Die Jahre im Geschwindigkeitsrausch
"Need for Speed" kombinierte erstmals den Spaß eines Funracers mit dem realististischen Fahrgefühl einer Simulation. Dazu noch der Reiz des Verbotenen - und fertig war eine hochoktanige Mischung, die das Genre revolutionierte. Mittlerweile blickt die Serie auf eine fast 30-jährige Erfolgsgeschichte mit denkwürdigen, aber auch fragwürdigen Momente zurück. Die Galerie schaltet den Rückwärtsgang ein!
© EA1994 - Need for Speed
Gangster-Attitüde, Traumautos, Tuning und Straßenrennen: Die Rede ist nicht von "The Fast and the Furious". Bereits sieben Jahre vor der Filmreihe durften Gamer selbst die Hauptrolle spielen: "Need for Speed" von EA war Räuber und Gendarm auf vier Rädern. Neben den originellen Verfolgungsjagden punktete es mit lizenzierten Fahrzeugen und einer für damalige Verhältnisse Top-Grafik.
© EA1998 - Need for Speed II
Die Fahrphysik von "Need for Speed II" ließ sich in drei Stufen von Arcade bis Simulation einstellen. Per Splitscreen konnten Sofa-Raser gegeneinander antreten. Zu den Traumautos zählten Ferrari F50, Ford GT90, McLaren F1, Lotus Esprit und Jaguar XJ220. Großes Kino: Die eigenen Fahrkünste konnte man danach im Replay nochmal anschauen.
© EA1998 - Need for Speed III: Hot Pursuit
Die Möglichkeit, bei "Need for Speed III: Hot Pursuit" (1998) zwischen Arcade oder Simulation zu wählen, hatten nur PlayStation-Besitzer. Dafür durften PC-Spieler auf Wunsch auch die Rolle der Cops übernehmen. Neben Rennsport-Modi bot der titelgebende Modus "Hot Pursuit" wieder ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Der fehlte im zweiten Teil.
© MobyGames1999 - Need for Speed: Brennender Asphalt
1999 erschien unter dem deutschen Beinamen "Brennender Asphalt" der vierte Teil des Temporausches. Zu den Neuerungen zählte ein realistisches Schadensmodell, welches Unfallfolgen im Detail abbildete. Die Polizei bekam erstmals Verstärkung durch Hubschrauber, was den Nervenkitzel erhöhte. Ebenfalls neu: ein Karrieremodus sowie individuelles Tuning.
© MobyGames2000 - Need for Speed: Porsche
"Need for Speed: Porsche" (2000) hatte zwar "nur" einen Hersteller zu bieten, dafür jedoch 90 Modelle aus der Historie der Kultmarke. Seit dem dritten Teil konnten PC-Spieler online fahren - nun auch im Porsche. Der Titel war mehr Rennspiel-Simulation als die Vorgänger. Neben der Autobahn ging es unter anderem in die Alpen und nach Monte Carlo.
© MobyGames2002 - Need for Speed: Hot Pursuit 2
Bei "Hot Pursuit 2" (2002) ermöglichte eine neue Grafikengine Special Effects wie Sandstürme oder Waldbrände. Einen Wechsel auf die andere Seite der Verkehrsmoral erlaubte der Modus "Be a Cop".
© MobyGames2003 - Need for Speed: Underground
"Need for Speed: Underground" (2003) spielte in der Raser-Unterwelt der fiktiven Stadt Olympic City. Gefahren wurde nur nachts, was besondere Lichteffekte brachte. Neue Modi wie Drift-Herausforderungen und Drag-Rennen mit manueller Schaltung sorgten für Abwechslung. Ein Herzstück waren die vielen Möglichkeiten, das Auto zu tunen.
© MobyGames2004 - Need for Speed: Underground 2
Um illegale Rennen drehte sich auch alles in "Need for Speed: Underground 2" (2004). Der Tuning-Aspekt stand mehr denn je im Fokus: Im Vergleich zum Vorgänger wurden die individuell wählbaren Teile verdoppelt. Wie beim ersten Teil der "Underground"-Reihe gab es eine Rahmenhandlung im Straßengang-Milieu, die an "The Fast And The Furious" erinnert.
© MobyGames2005 - Need for Speed Underground Rivals
Mit "Need for Speed: Underground Rivals" erschien ein "Underground"-Spin-Off exklusiv für Sonys mobile PlayStation Portable. Neben legendären US-Boliden wie Corvette und Mustang waren vor allem japanische Sportler vertreten. Auch in der Handheld-Variante ließ sich das eigene Traumauto als Unikat aus allerlei Tuningteilen zusammenschrauben.
