"CoD: Modern Warfare 3"

Neuer "Call of Duty"-Teil ist so unbeliebt wie keiner zuvor

13.11.2023 von SWYRL/Michael Eichhammer

Jeder Egoshooter-Fan erinnert sich an die Höhenflüge der "Call of Duty"-Reihe, die einen Verkaufsrekord nach dem anderen brach. Umso überraschender ist die Enttäuschung über "Modern Warfare 3": Die ersten Eindrücke sind überwiegend negativ.

Stirbt "Call of Duty: Modern Warfare 3" im Friendly Fire? Die ersten Reaktionen auf den Release am 10. November sind überraschend kritisch. Einen Rekord hat "Modern Warfare 3" wie viele Vorgänger aus der CoD-Reihe bereits gebrochen. Diesmal allerdings geht es nicht um beeindruckende Verkaufszahlen, sondern um einen Negativ-Rekord: Kein anderer Teil der im jährlichen Turnus erscheinenden FPS-Reihe war so unbeliebt wie die der jüngste.

Wie unzufrieden die Community mit "Modern Warfare 3" ist, wird besonders deutlich, wenn man die Steam-Rezensionen betrachtet: Lediglich 29 Prozent der ersten 2.700 Reviews sind positiv. Auf Metacritic sieht es kaum besser aus: Dort erreicht "CoD: Modern Warfare 3" derzeit einen Metascore von 50 für PS5, basierend auf 33 Kritiken. Für die anderen Plattformen gibt es noch nicht genügend Tests für die bekannte Review-Aggregatorseite. Beim Mitbewerber OpenCritic erreicht "Modern Warfare 3" einen Durchschnittswert von 56.

Doch was genau verärgert die Konsolen- und Schreibtisch-Soldaten?

Die Kampagne wird für die kurze Spielzeit kritisiert. Mit vier bis fünf Stunden (Letzteres, wenn Missionsabschnitte wiederholt werden müssen) ist die Story rund die Hälfte knapper als die acht Stunden des Vorgängers "Modern Warfare 2". Zudem wirke die Handlung "zusammengeschustert" (Gamepro.de).

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Macht es der Multiplayer besser?

Ein weiterer Kritikpunkt gilt einem innovativen neuen Element: Manche Missionen sind weniger vorgegeben als andere. Die offenen Missionen sollen Spieler eigentlich das Gefühl der Entscheidungs- und Bewegungs-Freiheit einer Open World auskosten lassen, doch ausgerechnet dieser frische Wind wird kritisiert. Nicht wegen der Grundidee, sondern wegen seiner Umsetzung. Manche User beklagen, dass sie in Stealth-Missionen viel zu schnell entdeckt würden und komplett von vorne oder ab einem gewissen Punkt erneut beginnen müssten, da die gegnerische Übermacht nach der eigenen Entdeckung zu groß sei. Gamestar.de beispielsweise nennt die Quasi-Sandbox ein "schlecht kaschiertes Mittel, die Spielzeit der rund fünf Stunden langen Story künstlich zu strecken".

Damit nicht genug: Auch der Multiplayer des neuen "Call of Duty"-Abenteuers steht unter Beschuss. Die Maps sind überarbeitete Karten aus dem ersten "Modern Warfare 2" aus dem Jahr 2009, wenn auch überarbeitet. Zu den positiven Rezensenten gehören dennoch Hobby Consolas, die von einem "fantastischen Multiplayer" schreiben. Auch Daily Star prognostiziert monatelangen Spielspaß.

Das Gefühl, keinen frischen Vollpreistitel zu erleben, sondern eine Art Add-on, zieht sich dennoch durch die meisten Kritiken. Der Steam-User Sucuk appeliert beispielsweise eindringlich an die Gamer: "Wenn ihr noch Standards habt, bitte refunded es, wenn ihr es gekauft habt, meidet den Kauf." Sein Argument: Mit dem Kauf würde man signalisieren, "dass es weiterhin ok ist, für 70 Euro ein nicht vollwertiges Update Spiel rauszubringen".

"Über die Zombies lohnt es sich nicht mal zu reden"

Ähnlich sieht es User Aboobis. Er meint, früher hätten DLCs nur 15 Dollar gekostet. "Das Spiel integriert weniger als 20 neue Waffen, wiederverwendet all die alten MW2-Assets und sieht genau gleich aus." Sein Fazit: "Verschwendetes Geld. Kampagne war Müll und über die Zombies lohnt es sich nicht mal zu reden."

Besonders brisant: Bereits im Vorfeld ging das Gerücht um, "Modern Warfare 3" sei ursprünglich als DLC angedacht gewesen und nun in zu knapper Zeit zu einem Vollpreistitel aufgeblasen worden, um das alljährliche neue "Call of Duty"-Erlebnis pünktlich abzuliefern. Das würde - so der Tenor mancher Kritiker - erklären, warum "Modern Warfare 3" in manchen Aspekten so unbeliebt ist.

"Call of Duty - Modern Warfare 3" ist seit 10. November für Xbox One und Series X/S, Playstation 4 und 5 sowie für Windows-PC (Battle.net und Steam) für knapp 80 Euro erhältlich.

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL