Bares für Rares
"Das muss Kunst sein", war Horst Lichter auf den ersten Blick sicher. "Das ist Kunst", bestätigte der Design-Experte Sven Deutschmanek. "Und ich könnte mir vorstellen, man kann auch was draufstellen", vermutete der Moderator. Richtig: Es handelte sich um einen Tisch - einen sehr speziellen Tisch, der Händler Walter Lehnerzt auf eine aberwitzige Idee brachte.
© ZDFBares für Rares
Evelin und Hans aus Dortmund wollten das Designerstück loswerden, weil es doch nicht so gut zum eigenen Einrichtungsstil gepasst hatte wie beim Kauf erhofft. Daher wurde der Tisch in den Keller verbannt. Nun sollte er einen neuen Besitzer finden.
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"Dafür ist es zu schade", spielte der Moderator auf das Kellerdasein des Objekts an. "Dieser Tisch trägt den Beinamen Schröder-Tisch", wusste Sven Deutschmanek.
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"Der niederländische Designer Gerrit Rietveld hat 1923 mit einer Innenarchitektin zusammengearbeitet", dozierte Sven Deutschmanek. Und diese Kollegin hieß mit Nachnamen Schröder.
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Rietveld selbst gehörte der Künstlervereinigung "De Stijl" an, erklärte Deutschmanek - auf Deutsch: "der Stil". Der Gruppe ging es um "abstrakte geometrische Formen, Purismus, Stilreinheit", so der Experte. Der Zustand des raren Objekts sei "perfekt".
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"Also gar nicht alt, aber ein Designerstück?", resümierte Horst Lichter. "Absolutes Designerstück", bestätigte Deutschmanek. "Leute, die sich mit Design befassen, wissen genau, was sie da vor sich haben", so der Experte.
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"Der war teuer", wandte sich Sven Deutschmanek an das Ehepaar. Evelin bestätigte seine Vermutung: Die beiden hätten 1.800 Euro für den Tisch bezahlt. "Oh! Wow!", staunte Horst Lichter.
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"Ich glaube nicht, dass wir das kriegen", vermutete Evelin mit Bezug auf den ursprünglichen Kaufpreis. "Wir hätten gerne 500", erklärte sie. Sven Deutschmanek erwiderte: "500 bekommen Sie nicht." Eine kleine Finte des Experten ...
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"Sie bekommen 800 bis 1.100", löste Deutschmanek auf. Das war zwar weniger, als das Ehepaar damals bezahlt hatte, dafür aber im besten Fall mehr als das Doppelte des Wunschpreises.
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Daniel Meyer (links) ging nicht sehr behutsam mit dem Designobjekt um: "Der steht ja vollkommen falsch", meinte er. Der müsse erst einmal "richtig hingestellt" werden, kündigte er an und kippte den Tisch in alle erdenklichen Positionen - sogar verkehrt herum stellte er ihn auf.
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Alternative Verwendung als Bücherregal, so eine der Ideen Meyers. Ganz schön frech! "Wir haben noch nie einen Tisch gehabt, der so viel hin und her gedreht und nach vorne und hinten geworfen wurde", verpetzte Walter Lehnertz (vierter von links) den Kollegen.
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Daniel Meyer (rechts) hatte eine charmante Entschuldigung parat: "Von allen Seiten wunderschön, wie eine Skulptur." Meyer wollte wissen, warum das Paar das Designobjekt loswerden wollte. Evelin erklärte, dass der Tisch nicht zu ihrem Designerstuhl gepasst habe.
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"Ich wollte ihn lange nicht weggeben, weil ich so um ihn gekämpft habe, bis ich ihn endlich hatte", erinnerte sich die Verkäuferin. Daniel Meyers Startgebot: 200 Euro. "250, damit das mal voran geht", folgte Walter Lehnertz.
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Jos van Katwijk (rechts) stieg ein und duellierte sich mit Daniel Meyer in 50-Euro-Schritten. "Jetzt sage ich nichts mehr, ich wollte das Geschäft nur mal ankurbeln", verriet Walter Lehnertz seine Taktik als Helfer für die Verkäufer.
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"Wollen Sie ihn mir verkaufen für 500?", fragte Daniel Meyer (rechts). Doch bevor die Eheleute antworten konnten, bot Jan Cizek 550 Euro. Lehnertz (links) schaltete sich überraschend wieder ein und bot 560. "Ach Waldi, hör auf bitte", bat Jan Cizek. Sein Gebot: 600 Euro.
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"Da ist noch ein bisschen Luft bis zur Expertise", verriet Evelin. Walter Lehnertz (zweiter von rechts) konnte sich gar nicht mehr auf dem Stuhl halten, als er den Schätzpreis erfuhr: "Was? Für die paar Bretter da?" Der Händler stand aufgeregt auf: "Ich guck mir den mal an, den baue ich mir selbst!"
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Cizek (links), van Katwijk (Mitte) und Meyer boten immer höher, bis Cizek 1.000 Euro nannte. "Wow", staunten Susanne Steiger und Jos van Katwijk anerkennend. Das Paar war einverstanden. "Warum denn nicht sofort?", trietzte Walter Lehnertz den Kollegen Jan Cizek augenzwinkernd.
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Dieser Vierbeiner aus Porzellan suchte in der Montagsausgabe von "Bares für Rares" ebenfalls ein neues Zuhause: René aus Halver gestand, sein Pointer (so die Hunderasse) sei "nicht artgerecht gehalten" worden, sondern "in einer Schublade". Jos van Katwijk bezahlte 200 Euro.
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Sechs Wandleuchten aus den 1950er-Jahren wollten die Freundinnen Christina und Elisabeth veräußern. Sven Deutschmanek bemängelte, dass einzelne Teile wie ein Blütenblatt fehlten. Den Wunschpreis von 60 Euro hielt er dennoch für denkbar. Jan Cizek bezahlte die 60 Euro.
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Ein Gemälde von Sophie Hartz aus dem Jahr 1846 wollte Stefan aus Großrudestedt verkaufen. Da er das Werk aufwendig restaurieren ließ, erhoffte er sich 4.000 Euro. Experte Albert Maier stimmte zu. Diese Summe wollte jedoch kein Händler bezahlen und Stefan nahm sein Bild wieder mit.
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Einen Anhänger aus 750er-Gold mit Edelsteinen, der an den Kopfschmuck der Inkas erinnerte: Für diese Rarität wollte Kiernan aus Bad Tölz gerne 5.000 Euro haben. Dr. Rezepa-Zabel bremste und schätzte den Wert auf maximal die Hälfte. Susanne Steiger war der Schmuck schließlich 2.000 Euro wert.
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Rosemarie aus Monschau erhoffte sich für ihr Collier und Armband aus 750er-Weißgold zirka 1.3000 Euro. Dr. Heide Rezepa-Zabel hielt bis zu 2.000 für möglich. Susanne Steiger bemängelte, dass keine "echten Steine" verarbeitet wären. Daniel Meyer zahlte 1.600.
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