Last Christmas - So. 04.12. - RTL: 20.15 Uhr

Weck mich nicht auf (before you go-go)

23.11.2022 von SWYRL/Jasmin Herzog

Niemand kann George Michaels Hit "Last Christmas" in der Weihnachtszeit entfliehen. Und manche wollen das auch gar nicht. Auch Regisseur Paul Feig wurde in den Weihnachtsbann gezogen und orientierte sich bei seinem gleichnamigen Film an dem Evergreen. RTL zeigt ihn als Free-TV-Premiere.

Ob man ihn nun liebt oder aus tiefstem Herzen hasst, sicher ist: In der Weihnachtszeit ist dem Wham!-Klassiker "Last Christmas" einfach nicht zu entkommen. Geschrieben hat den Schlager über eine verflossene Liebesbeziehung einst der an Weihnachten 2016 verstorbene George Michael. Kurz vor seinem Tod erteilte er Schauspielerin, Produzentin und Drehbuchautorin Emma Thompson die Erlaubnis, einen von seinem Welthit und seiner Musik inspirierten Film zu drehen. Die einzige Bedingung des für seine Wohltätigkeit bekannten Stars war, dass das Thema Obdachlosigkeit in das Skript eingehen müsse. Thompson, die das Drehbuch zu "Last Christmas" zusammen mit Bryony Kimmings schrieb, hat sich daran gehalten. Im November 2019 kam der Film in die Kinos, jetzt zeigt ihn RTL als Free-TV-Premiere.

Bevor die Geschichte im leider ziemlich kitschigen Finale einen Abstecher in ein Obdachlosenheim macht, lernt man zunächst den schlampigen, sarkastischen, aber dennoch bezaubernden Weihnachtself Kate (Emilia Clarke, "Game of Thrones") kennen. Dabei ist Kate nicht wirklich ein Elf. Vielmehr arbeitet sie in einem zuckersüßen Kostüm in einem ganzjährig geöffneten Weihnachtsshop, der ebenso wie ihr Outfit herrlich "over the top" ist. Kostüm- und Ausstattungsabteilung hatten bei diesem Film sichtlich Freude daran, sich auszutoben.

An ihrem Arbeitsplatz verärgert Kate mit ihrer Unzuverlässigkeit regelmäßig ihre von Weihnachten besessene Chefin (Michelle Yeoh"), die von allen nur "Santa" genannt wird. Doch Kate scheint "Santas" Unzufriedenheit nicht zu stören, genauso wie es sie recht kaltlässt, wenn sie wieder einmal aus der Wohnung eines Freundes fliegt, weil sie sich absolut rücksichtslos verhalten hat.

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Ein ganz schön kaputter Elf

Zu ihren Eltern, die ebenfalls in London leben, will die 26-jährige, die halbherzig eine Gesangskarriere anstrebt, nicht zurück, denn ihre überfürsorgliche Mutter (Emma Thompson) treibt sie in den Wahnsinn. Wegen ihrer Selbstvergessenheit verletzt Kate auch ihre lesbische Schwester (Lydia Leonard), die wie einst George Michael Angst vor ihrem Coming-out hat. Doch eines Tages lernt Kate, die das Trauma ihrer nicht weit zurückliegenden Herztransplantation nicht überwunden hat, den überirdisch netten und geheimnisvollen Tom (Henry Golding) kennen, der versucht, durch ihre raue Schale zu dringen und ihre Lebensfreude wieder zu wecken.

Hauptdarstellerin Emilia Clarke füllt ihre Rolle mit größtmöglichem Leben und viel Charme und sorgt dafür, dass eher holprige Stellen im überladenen Plot nicht ganz so bedeutend erscheinen. Zusammen mit Henry Golding ("Crazy Rich") gibt sie ein schönes Rom-Com-Paar ab, auch wenn es zwischen den beiden nicht ganz so knistert wie Kerzen an einem Weihnachtsbaum. Gemeinsam erkunden sie London, das noch idyllischer wirkt als einst in der Komödie "Notting Hill". Untermalt wird das Ganze immer wieder von George Michaels Musik.

Indews versucht Regisseur Paul Feig ("Spy - Susan Cooper Undercover") in seinem Film, auf Biegen und Brechen auch noch sozialkritische Themen wie aufkeimenden Fremdenhass in Zeiten des Brexits und schließlich auch die Obdachlosen-Thematik einzubinden. Das ist zwar ehrenhaft, aber es gelingt nur sehr bedingt. Dazu ist "Last Christmas" viel zu oberflächlich angelegt.

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