Umstrittener Messenger-Dienst

Innenministerin Faeser will Telegram aus App-Stores verbannt wissen

20.01.2022 von SWYRL

Um die Verbreitung von Hass und Hetze einzudämmen, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser Apple und Google aufgefordert, Telegram aus ihren App-Stores zu entfernen. Die beiden US-Konzerne müssten ihrer "gesellschaftlichen Verantwortung" nachkommen, mahnte die SPD-Politikerin.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich der vormals eher unbekannte Whatsapp-Konkurrent Telegram zu einem der wichtigsten Knotenpunkte rechter Bewegungen entwickelt. Immer wieder steht der hierzulande millionenfach genutzte Messenger-Dienst in der Kritik: In den geschlossenen Chatgruppen der App sei es Extremisten möglich, die zunehmende politische Radikalisierung hierzulande zu befeuern.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser warnte in der Vergangenheit wiederholt vor den Gefahren der Anwendung und drohte vor Kurzem sogar, den Dienst abzuschalten, sollten sich die Verantwortlichen nicht an die in Deutschland geltenden Gesetze halten. Nach einer Besprechung mit den Innenministern der SPD-geführten Landesregierungen am Mittwoch hat Faeser nun erneut Kritik an Telegram geübt. Zudem forderte sie Apple und Google auf, "gesellschaftliche Verantwortung" zu übernehmen und die Plattform aus ihren App-Stores zu entfernen. Bislang haben sich die beiden US-Konzerne noch nicht geäußert.

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Boris Pistorius: Telegram ist ein "Brandbeschleuniger"

Dass Telegram Gewaltaufrufe und Hetze nicht lösche, beanstandete auch der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius von der SPD. Die App sei in den letzten Monaten zu einem "Brandbeschleuniger" für Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker geworden. Pistorius berichtete zudem, dass das Unternehmen, dessen Firmensitz in Dubai liegt, in der Vergangenheit islamistische sowie pornografische Inhalte gelöscht hat - nicht jedoch rechtsextremistische Fake-News und Morddrohungen.

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