© MobyGames2005 - Need for Speed: Most Wanted
Bei "Need for Speed: Most Wanted" (2005) war das Modifizieren der Fahrzeuge möglich, doch es stand nicht mehr im Zentrum des Spielgeschehens. Stattdessen setzten die Macher auf eine offene Spielwelt und brachten die Verfolgungsjagden mit der Polizei zurück ins Rennen. Ersmals trieben Zwischensequenzen mit Schauspielern die Story voran. Die Fangemeinde war begeistert.
© EA2006 - Need For Speed: Carbon
Nur nachtaktiv waren Fahrer bei "Need for Speed: Carbon" (2006), was für einen besonderen Look sorgte. Durch Siege eroberte man die Stadt. Das Leistungs-Tuning ging derart ins Detail, sodass maßgeschneiderte Anpassungen passend zur aktuellen Rennanforderung strategische Vorteile brachten. Neu: Spieler konnten Crewmitglieder gegen die Gegner einsetzen.
© EA2007 - Need for Speed: ProStreet
Der Zusatz "Pro Street" suggeriert es: Diesmal ging "Need for Speed" mehr denn je in Richtung Simulation. Entsprechend befriedigte man das Bedürfnis nach Geschwindigkeit nicht bei moalisch bedenklichen Straßenrennen, sondern auf Rennkursen. Realistisch war auch das Schadensmodell, welches Unfallfolgen mit schlechterem Fahrverhalten abstrafte.
© EA2008 - Need For Speed: Undercover
"Need for Speed: Undercover" (2008) handelt von einem Polizisten, der die Streetracer-Szene als verdeckter Ermittler infiltriert. Im Gegensatz zu "Pro Street" waren die Straßen wieder frei erkundbar, dazu kamen wieder Verfolgungsjagden und mehrere Rennmodi. In Hingucker-Zwischensequenzen tritt unter anderem Schauspielerin Maggie Q auf.
© EA2009 - Need for Speed: Shift
Weg von der Streetracer-Szene, zurück zu den Profis: Was das Setting betrifft, war "Shift" näher an "Pro Street" als am Vorläufer "Undercover". Als Rennfahrer strebte der Spieler den Siegeszug in einer fiktiven Motorsport-Liga an. Neben erfundenen Kursen durfte man auch auf legendären Strecken wie der Nordschleife oder Silverstone das Pedal durchtreten.
© EA2009 - Need For Speed: Nitro
Mit "Need for Speed: Nitro" erschien 2009 ein für Casual Gamer maßgeschneiderter Ableger für Nintendo Wii und DS. Der Schwerpunkt lag auf Action statt Realismus. Neu in der Serie waren Power-Ups. Der Beiname "Nitro" weist hin auf den Geschwindigkeitsschub, der auf Knopfdruck möglich ist. Und zwar in Kairo, Dubai, Madrid, Rio de Janeiro und Singapur.
© EA2010 - Need for Speed: World
Die Welt ist kein Dorf, sondern eine Rennstrecke: "Need for Speed: World" tanzte aus der "NFS"-Reihe, denn es war ein Online-Racer. Die frei befahrbare Spielwelt bot lizensierte Autos, Tuning und Verfolgungsjagden mit der Polizei oder anderen Spielern. Schon damals fragwürdig: Ein Level-Aufstieg war nicht nur durch Erfolge möglich, sondern ließ sich auch mit realem Geld erkaufen.
© EA2010 - Need for Speed: Hot Pursuit
Der Name der 16. Folge kam Fans bekannt vor: "Hot Pursuit" hieß auch der dritte Teil. Entsprechend orientiert sich das Gameplay an den alten Tugenden: Rennen auf normalen Straßen und Verfolgungsjagden - wahlweise gegen die Polizei oder als Cop. Neu: Beide Seiten können EMP und Nagelbänder einsetzen. Erstmals durfte Entwickler Criterion Games ("Burnout") ran.
