Ab 26. Mai bei Netflix

Neuer Netflix-Film "Blood & Gold": Nazis im Goldrausch - und ein Deserteur mittendrin

24.05.2023 von SWYRL/Julian Weinberger

Der Zweite Weltkrieg steuert auf sein Ende zu, im beschaulichen Örtchen Sonnenberg geschieht indes so einiges: Im Netflix-Film "Blood & Gold" hat es eine SS-Truppe auf einen Goldschatz abgesehen - und das Leben von Deserteur Heinrich (Robert Maaser).

Im verschlafenen Örtchen Sonnenberg erinnert im Frühjahr 1945 nicht mehr viel an den Zweiten Weltkrieg: Der Bürgermeister (Stephan Grossmann) hat die Hitler-Bilder schon abgehängt, an den Endsieg des Führers und das "1.000-jährige Reich" glaubt längst keiner von den Dorfbewohnern mehr. Doch als eine marodierende SS-Truppe in den Ort zieht, werden eilig wieder die Arme zum Gruß gehoben und Kriegsbegeisterung vorgegaukelt. Die patriotischen Nazis sind aber auch aus Eigennutz in Sonnenberg: Im Netflix-Film "Blood & Gold" (ab 26. Mai) wollen sie den Goldschatz eines einstigen jüdischen Dorfbewohners heben.

Doch kein Gold ohne Blut - so sagt es schon der Titel. Und dem lässt Regisseur Peter Thorwarth auch Taten folgen. Es wird geprügelt, gemeuchelt, geballert und geschlitzt, was das Zeug hält. Damit hat allerdings weniger die Suche nach den 31 Goldbarren zu tun als vielmehr der Soldat Heinrich (Robert Maaser). Besser gesagt Ex-Soldat. Denn der desillusionierte Kämpfer will eigentlich nur zurück zu seiner Tochter, läuft als Deserteur aber ausgerechnet dem fanatischen SS-Sturmbannführer von Starnfeld (Alexander Scheer) und dessen Truppe tumber Nazi-Idioten in die Arme. An der Seite von Dorfbewohnerin Elsa (Marie Hacke) stemmt sich Heinrich gegen sein Schicksal.

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Zwischen Obernazis und überdrehter Action

"Wir kämpfen, wir leiden, wir bluten und wir sterben - und wir sind ein Volk von Siegern": Für von Starnfeld ist schon der bloße Gedanke an eine deutsche Niederlage Volksverrat. Damit auch dem letzten Zuschauer klar ist, dass der Obernazi der Bösewicht der recht dünnen Handlung ist, haben ihm die Macher des Netflix-Films vorsichtshalber eine Maske spendiert. Sie bedeckt sein halbes Gesicht, wird aber in einer besonders expliziten Szene des 90-Minüters gelüftet.

Auch abgesehen von dem plakativen Sturmbandführer sollte man sich von der Charakterzeichnung in "Blood & Gold" nicht zu viel versprechen. Heinrich ist nur ein weiteres Abziehbild des vielfach gesehenen gebrochenen, stoischen, aber kampfesbereiten wie kriegsmüden Soldaten.

Trotzdem bleibt Thorwarths zweitem Netflix-Film das Schicksal des ersten, des inspirationslosen und völlig hanebüchenen Vampir-Thrillers "Blood Red Sky", erspart. Hat man sich vor dem Bildschirm erst einmal darüber hinweggetröstet, dass bei "Blood & Gold" keine Oscar-reifen Darbietungen und ausgeklügelten Handlungsverläufe warten, machen immerhin die ausufernden, aber lustvoll inszenierten Actionsequenzen voller Zerstörungswut Spaß. Ein gewisser B-Movie-Charakter bleibt an dem neuesten deutschen Netflix-Film dennoch haften.

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