Klima - Im Würgegriff der Ölkonzerne - Di. 21.11. - ARTE: 20.15 Uhr

Klimawandelleugnung als Geschäftsmodell: ARTE-Doku erhebt schwere Vorwürfe

13.11.2023 von SWYRL/Franziska Wenzlick

Erdölkonzerne sollen über Jahrzehnte hinweg den Klimaschutz ausgebremst und wissentlich Unwahrheiten über die menschengemachte Erderwärmung verbreitet haben. Das zumindest behaupten die Macher einer zweiteilige Dokumentation, die nun zum ersten Mal bei ARTE zu sehen ist.

Um das Klima steht es schlecht. In den Augen der meisten Wissenschaftler ist der Fall eindeutig: Um die Erderwärmung zu begrenzen, müssten die stetig steigenden CO2-Emissionen deutlich reduziert und langfristig gestoppt werden. Dafür wäre es notwendig, auf fossile Brennstoffe zu verzichten - eine Maßnahme, die wirtschaftlich betrachtet nicht im Interesse der Mineralölindustrie liegt.

Über Jahrzehnte sollen Unternehmen den globalen Klimaschutz aktiv ausgebremst haben. Das zumindest legt die zweiteilige Dokumentation "Klima - Im Würgegriff der Ölkonzerne" (2020) nahe, die ARTE nun in deutscher Erstausstrahlung zeigt. Untermauert werden die Vorwürfe mit handfesten Indizien: "Dieser Film basiert auf mehr als 100 Interviews und Tausenden, zum Teil neu enthüllten Dokumenten", heißt es in Teil eins, "Die Leugnung".

Die Recherchen des preisgekrönten britischen Filmemachers Dan Edge reichen mehrere Jahrzehnte zurück und zeigen, wie die Öl-Lobby in Ländern wie den USA jahrelang Zweifel an der Ursache des Klimawandels schürte. Der US-Ölkonzern Exxon etwa habe "bei der Leugnung des Klimawandels und der Finanzierung entsprechender Maßnahmen ab den 1990er-Jahren eine zentrale Rolle" gespielt, erklärt die Reporterin Neela Banerjee im Film.

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Hat Exxon wissenschaftliche Erkenntnisse bewusst ignoriert?

Exxon habe bereits in den 80er-Jahren bei eigens finanzierten Forschungen festgestellt, dass man den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren müsse - "ansonsten", so soll es in einem internen Forschungsbericht von damals heißen, "werde man in Zukunft mit einem erheblichen Klimawandel konfrontiert". Die Warnungen der Experten, die Ende der 80-er für den Konzern forschten, sollen jedoch ignoriert worden seien.

Ein Interview mit den Filmemachern soll Exxon abgelehnt haben. Man habe "nie einzigartige oder überragende Kenntnisse in der Klimawissenschaft" besessen, die "politischen Entscheidungsträgern oder der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren", heißt es in einem schriftlichen Statement des Unternehmens.

Auf die Leugnung folgt "Der Zweifel"

Der zweite Teil der Dokumentation, "Der Zweifel", ist im Rahmen des ARTE-Themenabends "Die letzte Stunde der Welt" direkt im Anschluss (21.10 Uhr) zu sehen. Darin beschäftigen Edge und sein Team mit der Frage nach dem Hier und Jetzt: Was wird heutzutage unternommen, um Ölkonzerne zur Rechenschaft zu ziehen? Und wie kann ein weiteres Eingreifen verhindert werden?

Ebenfalls in deutscher Erstausstrahlung zu sehen ist die Dokumentation "Sibirien: Eine Pipeline und die letzten Nomaden" (22.05 Uhr). Um 23.20 Uhr folgt die Dokumentation "Doomsday Clock - Wieviel Zeit bleibt der Welt?".

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