind nur eingebildet hat? Es war ein böses Spiel, das mit Jodie Fosters Figur in "Flightplan - Ohne jede Spur" (2005) gespielt wurde, aber kein ganz neues: Alfred Hitchcocks "Eine Dame verschwindet" lag 1938 eine ähnliche Idee zugrunde.
© DisneyDie Wiege der Sonne (1993)
Eine tote Prostituierte bringt zwei LAPD-Agenten einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur: Videos werden manipuliert, Senatoren erpresst und Totgeglaubte kommen plötzlich mit brisanten Informationen um die Ecke. Spannend war die Michael-Crichton-Verfilmung "Die Wiege der Sonne" (1992) mit Sean Connery und Wesley Snipes (rechts) in jedem Fall, nur leider auch ziemlich rassistisch.
© FoxAkte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Wer Verschwörung sagt, meint auch "Akte X": In über 200 Serienfolgen und zwei Kinofilmen gingen die FBI-Agenten Dana Scully und Fox Mulder der Frage nach, ob wichtige Entscheider aus Politik und Wirtschaft mit Außerirdischen konspirieren. Wenn ihre aktuellen, nicht weniger rätselhaften Fälle ihnen dazu Zeit ließen.
© 2008 Twentieth Century FoxAkte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
Zugegeben, die beiden Kino-Ausflüge von Mulder und Scully gehörten nicht zu den Höhepunkten von "Akte X". Aber sie halfen, das Faninteresse so hochzuhalten, so dass die Verschwörungstheorien 2016 weitergesponnen werden konnten: 14 Jahre nach der letzten Serienfolge erschien die zehnte Staffel und 2018 schließlich die elfte und bislang letzte.
© Fox