Karussell im Kopf
In der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" gab es nicht nur eine Rarität, die sich als Objekt der Begierde des Moderators entpuppte. Verkäufer Egon Markmann hatte zudem eine entzückende Erinnerungsgeschichte auf Lager, die Horst Lichter "ganz karussellig" machte.
© ZDFEin echter Armstrong
Horst Lichter war außer sich: ein signiertes Programmheft von seinem Musikhelden Louis Armstrong. "Bei ihrem festlichen Anzug könnte ich fast glauben, sie haben Louis Armstrong persönlich getroffen", scherzte der Moderator, um seine Aufgeregtheit zu überspielen. Doch der Verkäufer antwortete kurz und knapp: "Ja, habe ich!"
© ZDFEin Stück Musikgeschichte
"Ehrlich?", fing Lichter an zu stammeln. Doch die Geschichte von Egon Markmann aus Lübeck wurde noch besser ...
© ZDFEine Begegnung
1959 hatte Herr Markmann Louis Armstrong im Zuge einer Tournee in Bremen getroffen: "Ich hatte das große Glück, Armstrong vor seinem großen Konzert in der Glocke gastronomisch betreuen zu dürfen, und als Dankeschön hat er mir ein Trinkgeld in Höhe eines Monatsgehalts gegeben - und dieses Programmheft für mich signiert."
© ZDF"Ganz karussellig!"
Überwältigt von der "grandiosen Geschichte", wurde Lichter "ganz karussellig" und fragte: "Warum soll das denn weg jetzt? Mensch, Egon!" Doch der Verkäufer beharrte: "Ich habe das Heft so viele Jahre fein säuberlich aufbewahrt. Und jetzt habe ich mir gedacht: Es gibt sicher viele interessante Menschen, die das haben wollen."
© ZDFDas ganze Repertoire
Verständnislos gab Lichter seinem Experten Detlev Kümmel das Wort, der zu einer Lobrede auf den US-Star anhob: "Er ist einer der berühmtesten Jazz-Trompeter - und zudem auch noch Sänger und Schauspieler. Der hatte das ganze Repertoire drauf."
© ZDF"Tadellos!"
Zudem war das Programmheft im perfekten Zustand - "Tadellos!", so Kümmel. "Hammer! Da bin ich wirklich neidisch drauf!", entgegnete Lichter und fragte weiter: "Was willst du haben, für dieses wunderschöne Objekt meiner Begierde?" Der Wunschpreis lag bei 300 Euro, Kümmel erhöhte auf 450 Euro. Horst Lichter rückte schweren Herzens die Händlerkarte raus.
© ZDFWelcher Armstrong?
Händler Thorsden Schlößner (dritter von links) dachte im ersten Moment an die Mondlandung, als er nur den Nachnamen Armstrong verstand. Doch er wurde schnell von Kollege Julian Schmitz-Avila (vorne) korrigiert: "Nein, es handelt sich um Louis Armstrong!" Ein Bieterstreit begann, doch stagnierten die Gebote bei 350 Euro.
© ZDFLetztes Gebot: 370 Euro
Der Verkäufer erwähnte noch den Schätzpreis des Experten, was Jan Cizek (links) zum siegreichen Gebot von 370 Euro verleitete. Der schwärmte: "Geil! Ich habe sehr viel Spaß damit, das ist einfach toll. Das lasse ich zu Hause schön rahmen!" Der unterlegene Schlößner gab wehmütig zu: "Einmalig. Das ist ein Stück Geschichte!"
© ZDFVergoldete Bronze
Leider keinen neuen Besitzer fand eine Figur aus Gold und Elfenbein. Die Statuette sollte 1.000 Euro bringen, doch das höchste Gebot waren gerade mal 400 Euro. Kurzentschlossen nahm die Verkäuferin ihre Dame aus der Zeit um 1900 wieder mit.
© ZDFBrosche
Dafür ging eine umgebaute Brosche aus dem Historismus (um 1880) über den Händlertisch. Laut Expertise war das Goldstück mit Diamanten 500 Euro wert. Händlerin Elke Velten zahlte 430 Euro.
© ZDFNähmaschinen in klein
Fünf Kinder-Nähmaschinen aus den 1940er- bis 50er-Jahren wurden von Experte Detlev Kümmel auf 350 Euro taxiert. Händler Jan Cizek zahlte 250 Euro.
© ZDFThonet-Stühle aus Bugholz
Zwei Thonet-Stühle aus der Zeit zwischen zwischen 1880 und 1919 sollten laut Experte Colmar Schulte-Goltz mindestens 460 Euro bringen. Doch mehr als 200 Euro von Händler Julian Schmitz-Avila waren nicht drin.
© ZDFZigarettenetui
Ein altes Zigarettenetui mit wunderschöner Emaillemalerei wurde auf 1.200 Euro taxiert. Fabian Kahl zahlte satte 1020 Euro. Der Wunschpreis der Verkäufer lag gerade mal bei 300 Euro.
© ZDF