© EA2011 - Need for Speed: Shift 2 Unleashed
Geschwindigkeitsrausch mit Helmpflicht: In "Shift 2: Unleashed" kam der Spieler nicht in Konflikt mit den Gesetzeshütern, sondern nur mit den physikalischen Gesetzen, die ihn aus der Kurve eines Rundkurses tragen könnten. 145 originalgetreue Fahrzeuge standen bei diesem spektakulären Rennzirkus zur Wahl. Neu war die ultrarealistische Helmkamera.2011 - Need for Speed: The Run
Nachdem Simulationen nicht jeden ansprechen, legte EA noch im gleichen Jahr nach. In "The Run" zwingen Schulden den Spieler, in einen Roadmovie voller Gangster und Verfolgungsjagden quer durch die USA zu heizen. Kritiker der illegalen Sightseeing-Tour bemängelten die "Gummiband-K.I." der Gegner, die stets hinter dem eigenen Auto "klebten". Die Rennentscheidung fiel stets in den letzten Kurven.
© EA2012 - Need For Speed: Most Wanted
"Most Wanted" war 2005 der meisverkaufte Ableger der Reihe. Daher recycelte EA den Bestseller 2012. Neben dem Titel blieb auch das Erfolgsrezept: Katz-und-Maus-Spiele mit den Cops in einer frei befahrbaren Spielwelt. Kurios: Die coolsten PS-Raketen mussten nicht freigespielt werden - sie standen einfach am Wegesrand bereit. Applaus bekam der Mehrspieler-Modus.
© EA2013 - Need For Speed: Rivals
Die Rivalen, um die sich der Titel des 20. Teils der "Need for Speed"-Reihe drehte, sind die Streetracer und die Polizei. Der Spieler kann sich entscheiden, welche Rolle er einnimmt. Wie im Kino gibt es einen Showdown, bei dem es um Leben und Tod geht. Mit der neuen Funktion "AllDrive" konnten sich Gamer mit menschlichen und K.I.-Gegnern messen.
© EA2014 - "Need for Speed" im Kino
Kinoreife Cutscenes hatten mehrere "Need for Speed"-Games, doch 2014 gab es Filmreifes in Spielfilmlänge auf der großen Leinwand. Unter anderem mit Aaron Paul, Michael Keaton ("Batman") und Dakota Johnson ("Shades Of Grey"). Der Plot des Action-Thrillers war so dünn wie die Profiltiefe eines Reifensatzes nach einem Straßenrennen.
© Highlight / Paramount2015 - Need for Speed
Ein Neustart der Serie sollte die schlicht "Need for Speed" betitelte 22. Ausgabe des Racers sein. Als eine Art "Best of" der Reihe bot das Game urbane nächtliche Kulissen, coole Musik, offene Spielwelt, Tuning und diverse Modi. Ein Dorn im Auge war vielen Spielern der permanente Online-Zwang. Gelobt wurde dagegen die optische Umsetzung.
© Electronic Arts / Ghost Games2017 - Need for Speed: Payback
2017 erschien mit "Payback" der vorerst letzte Teil der lebenden Rennspiel-Legende, Nachdem die Serie aus Kritikersicht viele Höhen und Tiefen erlebte, wollte EA wieder auf die Pole Position des Genres und geizte nicht mit Reizen wie einer offenen Spielwelt, erweitertem Tuning-System und einet filmischen Rahmenhandlung.
© EA2019 - Need for Speed: Heat
Heiß her ging es 2019 in "Heat". Der Clou war die Aufteilung zwischen legalen Showdown-Rennen tagsüber und verbotenen Straßenrennen nachts. Dazwischen durfte man sich beim Tuning der fast 130 Boliden völlig austauben - optisch, akustisch, leistungstechnisch. Mal wieder klischeebeladene Nebensache: die Story vom Newcomer in der Street Racing-Szene Fuß fassen und den korrupten Cops immer eine Wagenlänge voraus sein möchte.
© Electronic Arts / Ghost Games2022 - Need for Speed: Unbound
In einigen Ablegern der "Need for Speed"-Reihe agierten gefilmte oder zumindest lebensecht animierte Computerfiguren, um die Story der Vollgas-Sause voranzutreiben. Damit ist in "Unbound" Schluss: EA setzt im kommenden Ableger für PC, PS5 und Xbox Series X/S auf hippe Comic-Grafik - sowohl bei den Figuren als auch bei Effekten wie Rauch und quietschende Reifen.
© EA2022 - Need for Speed: Unbound
Quietsch, Qualm, Schlitter! Die Comic-Effekte sind gewöhnungsbedürftig - und optional abschaltbar. Authentisch bleiben jedoch der Fuhrpark und die zahlreichen Möglichen des Tunings. "Need for Speed: Unbound" soll bereits am 2. Dezember 2022 erscheinen.
© EA