"The Masked Singer"

Maulwurf mit Message: "The Masked Singer"-Sieger mit flammendem Iran-Appell

06.11.2022 von SWYRL/Jürgen Winzer

"Wir haben das Privileg, zu unterhalten und unterhalten zu werden. Das ist gut so. Aber wird dürfen nicht wegschauen, wenn es anderen schlechter geht." Unerwartete Worte aus dem Mund eines Maulwurfs. Der hatte gerade die siebte Staffel von "The Masked Singer" gewonnen. Und auch sonst war es ein denkwürdiges Finale.

Es war Schlag Mitternacht, als die letzte Maske fiel. Rein von der Uhrzeit wäre das sehr passend für den Werwolf gewesen. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und die siebte Staffel von "The Masked Singer" (ProSieben) war schon überraschend genug. Nein, der Werwolf war schon um kurz vorher demaskiert worden. Er wurde Zweiter in einem denkwürdigen Finale einer außergewöhnlich spannenden und gelungenen siebten Staffel.

Um Mitternacht schlug die große Stunde des Maulwurfs. Beziehungsweise die von Daniel Donskoy, denn der multitalentierte deutsche Entertainer (Regisseur, Schauspieler, Theaterproduzent und Sänger) wurde da als Sieger enttarnt.

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Viele Show-Fans kennen die Zahnfee nicht

Was für eine tolle Staffel. Was für tolle Prominente. Mit Katja Burkard (Brokkoli), Jutta Speidel (Walross), Thomas Hayo (Pfeife), Felix von Jascheroff (Black Mamba) und Armin Rohde (Kult-Antistar Goldi) segelte die Casting-Crew von ProSieben schon vor dem Finale auf Siegerkurs. Im Finale wartete dann noch zumindest eine faustdicke Überraschung auf die Ratecrew, diesmal bestehend aus Ruth Moschner und den Rate-Gästen Judith Williams und Riccardo Simonetti.

Auf Platz vier landete das einzige im Finale vertretene Mädchen, die Zahnfee. Die entpuppte sich als Sängerin Leslie Clio, was auf dem Instagram-Portal der Show vermehrt zu den beliebten "Wer issn das?"-Fragen führte. Zum ersten Mal in der Staffel! Die Zahnefee, vom schüchternen Milchzahn zur rockenden Beißerin mutiert, hatte mit "Take Me To Church" (Hozier) ihren letzten Auftritt, denn die Nutzer der JoynMe-App gaben ihr bei der ersten Entscheidung die wenigsten Stimmen. Riccardo Simonetti und Ruth Mochner hatten Leslie Clio richtig erraten, Judith Williams (ihr Tipp: Enie van de Meiklokjes) lag daneben.

Rosty Rick Kavanian würde am liebsten gleich wieder mitmachen

Danach wurde das Aussieben noch härter. Zwar bot der Maulwurf, wegen seiner überbordenden Energie und seinem immer währenden Strahlen im Gesicht seit Wochen Publikumsliebling, erwartet starke Auftritte. Aber der Werwolf und vor allem Rosty überraschten mit grandiosen Perfomances. Rosty gab einmal den karibisch sonnigen Will Smith ("Welcome To Miami") und brachte dann mit "I'll Be There For You" (The Rembrandts) einen Pop-Ohrwurm.

Aber es half ja nichts. Einer musste gehen, und es erwischte Rosty. Als da Rick Kavanian zum Vorschein kam, war der Jubel groß. Das Publikum feierte den Schauspieler mit Sprechchören. Wieder lag Simonetti richtig, diesmal schloss sich Williams seiner Meinung an. Rate-Queen Ruth Moschner, um Augen und Füße gedresst wie ein Regenbogen, tippte mit Bully Herbig daneben. Kavanian war sichtlich bewegt über die große Begeisterung und vom ganzen Showkonzept angetan: "Ich möchte sofort für die achte Staffel unterschreiben."

Gewagter Tipp: Ist Christoph Waltz der Werwolf?

Da waren's nur noch zwei. Der Werwolf und der Maulwurf standen absolut verdient im finalen Showdown. Mauli, weil er seit Wochen konstant starke Performances bot. Und der pelzige Wüterich, weil er das Konzept der Maskenshow perfekt personifizierte: Es wusste nämlich keiner wirklich, wer sich da versteckte. Auch die Community war verwirrt, da rangierte bei den App-Nutzern immer noch Rea Garvey an dritter Stelle, obwohl der letzte Woche NEBEN dem Werwolf auf der Bühne stand. Und heiß gehandelt wurde auch immer noch Till Lindemann, obwohl der mit Rammstein durch die Welt tourt.

Am Ende wurde der Werwolf als Bürger Lars Dietrich enttarnt, und das war für alle, außer für Ruth Moschner, eine Überraschung. Im Internet war der Name kaum gehandelt worden. In der App, wo Martin Kesici Fan-Favorit war, tauchte er unter ferner liefen auf. Ganz zum Schluss hatte Moschner noch Indizien entdeckt, die sie auf die Spur des Multi-Entertainers (Popmusiker, Komiker, Moderator, Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher, Buchautor und Tänzer) führten. Sie war die einzige, die sich auf ihn festlegte. Simonetti hatte anfangs "weit gedacht" und den Namen von Oscar-Doppelpreisträger Christoph Waltz rausgehauen.

Der Sieger mahnt: Habt euch lieb und passt aufeinander auf

Mit "Hard Rock Halleluja" (Lordi) hatte der Werwolf die Bühne zum Beben gebracht, den Maulwurf aber nicht ins Wanken. Der überzeugte mit seinem Lieblingslied "Larger Than Life" und gab noch einmal den Backstreet Boys (in Unkenntnis der tragischen Nachricht, dass Aaron Carter, der jüngere Bruder von Backstreet Boy Nick am Tag der Show verstarb). Als Moderator Opdenhövel um 23.32 Uhr hinausposaunen konnte "Der Maulwurf hat gewonnen!", war es keine Überraschung mehr. Aber klasse: Nicht schlecht für einen blinden Wühler, der sich eigentlich zu "The Voice" buddeln wollte und dann zu "The Masked Singer" "verirrte".

Als Daniel Donskoy demaskiert war und seinen Triumph im Konfettiregen (der putzige Widerborst Goldi durfte die Konfettikanone zünden) genossen hatte, dachte er in seinen Dankesworten an jene, denen es nicht so gut geht. "Wir leben in einer freien Demokratie. Wie haben das Privileg, Unterhaltung zu machen oder uns unterhalten zu lassen." Er mahnte, dass es anderen nicht so ginge, dass es - Stichwort Iran, wo die Frauen um Freiheit kämpften - Unterdrückung gebe. Donskoy rief auf, dass man da "nicht wegschauen" dürfe. Auch müsse man auch bei uns in Zeiten von Angst und Unsicherheit wegen diverser Krisen nicht die Empathie für die Mitmenschen vergessen.

Fürwahr: ein charismatischer Sieger eines denkwürdigen Finales einer außergewöhnlichen Staffel einer einmaligen Unterhaltungsshow. Auf Wiedersehen 2023.

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